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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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nachdrücklich den Kopf.
    „Sie rufen Ihren Bekannten an und bestellen ihn hierher. Der Auftrag gilt nur für den Fall, dass Sie auf der Stelle mit der Umsetzung beginnen.“
    „Ich kann frühestens am Montag anfangen.“
    „Heute.“
    „Unmöglich.“
    „Schade.“
    Der Baron wirkte enttäuscht, und Maurice ließ sich seine Zufriedenheit unverblümt anmerken.
    „Also gut“, lenkte Benno ein. „Den Auftrag, den ich noch zu erledigen hätte, lasse ich sausen. Aber ich müsste zumindest meine Begleiterin nach Hause bringen.“
    „Kann die nicht selbst fahren?“, fragte Maurice mit gespielter Verwunderung.
    „Nein, kann sie nicht.“
    Der Baron wurde sichtlich ungeduldig bei derlei Nebensächlichkeiten und machte eine fahrige Handbewegung.
    „Lösen Sie das, wie sie wollen, Hauptsache, sie fangen gleich an. So, wie ich das sehe, hätten Sie vor zwei Wochen schon hier sein müssen, um Ihr Konzept rechtzeitig umzusetzen.“
    „Ich schaffe das schon.“
    „Nicht vergessen, nächste Woche ist Eröffnung.“
    „Ich schaffe das.“
    Maurice schnaubte ungläubig-spöttisch. Benno wandte sich ihm zu und schaute ihm fest ins Gesicht.
    „Ich schaffe das ganz sicher. Mein Wort drauf.“
     
    Benno musste an Karl Herget denken, als er, geführt von Maurice, die abgewetzten Steinstufen des Bergfriedes hinunterstieg. Auch ihm hatte er sein Wort gegeben. Aber, verflixt noch mal, da war ja auch nicht zu ahnen, dass sich ihm hier eine solche Chance bieten würde.
    „Ich nehme an, Sie wollen sich erst mal mit den vier Räumen vertraut machen, bevor Sie I hren Dekorateurs-Freund anrufen.“
    „Er ist Bühnenbildner“, korrigierte Benno. „Und ich müsste gleich mal telefonieren, um me inen Termin heute Nachmittag abzusagen.“
    „Tut mir leid“, hallte vor ihm die Stimme von Maurice, der, ohne sich umzudrehen, vom e rsten Obergeschoss des Bergfriedes aus in einen Wehrgang abbog. „Ich muss in zehn Minuten wegfahren, also muss ich Ihnen die Räume gleich zeigen.“
    Benno beeilte sich, zu ihm aufzuschließen.
    „Geben Sie mir doch erst mal... eine der Pressemappen, damit ich mich... einarbeiten kann.“
    „Was denn für Pressemappen?“, fragte Maurice als hätte er den Begriff noch nie gehört.
    „Ich dachte, nächste Woche ist die Pressekonferenz zur Eröffnung.“
    „Ja und?“
    „Und wie wollen Sie den Presseleuten... die Anlage vorstellen, wenn nicht mit entsprechenden Unterlagen?“
    „Mündlich natürlich. Dann gibt es eine Führung zu den Haupta ttraktionen für die Fotografen und Kameraleute, und wer was Schriftliches braucht, für den haben wir ein Faltblatt.“
    „Ein Faltblatt? Das reicht doch nicht! Sie müssen der Presse ausführliche, detaillierte Unterl agen vorlegen, damit...“
    „...damit dann alle Zeitungen das selbe schreiben?“
    „Genau. Redakteure sind faul. Die übernehmen das, was Sie Ihnen vorgeben. Sie können das steuern.“
    „Wir wollen aber, dass die ihre eigenen Eindrücke schildern.“
    „Und was ist mit denen, die nicht kommen und Unterlagen anfordern? Wollen Sie denen ein popliges Faltblatt schicken, per Post?“
    „Zerbrechen Sie sich nicht schon wieder meinen Kopf, klar“, bellte Maurice in einem Ton, der jede weitere Diskussion bee ndete. Benno fehlte bei dem Tempo ohnehin die Puste dafür.
    Sie gelangten vom Wehrgang nach links in einen Seitentrakt, der sich nach einigen Metern wiederum verzweigte und linkshe rum tiefer ins Hauptgebäude zu führen schien, nach rechts aber in eine enge Wendeltreppe mündete. Im Gegensatz zum frisch renovierten Bergfried war das Mauerwerk hier grau und feucht.
    „Bis vor einem halben Jahr sah die ganze Burg so aus“, erklä rte Maurice ungefragt und stieg die ersten Stufen voran. Benno wusste jetzt schon nicht mehr genau, wo sie eigentlich waren. Das Gemäuer schien von innen noch gewaltiger als der äußere Eindruck schon andeutete, und offenbar waren die Gänge, Treppenhäuser, Hallen, Räume, Nebenräume und Stockwerke wahllos zusammengebaut wie ein einziger Irrgarten. Mehrere hundert Räume sollte es hier geben...
    „Hören Sie.“
    „Was ist?“, fragte Maurice mit ruhiger, klarer Stimme. Benno kam nach den ersten der schmalen, sehr hohen Stufen schon ins Schnaufen.
    „Gibt es eigentlich... einen Bauplan der Burg?“
    „Ja. Hängt oben im Arbeitszimmer des Barons.“
    „Nein, ich meinte nicht den Gesamtlageplan, sondern die Inne nräume... die Stockwerke, Treppen, Gänge und Räume.“
    „Nicht, dass ich

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