Invasion aus dem Jenseits (German Edition)
Schlagworte.
„Das gibt’s doch nicht!“
„Da sehen Sie das Ergebnis Ihrer großartigen Pressearbeit.“
„Bitte, Herr Müller“, fuhr ihm der Baron ins Wort. „Aber Tatsache ist, dass die Besucherzahlen am zweiten Tag bereits weit hinter den sowieso schon nicht berauschenden Eröffnungszahlen zurückgeblieben sind. Und seitdem geht es stetig bergab.“
„Und da haben Sie sofort Leute entlassen? Wen denn noch a lles?“
„Ich würde sagen, Herr Müller und ich schmeißen den Laden ko mplett selbst.“
„Sie wissen hoffentlich, was das für Sie bedeutet“, ergänzte Maurice. Der Baron warf ihm einen müden Seitenblick zu, aber widersprach ihm nicht.
„Sie dürfen doch nach nur einer Woche nicht schon aufgegeben.“
„Von Aufgeben hat niemand was gesagt. Wir haben nur unsere Pläne der Realität angepasst.“
„Und das heißt?“
„Wir müssen unser letztes Geld in die Werbung buttern. Wir h aben uns viel zu sehr auf die Berichterstattung verlassen und überhaupt nicht damit gerechnet, dass der Schuss nach hinten losgehen könnte.“
„Diese Scheiß-Pressefritzen“, giftete Maurice und schaute Be nno dabei an als meine er ihn persönlich.
Der ignorierte ihn und schüttelte den Kopf.
„Das halte ich für den falschen Weg.“
„Warum das denn?“
„Viel zu teuer.“
„Von selbst kommt nun mal niemand.“
„Aber Öffentlichkeitswirksamkeit bekommt man auch billiger und vor allem gezielter.“
„Da hat mal wieder jemand ne grandiose Idee.“
„Sie können gerne Vorschläge machen, Herr Zenn, aber ich sage Ihnen gleich, dass wir gerade noch genug Geld für ein paar Anzeigen haben.“
„Schon klar. Alles, was ich brauche, ist ein Auto.“
„Wollen Sie die Leute selbst herankarren?“
„Natürlich nicht. Wir machen Handzettel, und die verteile ich an sämtliche Hotels und tour istischen Einrichtungen in der Gegend. Dies hier ist eine Urlaubsregion, es sind genug potentielle Kunden vor Ort. Sie müssen nur aufmerksam gemacht werden, aber bestimmt nicht so.“
Er zeigte auf den Zeitungsstapel.
„Ich kann Sie nicht bezahlen.“
„Alles, was ich einstweilen will, ist, weiter die Kammer zu bewohnen.“
„Und was wollen Sie essen?“
„Ich verteile auch Handzettel für die Gaststätte.“
„Na gut. Wenn es uns nichts kostet.“
„Aber es wird auch nichts bringen.“
„Wenn man mit einer solchen Einstellung rangeht, sicher nicht.“
Maurice, der die ganze Zeit mit verschränkten Armen am Fenster gestanden hatte, fuhr herum und machte drei Schritte auf ihn zu. Er schien kurz davor, ihn am Kragen zu packen.
„Ihrer Einstellung haben wir das doch zu verdanken!“
Benno schüttelte nur verständnislos den Kopf und schaute ihm fest in die Augen.
„Ich wüsste auch nicht, wieso Herr Zenn...“, trat der Baron müde für ihn ein.
„Wieso Herr Zenn...“, äffte Maurice ihn nach. „Ich gebe zu b edenken, dass Vergnügungsparks zur Zeit reihenweise pleite gehen – das waren seine Worte. Kassandra hat gesprochen.“
„Das war, um Sie aufzurütteln. Damit Sie sich nicht auf einen sicheren Erfolg verlassen, so ndern alle Möglichkeiten ausschöpfen. Und der Meinung bin ich immer noch. An Ihrer Stelle würde ich hier auch ausgefallene Ideen ausprobieren, zum Beispiel Grusel-Wellness. Und natürlich auch Übernachtungen anbieten.“
„Tolles Hotel ohne Strom, Heizung, Bad, Betten, fließend Wa sser.“
„Das ist es doch gerade! Komfort kann man überall haben – hier bekommt man das Gefühl, in der Hölle zu Gast zu sein.“
Maurice starrte ihn noch zwei Sekunden schweigend an, fuhr dann herum und fixierte den Baron.
„Lassen Sie sich von diesem Irren nicht beeinflussen. Ich als Ihr freundschaftlicher Vertrauter rate Ihnen dringend zu der Lösung, die wir vorhin beraten haben.“
„Was ist das für eine Lösung?“, fragte Benno alarmiert.
„Das geht Sie überhaupt nichts an!“
„Sie habe ich nicht gefragt. Herr Baron?“
Der Baron schaute von einem zum anderen, sog an seiner Obe rlippe und stand schließlich auf.
„Warum soll er es nicht erfahren. Ihn betrifft das letztlich ja auch. Herr Zenn, ich habe die Möglichkeit, das Schloss zu guten finanziellen Konditionen zu verkaufen. Das Angebot kam heute Morgen ganz überraschend herein.“
„Von wem?“
„Das spielt doch wohl keine Rolle!“, fauchte Maurice.
„Und ob das eine Rolle spielt.“
„Meine Herren, das hat doch keinen Sinn. Ich denke, es ist so die beste Lösung für alle Bete
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