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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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eindeutig.
    „Entschuldigung“, sagte Benno und verzog sich in den Nebenraum. Vielleicht sollte er Cora einfach sagen, dass der SMS-Verkehr tagsüber ungünstig war. Oder verflixt noch mal es endlich hinkriegen, das Ding stumm zu schalten.
    „Ich kenne jemanden bei der Kripo, einen Freund meines verstorb enen Mannes. Frag Deinen Baron mal, was es aus der Todesstreifen-Zeit Eures Gemäuers zu berichten gibt. Dann sage ich Dir, was ich inzwischen weiß.“
    Benno schüttelte den Kopf und legte das Handy kurz neben den Drucker, derweil er einen weiteren Ausdruck der Pressemappe entnahm, den er für sich selbst zum Korrekturlesen h erausgelassen hatte. Er fühlte sich gut dabei, den flachen Stapel durchzublättern, und stellte lächelnd fest, dass er auf diese Arbeit so stolz war wie seit langem nicht mehr auf irgend etwas.
    „Ach, Herr Zenn“, rief es von drüben.
    „Ja?“
    Er steckte den Kopf durch die Tür und sah Maurice neben dem Baron stehen und ihn erwa rtungsvoll ansehen.
    „Können wir das gleich mal durchgehen?“
    „Aber sicher.“
    Er ging um den Schreibtisch herum und bekam ein flaues Gefühl.
    „Erst mal vorneweg: Das ist gute Arbeit“, sagte der Baron, und Benno erkannte erstmals wieder eine Spur von Sympathie in seinem Gesicht. Maurice nickte mit freundlichem Gesicht, was Benno immer noch misstrauisch machte, aber trotzdem gut tat.
    „Ich glaube, es war richtig, Sie die Pressemappe machen zu lassen“, stimmte Maurice zu.
    „Okay, setzten Sie sich. Ich schlage vor, wir nehmen uns eine halbe Stunde, gehen das durch und machen es perfekt. Darf ich?“
    Der Baron machte eine Kritzelbewegung mit dem Kugelschreiber über der ersten Manuskrip tseite.
    „Sicher, dafür ist der Ausdruck da.“
    Benno setzte sich, während sich Maurice einen dritten Stuhl heranholte, sich aber nicht setzte, sondern mit einem gemurmelten „Bin gleich wieder da“ im Nebenraum verschwand.
    „Der Einstieg ist gut“, lobte der Baron und zog damit Bennos Aufmerksamkeit auf sein M anuskript.
     
    Eine knappe Stunde später schloss er seine Korrekturen mit einem weiteren Lob ab: „Insgesamt sehr gelungen, wirklich, gratuliere. Bis wann schaffen Sie die Endbearbeitung?“
    „Morgen Früh haben Sie den Ausdruck.“
    Maurice stand auf und reichte dem Baron die Hand, danach Benno.
    „Ich ziehe mich zurück. Hab noch eine Stunde oder zwei in Ereignisraum 3 zu tun, die Pr obleme dort sind immer noch nicht ganz gelöst.“
    Beim Aufstehen dachte Benno, wie seltsam es doch war, sich u nter Kollegen mit Handschlag zu verabschieden – vielleicht eine regionale Besonderheit. Er legte die vollgekritzelte Version des Manuskriptes zu seinem eigenen makellosen Ausdruck, den er sich hätte sparen können, wenn er die Gemeinschaftskorrektur vorhergesehen hätte, und verließ das Büro.
    Draußen begann es schon zu dämmern, wie er mit Blick auf den Parkplatz feststellte. Abges ehen vom Porsche des Barons, dem schwarzen Jeep von Maurice und ein paar verstreuten Fahrzeugen diverser Arbeiter war die weiträumige Stellfläche leer. Morgen würde dieser Parkplatz brechend voll geparkt sein, und die Zugbrücke würde vor Menschen wimmeln. Hoffentlich.
     
    Erst kurz vor seiner Kammer, gedanklich vertieft in seine Änderungen am Manuskript, die er bis spätestens Mitternacht erledigt haben wollte, fiel Benno Coras Nachricht wieder ein. Er tastete nach seinem Handy. Am gewohnten Platz in der rechten Jackentasche war es nicht.
    Verdammt! Dann konnte er es ja nur im Büro des Barons liegen gelassen haben.
    Schnurstracks machte er kehrt und eilte zurück.
    Die Bürotür war versperrt. Unnötigerweise rüttelte er daran. Dann fiel ihm ein, nach dem A uto zu schauen.
    Der Parkplatz schien verwaist. Benno ging näher an die Sche ibe, starrte in die Nacht hinaus. Kein Auto zu sehen. Maurice hatte doch eigentlich noch in Ereignisraum 3 arbeiten wollen. Vielleicht war sein schwarzes Geschoss mit den schwarz verspiegelten Scheiben in der Dunkelheit nur nicht mehr zu erkennen.
    Benno machte sich darüber nicht allzu viele Gedanken, denn Maurice hätte ihm ohnehin nicht helfen können. Den Baron hätte er gebraucht, um an sein Handy zu kommen. Für einen M oment musste er den Impuls unterdrücken, die Tür aufzubrechen.
    Der leere Parkplatz. Er ganz allein im Spukschloss. Wie in den Nächten zuvor, aber da hatte er eine Verbindung zur Außenwelt gehabt – eine Verbindung zu Cora. Schlimm, so allein zu sein, aber noch schlimmer war es, sie nicht

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