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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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geisterte unter dem Türspalt durch. Damit hatte Benno nicht gerechnet, zumal er seine Keile über den ganze Spalt verteilt und ihn damit fast völlig abgedichtet hatte. Aber natürlich hatte er mit den unförmigen Holzteilen nicht alle Ritzen schließen können.
    Das Licht hörte auf zu wandern. Ein pickendes, stocherndes G eräusch erklang, und einer der Keile schien sich zu bewegen. Sofort drückte Benno von innen dagegen.
    Für eine Sekunde war Ruhe. Dann kratzte und knirschte es he ftig, ein anderer Keil wurde aus seiner Position geschleudert, rutschte zehn Zentimeter auf Benno zu, und die Kante eines Spatens erschien unter dem Türspalt.
    Ohne zu zögern steckte Benno den Keil wieder zurück an seinen Platz, sobald der Spaten ve rschwunden war. Es ließ sich nicht verhindern, dass dabei ein knirschendes, kratzendes Geräusch erklang.
    Das Kratzen wurde mit einem Geräusch auf der anderen Seite b eantwortet, das Benno nicht deuten konnte. Aber es war klar, dass Maurice nun wusste, dass er nicht allein war. Würde ihn das verunsichern? Oder zum Angriff reizen?
    Benno lauschte atemlos. Fünf, sechs, sieben Sekunden lang passierte überhaupt nichts. Dann verschwand plötzlich das Licht am Türspalt, und auf der anderen Seite klang es, als entfernten sich Schritte über die Treppe. Vielleicht ging er sich bewaffnen.
    Was jetzt? Durch den anderen Gang verschwinden? Hier warten?
    Sein Handy fiel ihm ein. Die Leuchtdiode zeigte 05.37 Uhr. Er hatte über drei Stunden an die Tür gelehnt geschlafen. Kein Wunder eigentlich nach dem langen, anstrengenden Tag.
    Benno entspannte sich. Der Baron kam in der Regel gegen sieben Uhr auf der Burg an. Zu diesem Zeitpunkt traf er entweder mit Maurice zusammen oder fand ihn bereits im Büro vor. Das hieß, es blieb keine Zeit für eine zweite Attacke, wenn Maurice den Eindruck von Normalität erwecken wollte. Immerhin musste er durch den Irrgarten von Gängen auf die anderen Seite des Schlosses zurück, den Berg hinunter, das Haupttor entriegeln, die Utensilien seiner nächtlichen Grabungsexpedition verschwinden lassen und sich frisch machen.
    Für diese Nacht war es damit wohl vorbei. Benno lehnte sich wieder mit dem Rücken an die Tür und schloss die Augen. Zeit, noch ein bisschen auszuruhen und nachzudenken.
    Noch bevor er den ersten Gedanken gefasst hatte, war er wieder eingeschlafen.
     
    Es war fast neun Uhr, als er mit steifem Rücken und unterkühltem Unterleib aufwachte.
    Verflucht, das war entschieden zu spät!
    Er wollte aufspringen, aber daraus wurde nichts. Mühsam und unter Schmerzen quälte er sich hoch. Er wollte die Tür aufreißen und vergaß dabei seine eigenen Keile – also bücken mit den steifen Gliedern, die Keile entfernen, aber wohin damit? Verstecken? Wozu? Er würde auf jeden Fall vor Maurice wieder hier sein.
    Also ließ er den Raum wie er war, verschloss lediglich die Tür, hastete die Treppe hoch und kam dabei langsam in Schwung. Der Mann fiel ihm ein. Dieser Mann, bei dem er die Nacht verbracht hatte. Er war da gewesen, unsichtbar, hatte ihn im Schlaf b esucht und ihm etwas erzählt oder gezeigt, aber was?
    Benno schauderte es bei dem Gedanken. Er rannte schneller, nahm zwei Stufen auf einmal und gelangte ins Erdgeschoss des Schlosses. Hier oben herrschte jetzt bei Tag eine matte Helligkeit, obwohl weit und breit kein Fenster nach draußen zu finden war. Auch ohne mit der Taschenlampe hinzuleuchten, erkannte Benno sofort die Kreide-Markierung gegenüber: I 31.
    Obwohl ihm das System der Markierung nichts sagte, war ihm klar, dass in Richtung A 1 der Ausgang liegen musste. Schnaufend machte er sich auf den Weg, noch immer von Gänsehaut-Anfällen gepackt beim Gedanken daran, in Gegenwart des unheimlichen Mannes übernachtet und Abscheulichkeiten geträumt zu haben, an die er sich jetzt nicht erinnern konnte, aber die er nicht wirklich vergessen hatte.

Kapitel 15
     
    „Wo zum Teufel kommen denn Sie jetzt her!“
    Maurice stürmte die Auffahrt zur Hauptburg hoch und baute sich vor Benno auf, der gerade zum Tor herauskam, ihn fragend anschaute und den Unbedarft-Überraschten spielte.
    „Aus meinem Zimmer. Wieso?“
    „Und wo waren Sie vor zehn Minuten? Und vor einer halben Stunde? Und vor zwei Stunden?“
    „Keine Ahnung. Ich schau ja nicht dauernd auf die Uhr.“
    „Genau das ist das Problem. Die ersten Touristen sind schon da, und Sie treiben sich sonstwo herum!“
    „Dann will ich mal gleich noch ein paar Flugblätter verteilen. Für die

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