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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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dass die Situation des Parkes etwas Internes war, und winkte ab.
    „Das ist ebenfalls eine sehr lange Geschichte. Aber vielleicht könnten wir uns heute Abend treffen?“
    „Geht bei mir leider nicht. Wie wäre es übermorgen? Vielleicht könnten Sie einen Termin auf dem Schloss ausmachen? Die G eschichte dürfte auch für Ihren Baron ziemlich interessant sein.“
    „Ich kann ihn ja mal fragen. Sind Sie morgen im Museum e rreichbar?“
    „Ja, den ganzen Tag.“
    „Ich melde mich.“
    Sie schüttelten sich die Hände und gingen in unterschiedliche Richtungen davon. Nach zwei, drei Schritten hielt es Benno nicht aus, und er drehte sich um.
    „Herr Dr. Hertel?“
    „Ja?“
    „Was ist denn nun im Krieg passiert?“
    Der Archivar blieb stehen und freute sich sichtlich, nun doch noch Interesse geweckt zu h aben.
    „Im Krieg wurde ein Kind geboren.“
    „Der Baron?“
    „Nein, sein älterer Halbbruder.“
    „Halbbruder?“
    „Nach dem Krieg floh der Vater des Barons in den Westen, wä hrend die Baronin mit dem gemeinsamen Sohn im Schloss blieb. Als die Ländereien Grenzgebiet wurden, verschleppte man die beiden ins Hinterland.“
    „Und der Vater des Barons?“
    „Der siedelte sich im Westen an und muss dort einen zweiten Sohn gezeugt haben.“
    „Muss?“
    „Na ja, über die Zeit nach dem Krieg gibt es keine Quellen mehr. Und schon gar nicht darüber, was jenseits des Eisernen Vorgangs passierte.“
    „Aber wenn der Baron... also der heutige Besitzer, wenn der mit dem Adelsgeschlecht gar nicht blutsverwandt war, wieso konnte er dann das Schloss erben?“
    „Das müssen Sie ihn selbst fragen. Ich nehme an, es gab keine anderen Nachkommen, und er trägt ja immerhin rechtmäßig deren Namen.“
    „Könnte es nicht aber sein, dass...“
    „Dass?“
    „Das geht jetzt nicht gegen Sie und Ihre Quellen, aber der jetzige Besitzer, er ist so überzeugt davon, ein Baron von Wensel zu Oberkranstein zu sein. Vielleicht wurde die Familieng eschichte von der Stasi umgefälscht?“
    Der Archivar schüttelte entschieden den Kopf.
    „Das ist ziemlich ausgeschlossen. Aber etwas anderes könnte sein.“
    Er machte eine Kunstpause, und Benno drängte ihn mit einem u ngeduldig-fragenden Blick zum Weiterreden. Der Packen Flugblätter wurde ihm immer schwerer, er wechselte ihn in den anderen Arm.
    „Es könnte sein“, sagte der Archivar langsam, „und das scheint mir sogar sehr wahrscheinlich – dass der jetzige Besitzer, Baron Ehrenfried von Wensel zu Oberkranstein, der eigentlich E hrenfried Hermanns heißen müsste, dass er gar nicht weiß, dass er nicht zur Familie gehört.“
     
    „Klingt interessant, aber die Sache mit Cora betrifft es ja eigentlich nicht“, urteilte Martina, nachdem er ihr die Geschichte in Stichpunkten erzählt hatte.
    „Nein“, bestätigte Benno, streckte sich im Fahrersitz des Smart und rieb sich die Augen. Er hatte es dank beispiellosen Herumhetzens geschafft, seine Flugblätter sogar eine halbe Stunde vor sechs Uhr zu verteilen. Sein kleines Auto parkte vor dem Minigolfplatz, an dessen Kasse er den letzten Packen abgegeben hatte. Neben ihm, auf dem Beifahrersitz, hatte sich der Karton, in dem die Flugblätter gewesen waren, mit e inem bunten Wust von Flyern all der Werbepartner gefüllt, die darum gebeten hatten, als Gegenleistung für ihr Entgegenkommen ihrerseits im Prospektständer des Gruselparks vertreten zu sein.
    „Haben Sie was herausgefunden?“, fragte Benno und wechselte das Handy ans andere Ohr.
    „Ich habe einen Namen bei der Kripo, Jörg Füg, ein Oberhauptkommissar oder so was Ähnliches. Wahrscheinlich war er es, mit dem Cora gesprochen hat. Ich erreiche ihn allerdings erst übermorgen.“
    „Wenn kein Wunder geschieht, ist das mein letzter Tag auf der Burg.“
    Martina ließ eine kurze Pause, aber er redete nicht weiter.
    „Erfahre ich jetzt vielleicht, was los ist?“, fragte sie.
    „Wenn ich das nur selbst wüsste.“
    „Aber irgendwas wissen Sie doch.“
    „Ich weiß nur, dass auf der Burg irgendwas Wichtiges vergraben sein muss.“
    „Und was hatte Cora damit zu tun?“
    „Gar nichts. Aber sie hat sich als Hobby-Detektivin betätigt und etwas erfahren, das sie mir nicht per SMS mitteilen wollte. Allein die Andeutung muss schon genügt haben.“
    „Wieso?“
    „Mein Handy, auf dem die Nachricht war, ist verschwunden, vielleicht von jemandem entwendet. Jedenfalls, am nächsten Tag war sie tot.“
    „Und dieser Jemand ist?“
    „Da gibt es mindestens zwei,

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