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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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er selbst nicht.“
    „Meinen Sie, wenn so was da oben irgendwann mal passiert wäre, das ließe sich recherchi eren?“
    „Ich kann’s versuchen.“
    Benno lächelte ihn dankbar an.
    „Eines verspreche ich Ihnen: Sie bekommen Ihre Besichtigung. Und wenn ich Sie nachts heimlich durch den Hintereingang h ereinlasse und persönlich herumführe.“
     
    Ganz schön dick aufgetragen, dachte sich Benno, als er zwei Ecken weiter sein Gepäck auf einer Bank absetzte und sein Handy hervorzog. Erst musste er selber sehen, wieder hineingelassen zu werden.
    Er rief die Auskunft an, ließ sich die Nummer des örtlichen Taxiunternehmens geben und bestellte einen Wagen zum Museum. Viel Geld hatte er von seiner Abfindung, die dann doch keine war, nicht mehr übrig. Es würde gerade noch für die Fahrt re ichen.
    „Was tue ich eigentlich?“, fragte sich Benno leise selbst und dachte an das Gespräch mit dem Archivar, der sehr emsig g ewirkt hatte, die Recherchen aufzunehmen, und an Martina, die bereits drüber war. Was immer die beiden herausfinden würden, es konnte nicht gut sein für den Bestand des Gruselparkes.
    „Ich brauche diesen Job aber, verdammt noch mal, und zwar u nbedingt!“
    Maurice. Es war alles dieser Kerl. Ihn zur Rechenschaft zu ziehen, würde dem Park nicht schaden. Sofern der Baron nicht verwickelt war. Egal, wie er es drehte, Benno kam sich vor wie ein Verräter.
    Als das Taxi neben seiner Bank hielt, dachte er für einen Moment daran, irgendeine größere Stadt als Ziel zu nennen. Irgendwo noch mal ganz neu anfangen. Cora war tot, das ließ sich nicht mehr ändern. Warum also in der Vergangenheit stochern und nicht lieber schauen, was die Zukunft bringen konnte? Niemand würde ihn finden, niemand konnte ihm einen Vorwurf machen.
    Der Gedanke gefielt ihm, er wuchs in ihm, während er mit dem Taxifahrer seine Sachen in den Kofferraum lud und auf der Be ifahrerseite einstieg.
    „Wo darf’s denn hingehen?“
    Benno tat den Mund auf und war sich ganz sicher, dass er nicht „zur Burg“ sagen würde. Innerhalb einer Sekunde, flüchtig wie ein Déjà-vu-Erlebnis, durchfuhr ihn eine Ahnung, wie es sein musste, Unrecht erlitten zu haben und sich nicht dagegen wehren zu können. Machtlos zu sein, den Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen. Und der einzige, der etwas unternehmen konnte, ein vermeintlicher Vertrauter, im Begriff war, davon zu laufen.
    „Wohin, bitte?“, wiederholte der Fahrer.
     
    Das Geld reichte gerade noch so, um das Taxi zu bezahlen. Keine größere Stadt wäre nah genug gewesen, um nicht gleich bei der Ankunft in Schwierigkeiten zu geraten. Benno war froh, wieder hier zu sein. Das Taxi hatte direkt neben der Zugbrücke gehalten, der Motor lief noch.
    „Komisch, ich dachte, hier sei schon geöffnet“, sagte der Fahrer.
    „Was?“
    Benno war in Gedanken bei seiner ersten Ankunft hier, und fühlte sich diesem Moment besonders nahe, ohne zu begreifen, warum.
    „Nicht gerade viel los, oder?“
    Das war es.
    Eigentlich war überhaupt nichts los. Auf dem Parkplatz verl oren sich zwei Dutzend Autos. Die Kasse neben der Zugbrücke war nicht mal besetzt.
     
    „Entlassen?“, fragte Benno verblüfft, als er den Baron darauf ansprach. Er fand ihn, schlaff wie einen alten Ballon in seinem Schreibtischstuhl lümmelnd, zusammen mit Maurice im Hauptquartier vor.
    „Der Gastwirt hat sich bereiterklärt, das Kassieren mit zu übernehmen. Ob wir die Eintritt skarten vor oder nach der Zugbrücke ausgeben, ist ja egal.“
    „Aber wie soll denn das funktionieren? Wenn mal ein Ansturm kommt...“
    Maurice machte einen Schnaufer als sei damit im Leben nicht zu rechnen.
    „Der Wirt kann seine Leute flexibel einsetzen. Wenn mal viel los ist, dann stockt er eben se ine Schicht auf.“
    „Und an Werktagen? Ich bin hier völlig unbehelligt hereinma rschiert.“
    „Weil Sie hier jeder kennt.“
    „Nein, weil mich niemand zur Kenntnis genommen hat.“
    Der Baron zuckte die Schultern.
    „Was ist denn hier nur los? Haben Sie den Park schon aufgeben – gerade mal eine Woche nach der Eröffnung?“
    „Sie lesen wohl keine Zeitung?“, fragte Maurice, beugte sich vor, hob einen Stapel verschi edenster Druckerzeugnisse von der Seite des Barons auf die gegenüberliegende Seite des Schreibtisches zu Benno und ließ sie krachend fallen.
    Benno überflog die Headlines zur Parkeröffnung, die jeweils aufgeschlagen zuoberst lagen: „Grusel-Flop“, „Müde Geister“ oder „Westentaschen-Disneyland“ waren die

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