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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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und schü ttelte den Kopf.
    Benno wollte das Foto wieder einstecken. Maurice nahm es ihm aus der Hand und betrachtete es. Benno schielte von der Seite darauf. Die junge Cora. So fremd anfangs. Und jetzt, nac hdem er sie tagelang nicht gesehen hatte, das Bild, das er von ihr auch in sich hatte, wenn er an sie dachte.
    Maurice spitzte die Lippen, sah kurz zu Benno und dann wieder auf das Foto.
    „Das bringt sie nicht zurück.“
    „Ich weiß“, antwortete Benno, und seine Stimme klang zitternd und belegt. „Aber ich hatte keine Gelegenheit, mich zu vera bschieden.“
    Maurice nickte, legte das Foto in den Scanner und klappte ihn zu.
    „Lassen Sie mich mal setzen.“
    Benno stand auf, trat zur Seite, und Maurice ließ sich auf seinen Arbeitsstuhl fallen.
    „Das dauert eine Weile.“
    „Egal.“
    „Ganz schön verrückt“, murmelte Maurice vor sich hin, während er seine Tastatur zurechtrückte, die Maus umfasste und Programmsymbole anklickte. Seine Stimme klang jetzt wieder verärgert, aber auch ein bisschen anerkennend. „Sie haben doch keine Ahnung, wie das geht. Selbst wenn Sie mir jetzt dabei zuschauen...“
    „Einen Versuch war’s mir wert.“
    „Und wenn Sie die Kiste zum Absturz gebracht hätten? Das ist kein Spielzeug, verflucht noch mal. Der ganze Park hängt davon ab! Eine Fehlfunktion, und das Projekt geht den Bach runter.“
    „Tut mir leid.“
    „Ja, ja.“
    „Jedenfalls vielen Dank.“
    „Ich weiß nicht, warum ich das mache“, murmelte Maurice und wirkte halb abwesend, während er die Tastatur abermals zurechtrückte, diesmal in einer Weise, wie Benno es noch nicht gesehen hatte: halb nach links weggedreht, ganz auf die linke Hand ausgerichtet, während die rechte Hand an der Maus blieb. Links flink hämmernde Finger an der Tastatur, blind alle Tasten bedienend, wie man es normalerweise zweihändig gerade so bewältigt, rechts die winzigen Mausbewegungen und kaum merkbar klickklickklick mit dem Zeigefinger. Auf dem Bildschirm entstand ein scheinbar dreidimensionales, grünlich leuchtendes Gitternetzwerk und in dessen Mitte eine blassgraue menschliche Figur. Ganz vertieft in seine Arbeit, schien Maurice Benno bald gar nicht mehr wahrzunehmen.
     
    „Was soll sie tragen?“
    „Wie bitte?“
    „Was ich ihr anziehen soll: Was sie da auf dem Foto anhat, das weiße T-Shirt und vielleicht Jeans dazu? Oder wollen Sie sie etwa nackt?“
    „Was? Nein, ach, irgendwas.“
    An etwas Banales wie Kleidung hatte Benno überhaupt nicht gedacht. Je originalgetreuer und echter das alte Foto auf dem Bildschirm dreidimensional Gestalt angenommen hatte und mit einem Körper verwachsen war, desto mehr hatte Benno an dieser Aktion gezweifelt. Maurice hatte recht: Es brachte sie nicht zurück. Überhaupt, was beschäftigte ihn nur derart? Er hatte sie gemocht, vielleicht sogar geliebt, er vermisste sie, aber strenggenommen hatte er sie doch kaum gekannt. Und 90 Prozent der Zeit, die sie zusammen gewesen waren, hatten sie gestritten.
    Die Cora auf dem Bildschirm trug jetzt schwarze Hosen und eine gelbe, kurzärmlige Bluse. Benno erschien sie damit noch fre mder. Er hatte erwartet, Maurice würde ihr etwas anziehen, mit dem er sie hier auf der Burg gesehen hatte. Aber was genau, das hätte selbst Benno nicht mehr zu sagen gewusst. Keine Ahnung, was sie zuletzt angehabt hatte. Wie kam Maurice gerade auf diese Sachen? Wahrscheinlich reine Fantasie, irgend eine Standard-Damenbekleidung, die er für solche Zwecke gespeichert hatte. Aber Moment mal.
    „Äh, wird sie sein wie...“
    „Was?“, fragte Maurice, ohne von seiner zweihändigen Tätigkeit an Tastatur und Maus aufzusehen.
    „In der Projektion, meine ich, wird sie bleich und durchsic htig, ein Gespenst, oder...“
    „Ich kann sie auch ganz lebensecht erscheinen lassen. Ich nehme an, das wäre Ihnen am lie bsten.“
    „Ja.“
    „Aber das ist nur ein Abziehbild, klar? Dreidimensional, aber leblos. Sprechen is nich. Sonst wird’s echt zu kompliziert so auf die Schnelle.“
    „Schon klar.“
    Maurice ließ für Sekunden von der Maus ab, betätigte zwei Schalter neben dem Bildschirm, und die Hologramm-Projektoren an der Decke fingen an zu summen. Weißes Licht fiel auf eine kleine, runde Bühne schräg vor dem Computerarbeitsplatz, an dem Maurice saß und wieder hochkonzentriert auf den Bildschirm starrte, schrieb und die Maus zucken ließ.
    Benno ging zwei Schritte zurück, um den einen Schenkel des U-förmigen Arbeitsplatzes he rum und trat an die

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