Invasion aus dem Jenseits (German Edition)
iligten...“
„Ich verstehe das einfach nicht“, fuhr ihm Benno ins Wort. „Dieser ungeheure Aufwand, m onatelang wird gebaut und etwas wirklich Einzigartiges geschaffen. Da kann man doch nicht nach einer Woche schon aufgeben!“
„Für mich ist das Projekt gescheitert“, sagte der Baron und tat dabei so als berühre es ihn nicht. „Ich spiele auf alles oder nichts – bei allem, was ich tue. Ich habe darauf gesetzt, dass der Park vom ersten Tag an boomt. Das ganze Finanzierung skonzept war darauf angelegt. Auf eine lange Durststrecke bin ich nicht eingerichtet.“
„Wie lange können Sie durchhalten?“
Der Baron zuckte mit den Schultern.
„Bis zum Monatsende vielleicht.“
„Vielleicht?“
„Darüber hinaus jedenfalls nicht. Wenn ich die nächste Rate nicht bezahle, gehört das Schloss der Bank. Und mein gesamtes Privatvermögen ist futsch.“
„Sie wären verrückt, es so weit kommen zu lassen“, mischte sich Maurice ein.
„Herr Müller hat recht. Wenn ich dieses Angebot annehme, komme ich sogar mit Gewinn aus der Sache raus.“
„Wie lange ist die Bedenkzeit?“
„Eine Woche.“
„Geben Sie mir drei Tage“, sagte Benno.
„Und dann?“
„Wenn der Park dann nicht läuft, dann verkaufen Sie meinetwegen.“
„Ihretwegen, dass ich nicht lache“, schrie Maurice. „Sie dahe rgelaufener, wichtigtuerischer...“
In diesem Moment platzte Benno der Kragen. Er packte Maurice an seiner Jeansjacke, ve rkrallte sich darin und versuchte ihn gegen die Wand zu drücken.
„Was für ein Spiel spielst du Mistkerl?“
„Herr Zenn, was soll das?“, rief der Baron und sprang auf. Benno nahm seine Kräfte zusammen und versuchte noch einmal, ihn gegen die Wand zu schleudern, aber Maurice war schwer und stand breitbeinig am Fleck wie ein Fels. Gemächlich griff er hoch, umklammerte Bennos Handgelenke und riss an seinem Griff.
„Was hast du Cora angetan?“
Inzwischen war der Baron hinter Benno und versuchte ihn an den Schultern von Maurice wegzuzerren. Benno konzentrierte seine ganze Kraft darauf, seine Finger um den Jeansstoff zu klammern und die Fäuste nicht zu öffnen. Maurice war nun sichtlich energischer an seinen Handgelenken zugange, um sich zu befreien, aber Bennos Griff hielt.
„Hast ... du sie ... umgebracht?“
Mit einem ungeheuren Ruck löste Maurice die Fäuste von seiner Jacke. Benno hatte das Gefühl, seine Finger würden ihm ausgerissen. Er beugte sich nach vorn, schüttelte die Hände aus und spürte, wie nun auch der Baron ihn losließ.
Für eine Zeitspanne, die nicht einzuschätzen war, Sekunden, die minutenlang um sich selbst rotierten, blieb Benno vornüber gebeugt und dachte an Cora. Als er sich aufrichtete, sah er den hasserfüllten Blick von Maurice und rechnete damit, von ihm und dem Baron vor die Tür gesetzt zu werden. Der Baron aber wirkte ebenso skeptisch wie besorgt.
„Herr Zenn“, sagte er leise, „ich verstehe Ihre Trauer, aber das geht wirklich zu weit. Bitte gehen Sie jetzt.“
„Bekomme ich die drei Tage?“, fragte Benno und wischte sich über die Augen. Der Baron schüttelte kaum merklich den Kopf.
„Was haben Sie zu verlieren?“
Maurice machte einen Schritt auf ihn zu.
„Scher dich hier raus!“
Benno ignorierte ihn und ließ den Baron nicht aus den Augen.
„Sie lieben doch dieses Schloss“, sagte er leise. „Es ist Ihr Erbe. Ihre Vorfahren habe es aufgebaut. Was für ein großes Glück, dass Sie es nach der Wende zurückbekommen haben. Wenn Sie es jetzt aufgeben, verlieren Sie es für immer.“
Maurice fing an, ihn zur Tür zu schieben. Benno warf ihm einen warnenden Blick zu, und er ließ von ihm ab, starrte dafür aber um so finsterer.
Der Baron schaute ihn schweigend an mit einem Blick aus Zweifeln und Verzweiflung.
„Drei Tage. Sie haben nichts zu verlieren, aber die winzige, ich gebe zu wirklich sehr winzige Chance...“
Benno spreizte Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Der Baron hob unschlüssig den Kopf, ließ ihn sinken, hob ihn wieder, und so wurde langsam ein Nicken daraus
„Drei Tage“, sagte der Baron leise. „Und es muss ein Tag mit mindestens 1.000 Besuchern dabei sein.“
Kapitel 13
Innerhalb einer Stunde hatte Benno einen leuchtend hellblauen Handzettel erstellt, der unter einem Geisterfoto aus Ereignisraum 2 die Hauptattraktionen des Gruselparks bündelte und mit einem kleinen stilisierten Kartenausschnitt der Region die Anfahrt erleichtern sollte. Als Lockmittel hatte er im linken oberen Eck mit
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