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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Mallory zögernd. „Sie war zugebaut. Ich mußte mir mit der Axt einen Weg bahnen.“
    „Ich setze voraus, Mr. Mallory, daß Sie die Erinnerung an Ihre verschwundene Tochter weggeschlossen haben, aber hinter einer neutralen Barriere, nicht hinter einer Wand aus Ziegeln und Verputz.“
    „Ich sagte Ihnen doch, ich mußte mit der Axt… Die Mauer war fest, wenn auch nicht aus Ziegeln. Es war eine Mauer aus einer Masse, die wie graues Packpapier aussah.“
    „Für einen geschulten Psychiater wären alle diese Symbole sicher ungemein aufschlußreich“, antwortete Jarvis. „Ich bin aber nur ein ganz gewöhnlicher Praktiker, wenn ich auch ein wenig darüber gelesen habe. Ich bin überzeugt, daß Sie, wenn Sie jetzt in Ihr Haus zurückkehren würden, eine ganz normale Tür fänden, die Sie mit der Axt zersplittert haben – vorausgesetzt natürlich, daß Ihr Haus noch steht. Und das würde Ihnen dann auch erklären, wo Sie sich Ihre Wunden zugezogen haben; nämlich als Sie sich Ihren Weg in …“
    „Als nächstes werde ich von Ihnen hören, daß Lori überhaupt nicht existiert“, unterbrach ihn Mallory. „Das sagte nämlich auch Gill. Aber Sally kennt sie. Nun, erklären Sie mir das doch einmal.“
    „Ich bin überzeugt, daß Ihre Phantasie auf Tatsachen aufbaut. Ich versuche doch nur, die falsche Fassade Ihrer Illusionen …“
    „Das sollten Sie vielleicht nicht versuchen“, warf Sally ein. „Vielleicht ist es besser, irgend etwas zu glauben.“
    Jarvis machte eine skeptische Miene. „An nichtmenschliche Monstren glauben? Ich zweifle sehr daran, daß solche Aspekte auf die Dauer tröstlicher sind als die Wirklichkeit, daß die Russen einen massiven Angriff vorgetragen und damit den Krieg gewonnen haben.“
    „Die Russen haben doch eigentlich gar nicht gewonnen“, erwiderte Sally. „Ich habe in den ganzen Monaten nicht einen einzigen russischen Soldaten gesehen. Und hier haben sie uns doch ganz und gar nicht belästigt. Jedenfalls nicht seit dem ersten Tag.“
    „Wir sind dieser verpesteten Stadt viel zu nahe. Und übrigens – was haben wir schon, das sie brauchen können? Sie können doch die Städte ausplündern. Aber ich bin überzeugt, daß sie zu gegebener Zeit auch zu uns kommen.“
    „Haben Sie diese Russen denn schon einmal richtig gesehen?“ erkundigte sich Mallory. „Sind Sie überzeugt, daß Sie diese Russen nicht nur erfunden haben?“
    „Natürlich habe ich sie gesehen! Fallschirmtruppen, die vom Himmel herabfielen. Südlich von Minneapolis gab es heftige Kämpfe. Deshalb lief ich doch weg.“
    „Ich habe sie auch aus nächster Nähe gesehen“, erklärte Sally. „Nie werde ich diese ausgebeulten Uniformen vergessen! Der Captain hatte dicke rote Achselstücke. Der Geruch, den sie ausströmten, und die Sprache, in der sie redeten!“
    Jarvis klopfte ihr auf die Schulter. „Mädchen, reiß diese alten Wunden nicht wieder auf. Du hast mir doch versprochen, nicht mehr daran zu denken?“
    „Aber warum sind sie ausgerechnet hier?“ fragte Mallory. „Gibt es denn in Nebraska so bedeutende militärische Objekte?“
    „Vielleicht geheime Lager, oder eine Raketenabschußbasis, wer weiß?“
    „Was wird im Radio und Fernsehen darüber gesagt? Gibt es denn Nachrichten?“
    „Weder Nachrichten, noch Fernsehen. Das Radio meldet sich ab und zu, dann aber in russischer Sprache. Ich fürchte, davon verstehe ich kein Wort.“
    Die Hintertür wurde aufgerissen. Lonny kam mit einem Armvoll Feuerholz herein und starrte Mallory an. Mit einem Fußtritt warf er die Tür zu und ließ das Holz auf den Boden fallen. „Trag das zum Kamin. Und dann gehst du hinaus und hackst noch eine Portion.“
    „Nicht mit diesem verwundeten Arm, Lonny“, widersprach Jarvis.
    Die dicke Frau, die Mae hieß, pflichtete dem Arzt bei. Knurrend ging Lonny weg.
    „Ich schlage vor, Sie werden so schnell wie möglich wieder gesund“, meinte der Arzt. „Unser Lonny ist nämlich ein Hypochonder. Nur aus diesem Grund toleriert er mich. Gleichzeitig ist er einer der faulsten Kerle, die ich je gesehen habe. Er versuchte sogar schon Sally zu zwingen, für ihn das Holz zu hacken.“
    „Lonny ist gar nicht so unausstehlich, wenn man ihn zu behandeln weiß“, wandte Mae ein, ließ sich gegenüber von Mallory auf einen Stuhl fallen und schob eine Locke grauen Haares zurück. „Er ist nicht besonders gescheit, und er schreit gern, also muß man ihn immer ziemlich kurz halten. Aber im Grund ist er ja nur ein großes

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