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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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nicht auf die Vielzahl herumliegender Scherben oder andere Gegenstände zu treten oder gar zu stolpern.
    Als sie das Gefühl hatte, weit genug von den beiden Kindern entfernt zu sein, hob sie ihren Kopf aus der Deckung. Es war nur ein kurzer Moment, in dem sie für den Schützen zu sehen war, bevor sie sich wieder duckte, doch dies reichte aus, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ganz nah vernahm sie eine Kugel, die in das Auto vor ihr einschlug. Sie blieb unversehrt. Ihr war bewusst, wie überaus riskant diese Aktion war, doch sie sah keinen anderen Weg.
    »Jetzt, Jamie!«, schrie Iris und hoffte, dass der Junge es auch hören konnte. Er vernahm zwar ihre Stimme, doch er zögerte. Erst als sie ihn ein weiteres Mal aufforderte loszurennen, lief der Kleine mit dem Mädchen in seinem Arm auf den gläsernen Eingang des Supermarktes zu. Beinahe zur selben Zeit begab sich auch Iris aus ihrer Deckung, um dem Schützen ein weiteres Mal und hoffentlich ein verlockenderes Ziel zu bieten.
    So war es dann auch: Eben noch den Jungen im Visier seines Zielfernrohres und den Finger bereits auf dem Abzug, bemerkte der Attentäter, dass die Frau sich wieder zeigte. Dies stiftete einen Moment der Verwirrung bei ihm. Ehe er sich’s versah, war der Junge mit dem Baby auf dem Arm in dem Markt verschwunden, und auch die Frau war wieder untergetaucht. Erbost schlug der Schütze sein Gewehr gegen den Fensterrahmen, dann sah er erneut durch sein Visier – voller Hoffnung, sein Werk doch noch vollenden zu können. Sein Blick streifte durch die Glasfront des Marktes, und als er glaubte, den blonden Haarschopf des Jungen entdeckt zu haben, gab er einen Schuss ab.
    Eine der gewaltigen Scheiben zerfiel in tausend Scherben. Jamie zuckte vor Schreck zusammen, und kurz darauf ergoss sich ein nach Orangen riechender Schauer über den Jungen und das kleine Mädchen. Der Scharfschütze hatte eine große Plastikflasche mit Saft durchlöchert, die sich direkt über Jamie im Regal befand. Angeekelt schüttelte er sich, während Kimi, die von der fruchtigen Dusche ebenso wenig verschont blieb, lauthals zu schreien begann. Er wusste zuerst nicht, was er machen sollte; er hatte keine Ahnung, wie er Kimi beruhigen konnte. Doch höchste Priorität hatte es, jetzt erst mal ein besseres Versteck zu finden, weg von der Glasfront, und etwas, womit er sich und Kimi von dem klebrigen Saft befreien konnte.
    Iris’ Adrenalinspiegel war ohnehin schon über die Maßen hoch, doch als sie den Schuss hörte und daraufhin eine der Scheiben des Marktes zersprang, stieg ihr Puls auf das Maximum an. Sie spürte ihre Halsschlagader wild pochen, das Herz raste und ihr Atem war sehr flach – dann noch den Kopf unten zu behalten, während sie sich in Richtung des Marktes bewegte, erwies sich als eine wahre Geduldsprobe für Iris. Sie wusste nicht, was mit Jamie und Kimi war, sie musste vom Schlimmsten ausgehen. Was, wenn alle Bemühungen umsonst waren und der Irre den Kleinen und das Mädchen erspäht und erschossen hatte? In ihrem Kopf spielten sich Horrorszenarien ab. Er liegt da, blutüberströmt, und das kleine hilflose Mädchen, das kaum eigenständig sitzen kann, liegt neben ihm und weint. Oder sie wurde angeschossen, und Jamie weiß nicht, wie er dem Kind helfen soll. Sofern es nicht schon in beiden Fällen zu spät war. Die Ungewissheit raubte Iris beinahe den Verstand. Dennoch musste sie achtsam sein, denn es half den Kindern nicht, wenn sie bei einem Rettungsversuch selbst zum Opfer des Amokläufers werden würde. Es dauerte nicht lange, bis sie an der Stelle ankam, an der sie die Kids zum letzten Mal gesehen hatte. Nun stand sie vor der Aufgabe, die zwei Meter bis zum Eingang unbeschadet zu überwinden. Sie atmete noch einmal tief durch, dann rannte sie los, wie eine 100-Meter-Sprinterin das Ziel stets vor Augen.
    Als sie die Eingangspforte des Marktes erreichte, erklang ein Schuss. Unbeirrt stürmte sie in das Geschäft und sah sich unruhig um. Schnell hatte sie gegenüber dem Fenster auf dem Boden die Saftlache entdeckt, doch von Jamie und Kimi war nichts zu sehen.
    Ihr Herz raste.
    »Jamie?! Wo bist du, Jamie?!«
    Orientierungslos rannte sie in einen der Gänge. Die meterhohen Regale schienen ihr endlos lang. Ein starkes Schwindelgefühl brachte sie schwer ins Wanken. Bei dem Versuch, sich abzustützen, räumte sie große Mengen an Cornflakes-Packungen aus dem Regal. Als sie auf eine der Schachteln trat, verlor sie endgültig die Balance. Iris fiel zu

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