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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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alles schon im Kopf und schreib es morgen Vormittag schnell auf.“
    „Ich denke, du hast morgen Nachmittag daheim einen Termin?“
    „Das schaffe ich schon noch, den wahrzunehmen. Wenn ich ein bisschen später komme, macht das auch nichts.“
    „Und dann?“
    „Was?“
    „Wie soll der Job aussehen, den dieser Baron dir anbietet?“
    „Keine Ahnung. Kommt drauf an, wie ihm mein Konzept gefällt. Es ginge dann um die Umsetzung.“
    „Angenommen, du kriegst den Job, wäre das dann hier vor Ort oder wo?“
    „Wahrscheinlich. Klar.“
    „Und was wird dann mit uns?“
    „Das hat doch mit uns nichts zu tun.“
    „Und ob! Mein Zuhause ist 400 Kilometer weit weg von hier.“
    „Na und?“
    „Na und? Wir kennen uns noch nicht mal eine Woche. Auf eine solche Distanz kann sich doch unmöglich was weiterentwickeln.“
    „Aber natürlich kann es das, wenn wir das beide wollen.“
    „Du hast kein Auto, und ich hab keinen Führerschein mehr.“
    „Na und? Ich denke, du bist ungebunden.“
    „Na und, na und“, äffte sie ihn nach. „Natürlich bin ich ung ebunden, aber du denkst doch nicht, dass ich gleich mit dir hierher ziehe.“
    „Das müssen wir doch aber auch nicht heute schon entscheiden. Können wir nicht alles auf uns zukommen lassen?“
    „Du willst dir alle Optionen offenhalten. Ob Job oder Cora, du nimmst halt, was kommt.“
    Er schüttelte den Kopf, lehnte sich zurück und senkte den Blick.
    „In dich habe ich mich verliebt, das ist das eine.“
    „Und das andere?“
    „Seit sieben Jahren, seit ich bei der Tageszeitung rausgeflogen bin, schlage ich mich so durch“, sagte er leise und ohne sie anzuschauen. „Wenn man erst mal über 40 ist... Ich will nicht alles darauf schieben, ich bin auch schon... na ja, manchmal ziemlich vergesslich, versäume Termine, stoße Menschen vor den Kopf, hab oft auch keine Lust darauf, irgendwelche Leute zu fotografieren und über irgendwelchen Mist zu schreiben, der sowieso niemanden interessiert und bloß Füllmaterial ist.“
    „Kein Job ist perfekt“, sagte sie hart.
    „Das mag sein, aber dafür bringen die meisten Jobs wenigstens genug Geld zum Überleben.“
    Ihr Gesicht entspannte sich, und jetzt griff sie nach seiner Hand.
    „Wenn es nur das ist: Ich habe genug Geld.“
    „Was?“
    „Mein verstorbener Mann war... Ach, egal, jedenfalls ist Geld überhaupt kein Problem.“
    „Aber ich will doch niemandem auf der Tasche liegen. Außerdem kennen wir uns kaum.“
    Sie griff seine Hand fester und zog sie zu sich herüber.
    „Es wäre doch nur so lange, bis du was gefunden hast, das dich reizt.“
    „Aber genau das hier wäre es ja. Das reizt mich so sehr, es ist... Weißt du, dass ich hierher gekommen bin, so spontan und ins Blaue, das ist überhaupt nicht meine Art, und heute Nachmittag, im Gespräch mit dem Baron, dass mir Ideen kommen und ich überzeugend argumentieren kann, das kenne ich gar nicht an mir.“
    Cora nickte.
    „Ich weiß, dass du das alles kannst. Und ich kann dir helfen, eine Aufgabe daheim bei uns zu finden, die dich genauso faszinieren würde. Ich kenne Leute in den richtigen Positionen.“
    Er schaute sie an und versuchte, sich von ihrer Begeisterung anstecken zu lassen.
    „Es ist ja nicht nur, dass es mich reizt und ich eine echte Chance für mich sehe. “
    „Sondern?“
    „Ach, es ist nur ein Gefühl, eine Art Ahnung, dass da noch mehr ist.“
    „Mehr? Was mehr?“
    „Diese Geisterfrau...“
    Sie schob seine Hand von sich.
    „Oh nein, sag mir nicht, dass du immer noch auf Gespensterjagd bist!“
    „Da ist einfach eine gewisse Diskrepanz zwischen dem Webcam-Schnappschuss und dem H ologramm. Irgendwas stimmt da nicht. Und du hast doch selbst gesagt, dass...“
    „Dass es spukt? Ich hatte drei Flaschen Wein intus, jede fast auf ex.“
    „Im Wein liegt die Wahrheit“, sagte er und versuchte, den gewichtigen Spruch durch ein Lächeln abzumildern. „Immerhin hast du da ja auch noch was anderes zu mir gesagt.“
    „Dass ich es hasse, allein gelassen zu werden.“
    „Das hab ich nicht gemeint.“
    „Aber das solltest du dir merken: Ich hasse es, allein gela ssen zu werden.“
     
    „Also, dann wollen wir mal sehen“, wurde Benno am nächsten Morgen vom Baron in dessen Büro begrüßt. Maurice sagte keinen Ton und gab ihm nur ziemlich widerwillig die Hand.
    Das Arbeitszimmer lag im Dachgeschoss des Bergfrieds mit Blick über die Zinnen auf Wälder und Felder. Eine Hebeschiebetür aus Glas führte hinaus auf den Wehrgang,

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