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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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zögerte und verzog das Gesicht in einer Art als sei er sich nicht sicher, etwas ganz B estimmtes verraten zu können.
    „Weil?“
    „Ich beschäftige mich schwerpunktmäßig mit Parapsychologie.“
     
    Sie ergatterten einen freien Platz in der hintersten Ecke des Restaurants. Herbert Kupfer suchte die Toilette auf, und Benno sah sich derweil um. Der Gastraum war im letzten Moment vor der Eröffnung fertiggestellt worden, aber trotz der Eile rundum gelungen.
    Im Schummerlicht der Grablampen auf den mit schwarzen Tüchern verhängten Tischen wirkte der Wirt in se inem schwarzen Cape mit seinem weiß geschminkten Gesicht wie ein Dämon. Über die schwarzen Wände liefen rote Schlieren dick wie triefendes Blut. Fotos bekannter Horrorfiguren aus der Filmgeschichte von Frankenstein über Dracula bis hin zu Freddy Krueger zierten die Wände.
    Überall hingen künstliche Spinnw eben, krabbelten Spinnen, lagen Totenköpfe und abgetrennte Gliedmaßen herum. In einer Ecke baumelte ein Skelett in einer Henkersschlinge. Daneben lehnte ein Sarg an der Wand. Benno erschien das Ambiente wie die Dekoration einer amerikanischen Halloween-Party.
    „Das ist Grusel-Disneyland, wie ich es vielleicht erwartet habe. Geschmacklos, aber insg esamt nett und harmlos.“
    Herbert Kupfer hatte sich unbemerkt genähert, zog sich seinen Stuhl zurecht und setzt sich.
    „Und die Ereignisräume oben finden Sie nicht nett und harmlos?“
    „Ereignisräume heißen die?“
    Benno nickte.
    „Intern nennen wir sie so. Offiziell...“
    „Offiziell hat man schlagkräftigere, aber verharmlosende Namen gewählt: Feengrotte, Rittersaal, Folterkammer und Verlies.“
    „Ja. Aber wieso verharmlosend?“
    „Eine Gegenfrage: Hat sich in einem dieser Räume je etwas ereignet, das nicht zur Show gehörte?“
    Benno stutzte, und Herbert Kupfer nahm sein fragendes Gesicht als Bestätigung.
    „Das habe ich mir gedacht.“
    „Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?“
    „Sie gehören nicht zu den Initiatoren der Anlage, zum Kreis der Eingeweihten, oder? Sie wurden als Mitarbeiter eingestellt, vielleicht sogar erst vor kurzem.“
    „Das ist richtig, aber...“
    „Aber Ihnen ist auch schon aufgefallen, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht.“
    „Nein“, sagte Benno entschieden, stutzte dann aber erneut und fuhr sich mit dem Mittelglied des Zeigefingers über den Nase nrücken. „Na ja, also... Kommt drauf an, was Sie eigentlich meinen.“
    „Ich meine, dass so was hier...“
    Er zupfte eine der Plastikspinnen aus ihrem Wattenest und drehte sie zwischen den Fingern.
    „So was hier ist Abklatsch und erzeugt keine Resonanz. Hologramme und Infraschall dagegen in Kombination mit Formäh nlichkeit...“
    Benno nahm ihm die Spinne ab und legte sie zur Seite.
    „Jetzt kommen Sie doch endlich mal zur Sache!“
    „Sehen Sie, die Geisterwelt ist aus gutem Grund von unserer Welt getrennt. Zu allen Zeiten gab es Menschen, die einen Draht nach drüben hatten.“
    Er hielt inne und schüttelte den Kopf.
    „Nein, das ist das falsche Bild. Sagen wir: die sich durch Klopfzeichen mit der anderen Welt verständigen konnten. Aber die Tür blieb von drüben nach herüben geschlossen. Niemand weiß, was passieren könnte, wenn diese Tür in unsere Richtung aufg erissen werden würde.“
    „Sie meinen, das passiert da oben?“
    „Es könnte passieren.“
    „Inwiefern?“
    „Durch Resonanz. Man braucht sich diese Hologramme bloß näher anzusehen und sie mit den Ahnenbildern aus der Schlossgeschichte zu vergleichen. Das sind Originale, kein Zweifel. Und die Ähnlichkeit ist bestimmt nicht zufällig, oder?“
    „Nein. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht zu viel verrate, aber da Ihnen das sowieso schon aufgefa llen ist, was soll’s. Die Besucher sollen den Zusammenhang unbewusst herstellen, was dazu beitragen soll, dass die Geister um so echter wirken.“
    „Ein wirklich raffinierter Trick.“
    „Ja. Und wohl das, was Sie Resonanz nennen.“
    Herbert Kupfer hatte zunächst genickt, schüttelte jetzt aber entschieden den Kopf.
    „Nein. Die Resonanz wirkt auf anderer Ebene.“
    „Welcher Ebene denn?“
    „Hat sich irgendeiner der Initiatoren überlegt, dass die Ähnlichkeit der Hologramme mit den Verstorbenen die Totenruhe stören könnte?“
    „Wie bitte? Das ist ein Schloss, keine Gruft!“
    „Damit hat das nichts zu tun.“
    „Womit denn dann?“
    Kupfer rückte näher an Benno heran und senkte die Stimme.
    „Was ich Ihnen jetzt sage, das sage ich als

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