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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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Das typische Muster.
    Er hielt sich nach links, passierte zwei vermauerte Seitengänge und gelangte an einen offenen Torbogen. Er spürte, wie ihm der zunehmende Druck zusetzte, zwischen möglichen Wegen entsche iden zu müssen, ohne den geringsten Anhaltspunkt zu haben, welches der richtige war. Irrgärten waren einfach nicht seine Sache.
    Obwohl ihm das Wesen, wegen dem er überhaupt hier he rein gelangt war, hier drinnen wohl helle Angst eingejagt hätte, wäre es ihm auch nicht unrecht gewesen, es zu sehen – ein Führer mit Ortskenntnis war das, was er jetzt brauchte.
    „Es hilft ja nichts“, seufzte er leise und ging durch den To rbogen. Nach einem kurzen, sehr düsteren Gang gelangte er in einen Kellerraum, ein kurzes Gewölbe, das auf einen weiteren Torbogen zulief. In diesem Bogen verschloss eine schwere, dunkle Eichenholztür den Durchgang. Der Boden darunter bestand aus hellbrauner, festgestampfter Erde. Im linken vorderen Eck des Raumes, unmittelbar neben dem Torbogen und der Tür, sah Benno einen flachen Hügel kaum merklich aus dem Boden ragen.
    Es muss gegraben werden, genau hier.
    Bennos Herz bäumte sich auf und sprang gegen die Rippen. Genau diesen Ort hatte er finden wollen – allerdings von der anderen Seite her aus dem Schloss heraus und mit dem Spaten bewaffnet.
    Der Spaten lag nun am unterspülten Teil des Kolonnenweges neben dem Loch.
    Er wird mir nichts tun, hämmerte Benno sich ein. Wer immer das war und wo immer er lauerte – hätte er mir etwas tun wollen, dann wäre ich damals nie wieder raus gekommen.
    Es muss gegraben werden, genau hier.
    Wofür habe ich zwei Hände? Mit denen kann man prima graben, Spaten völlig unnötig.
    Mit hart klopfendem Herzen trat Benno an den aufgewölbten Teil des Bodens heran. Genau hier lag das Geheimnis, das all die seltsamen Vorgänge in diesem Gemäuer erklärte. Warum er das wusste? Keine Ahnung. Es war einfach so.
    Er ging in die Hocke und wischte mit der rechten Hand über die Stelle. Hart wie Stein. Er schabte mit den Fingerkuppen darüber und kratzte schließlich mit den Fingernägeln. Kein Eindringen möglich. Er brauchte den Spaten.
    Verdammt!
    Dann blieb ja nur eine Möglichkeit: Er musste hier raus finden, hinauf ins Erdgeschoss des Schlosses, raus, runter, vors Tor, über den Parkplatz, durch den Wald, zum Todesstreifen – den ganzen Weg wieder zurück und dann mit dem Spaten ins Loch springen und wieder hierher laufen.
    Erst jetzt fiel es ihm ein, auf die Uhr seines Handys zu schauen. 02.11 Uhr auf der Leuchta nzeige. Gut vier Stunden hatte die Odyssee bis hierher gedauert. Er musste sich verdammt beeilen, um das Geheimnis bis zum Morgen zu lüften.
     
    Entschlossen drückte er sich aus der Hocke hoch, ging zur Tür, betätigte den Griff, zog die Tür auf, trat durch den Torbogen, schloss die Tür wieder und nahm die Wendeltreppe nach oben. Er hatte von hier aus schon einmal zurück und aus dem Schloss herausgefunden, bei Tag zwar, aber vielleicht war der Weg in seinem Kopf gespeichert und er fand ihn instinktiv wieder, schneller als durch das Herumirren beim ersten Mal.
    Als Benno aus dem Wendeltreppenschacht trat und, wie erwartet, vor einem Winkel aus zwei zusammenlaufenden Gängen stand, wusste er beim besten Willen nicht mehr, welchen er beim letzten Mal genommen hatte. Rechts oder links? Kein Anhaltspunkt. Zwei kahle Gänge, der linke von Türen gesäumt, der rechte bestehend aus gemauerten Wänden, ein paar Fackelha ltern, und das war’s.
    Schulterzuckend entschied er sich für links, leuchtete sich den Weg an zwei Quergängen vo rbei bis zu einem Abzweig und hielt sich dort nach rechts. Wenn die Gänge entlang der Außenmauern wenigstens Fenster gehabt hätten, dann wäre alles kein Problem gewesen. Aber man wusste nie, ob ein Gang mitten durchs Gebäude verlief, ob eine Sackgasse an einer Außenmauer endete oder ob vermauerte Fenster wirklich Fenster nach draußen gewesen waren.
    Orientierung an den Wänden suchend, fiel ihm etwas auf: ein weißer, lieblos hingeschmierter Pfeil in Augenhöhe und darunter der Vermerk G 17. Benno wischte darüber – Kreide. Ein Wegmarkierungszeichen, offenbar, und es war letztes Mal ganz s icher nicht hier gewesen.
    Benno lief in Gegenrichtung des Pfeils weiter. Plötzlich war es ihm, als husche ein eisiger Luftzug durch sein Gesicht, und er pralle gegen eine unsichtbare Wand. Er blieb stehen, hielt den Atem an, fühlte für eine Sekunde vernehmlich die Gegenwart von etwas oder jemand anderem,

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