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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Kind.“
    Nachdem Mallory gegessen hatte, ging er mit Sally in den Hof hinaus. Das Scheunentor hing schief an den Angeln und war von einem Wintersturm halb zerschmettert. Nirgends waren Tiere zu sehen. Die Farm sah irgendwie verwahrlost und verlassen aus. Ein paar Monate der Vernachlässigung hatten größeren Schaden angerichtet als ein halbes Jahrhundert der Benützung, und die Aura von Frieden und Ordnung war ganz verschwunden.
    Vor dem Haus stand eine riesige, alte Eiche, deren untere Äste alle abgeschnitten waren. Hier holte sich also Lonny sein Feuerholz. Mallory musterte die drei Lieferwagen. Alle waren neu, und der Lack glänzte unter der Schmutzschicht. Sie trugen sogar noch die Firmenschilder der Autohändler.
    Alle drei waren schwer mit Waren aller Art beladen: ein roter Plüschdiwan, ein ganzer Ballen neuer, billiger Kleider, Schuhe in Schachteln, Küchengeräte, Handwerkszeug, Fernsehgeräte – Mallory zählte drei in einem einzigen Auto, vier im nächsten. Alles war rostig und regenfleckig und von den Fernsehgeräten schälte sich das Furnier. Der Kastenwagen schien ebenfalls neu zu sein, war aber ebenso schmutzig wie die anderen Fahrzeuge. Es hatte hineingeregnet, und er roch modrig. Auf dem Vordersitz und den Pelzmänteln auf dem Rücksitz lagen verfaulte Blätter.
    „Bei Lonny und Mae waren noch zwei andere Männer, als sie kamen“, berichtete Sally. „Sie haben geplündert, wo sie etwas fanden, luden alles in die Fahrzeuge und warfen vieles wieder weg, um Platz für neue Beute zu schaffen. Eine Woche lang fuhren sie Tag für Tag weg. Das Haus ist bis obenhin vollgepackt. Nach einer Woche hatten sie die Raubzüge satt.“
    „Was geschah mit den beiden anderen Männern?“
    „Es gab Streit, und Lonny verprügelte sie. Seither habe ich sie nicht mehr gesehen.“
    „Und wann kam Jarvis?“
    „Vor etwa einem Monat. Lonny hätte ihn beinahe erschossen, aber dann rief er noch rechtzeitig, daß er Arzt sei. Das hat ihn gerettet. Lonny steht Todesängste aus, daß er krank werden könnte.“
    „Warum bist du hiergeblieben, nachdem sie gekommen waren?“
    „Wohin sollte ich denn sonst gehen?“
    „Und was ist mit den Städten, in denen Lonny und seine Freunde geplündert haben? Gibt es denn dort keine Menschen mehr?“
    „Nein. Ich kam in zwei Städte, nachdem ich von hier weggelaufen war und allein herumirrte. Dort sah ich etliche Leichen, aber nicht sehr viele. Alles sonst war intakt, nur eben verlassen.“
    Mallory drehte sich um, als eine Tür zuschlug. Schwere Schritte stampften über die Veranda. Lonny stand dort und rieb sich mit dem Handrücken über den Mund. Dann kratzte er sich den Magen, stapfte über die Stufen und kam auf Mallory und das Mädchen zu.
    „Ich hab’ mir’s überlegt. Geh hinter das Haus und hack Feuerholz“, sagte er.
    „Es geht ihm noch nicht gut genug, Lonny“, sagte Sally rasch. „Dr. Jarvis meint …“
    „Ist mir doch egal, was der vertrocknete Kerl meint“, knurrte Lonny. „Ich hab’ gesagt, du sollst gehen, also setz dich in Bewegung.“ Der dicke Kerl ging auf Mallory zu.
    „Lonny, aufhören!“ rief Sally und trat ihm in den Weg. Lonny packte sie, als wolle er sie zu Boden werfen, zögerte dann aber, als sei ihm eben etwas Neues eingefallen. Er zog sie an sich, und sein grober Mund suchte nach ihren Lippen.
    Neben einem Holzhaufen lag ein abgebrochener Axtstiel. Mallory hob ihn auf, trat hinter Lonny, hob mit einer Hand den schweren Griff und ließ ihn auf Lonnys Kopf heruntersausen. Das klang ungefähr so, als ließe man eine große Melone fallen. Lonny taumelte ein paar Schritte und ging in die Knie. Mallory umkreiste ihn, zielte sorgfältig und traf diesmal seinen Nacken. Lonny fiel vornüber auf das Gesicht. Mallory warf den Axtstiel weg.
    „Mehr von diesem Lonny kann ich wirklich nicht ertragen“, sagte er.
    Sally klammerte sich an ihn. Sie zitterte am ganzen Körper. Mallory versuchte sie zu beruhigen.
    „Was wird geschehen, wenn er wieder zu sich kommt?“ jammerte Sally. „Dein Arm …“
    „Ich gehe“, antwortete er.
    „Wohin denn?“
    „Das weiß ich noch nicht. Vielleicht nach Lincoln oder Omaha. Irgendwo muß es doch noch etwas wie eine Organisation geben, vielleicht sogar Truppen, die sich eingeigelt haben.“
    „Jeff … weißt du genau, was dort in der Stadt geschehen ist?“
    „Glaubst du vielleicht lieber Jarvis als mir? Hältst du mich für verrückt?“
    „Nein, es geht auch gar nicht darum, ob ich dich für verrückt

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