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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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lauschte, meinte Schritte zu hören und löschte augenblicklich die Taschenlampe.
    Aus einem Quergang sah er ein wankendes Licht sich nähern. Er dachte an das Wesen, die durchsichtige Geisterfrau mit der Seifenblasenhaut, aber das war sie nicht, was da auf ihn zukam. Ihm war eher so, als stünde sie neben ihm, als sei sie der Luftzug gewesen und die unsichtbare Wand, gegen die er gelaufen zu sein meinte.
    So leise wie möglich tastete er sich, das Licht nicht aus den Augen lassend, zur nächsten Tü rnische zurück. Aus dem diffusen, tanzenden Schimmer wurde ein kegelförmiger Strahl. Zuerst sah Benno die Taschenlampe, dann die Schaufel, schließlich erkannte er Maurice.
    Wenn er hierher leuchtet, dann sieht er mich. Und wenn er mich sieht, bin ich fällig.
    So flach wie möglich drückte er sich in die Türnische. Das Taschenlampenlicht verharrte, und Maurice schien irgend etwas zu murmeln.
    Ein ganz leises, kratzendes Schaben war zu hören.
    Dann Schritte, wie es Benno schien in seine Richtung, aber plötzlich wurde das Licht dunkler, und die Schritte verklangen.
    Er wagte es, aus seiner Nische hervorzuspitzen. Offenbar war Maurice weitergelaufen. Ho ffentlich!
    Es blieb ihm keine andere Möglichkeit als nachzusehen. Hastig zog er die Schuhe aus und schlich auf Socken zu der Gänge-Kreuzung, an der er ihn gesehen hatte. Als er dort ankam, war Maurice mit seiner Taschenlampe schon um eine weitere Ecke, das Licht war kaum noch zu sehen. Nur leise, knirschende Schritte bewiesen, dass der andere ihm keine Falle stellte, sondern tatsächlich weitergelaufen war.
    Benno pustete die Luft aus dem Mund. Was jetzt? Was zum Teufel sollte er jetzt bloß machen? Sich auf ein Wettrennen um das vergrabene Irgendwas einlassen?
    Und dann, selbst wenn er schneller war, würde das etwas ausmachen, käme es zur Konfront ation? Ihm war klar, dass er hier lieber nicht mit Maurice zusammentraf. Und wenn schon, dann nicht unbewaffnet. Auch wenn er es wohl gewesen war, der den Riegel am Haupttor bedient, ihn damit ausgesperrt hatte und sich jetzt allein und sicher fühlte – einer wie der wappnete sich auf jeden Fall zusätzlich.
    Benno war hier im Erdgeschoss. Der Keller, aus dem er kam und den Maurice wohl suchte, war von hier aus nur durch den Treppe nschacht erreichbar und die schwere Holztür. Im Gang vom Keller zurück zum Todesstreifen hatte es allerdings noch einen Abzweig Richtung Schloss gegeben, der wohl in Verbindung mit dem Keller-Irrgarten stand.
    Benno schlich den Weg zurück, den er gekommen war. Er hatte ein Bild hängen sehen, einen alten Ahnen in Öl mit Holzrahmen. Es hing kurz vor dem Treppenschacht zum Keller. Benno nahm es ab und schleppte es die Treppe hinunter. Zum Glück, die Tür schwang zum Kelle rraum auf.
    Er schloss sie wieder von innen, betrachtete kurz das Bild, seufzte und riss einen Teil des Rahmens von der Rückwand. Das Rahmenholz kantete er quer in einer Kellerecke, ze rsplitterte es mit einem gezielten Tritt und bastelte aus den Holzteilen einen Keil, den er mit Hilfe von Fußtritten so fest wie möglich in den Türspalt trieb. Auf Dauer würde das Maurice natürlich nicht aufhalten, aber hoffentlich wenigstens für heute Nacht.
    Benno prüfte von innen mit einigen Rucken, ob die Tür hielt, hockte sich dann mit dem Rü cken dagegen, löschte die Taschenlampe und schloss die Augen.
     
    Er begriff, dass er geschlafen hatte, als ihn ein schabendes Geräusch hinter sich aufschreckte, aber er hatte keine Ahnung, wie lange er weg gewesen war.
    Jemand betätigte von außen den Türdrücker. Benno winkelte die ausgestreckten Beine an und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür.
    Hinter sich unten am Türspalt knirschte es, und er begriff, das waren seine Keile, die unter dem Druck an der Tür millimeterweise über den Boden schabten. Noch hielten sie, aber wie lange?
    Das Knirschen hörte auf, für Sekunden war Ruhe. Plötzlich tat es einen gewaltigen Schlag an der Tür, die Keile ächzten, und Benno, dem sich die Wucht der Attacke direkt auf den Rücken übertrug, blieb die Luft weg.
    Maurice, wer anders sollte es sein, warf sich ein weiteres Mal gegen die Tür, noch einmal, immer wieder. Benno konnte kaum glauben, dass seine Keile das aushielten, aber nach einem Dutzend Versuchen hörte das Andonnern auf. Er biss die Lippen zusammen und hoffte, Maurice würde aufgeben.
    Da wurde es plötzlich hell hinter und unter ihm. Benno fuhr herum und ging vor der Tür in die Hocke. Ein Taschenlampe nstrahl

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