Invasion der Nichtmenschen
was hat das damit zu tun, daß ich meine Truppen in ein verpestetes Gebiet schicken soll?“
Mallory stemmte beide Fäuste auf den Tisch. „Es gibt keine Pest, dafür aber eine Besatzung. Im Augenblick sind es nur ein paar hundert, die Arbeiter nämlich, welche die Mone-Königin schützen und füttern. Wir können sie besiegen, Strang, oder wir haben wenigstens die Chance, es zu tun! Wenn wir sie nicht jetzt schlagen – heute –, dann ist es wahrscheinlich zu spät.“
Mallory sah, wie sich Strangs Gesichtsausdruck veränderte. Er griff aus und berührte ihn ganz zart. Strang wich zurück, gurgelte krächzend und drückte die Hände an den Kopf. Mallory wandte sich zu Lori um. Sie war aufgesprungen.
„Lori! Was tust du da?“
„Ich weiß nicht, was es ist, welch schreckliche Kräfte du hast, aber …“
Strang kam mühsam auf die Beine.
„Verdammt, so wartet doch und hört mich erst an!“ rief Mallory.
Lori kam ihm entgegen. Leicht berührte er ihren Geist. Sie taumelte, fing sich aber wieder. Strang war um den Tisch herumgegangen.
„Mit uns beiden kann er es auf einmal nicht aufnehmen“, knurrte er. „Lori, lauf und hole …“
Mallory griff erneut nach ihr aus, als sie zur Tür gehen wollte. Sie fiel auf die Knie. Als Strang auf ihn losging, schlug er zu und tat einen Schritt seitwärts, als er fiel.
„Strang, ich könnte Sie bewußtlos schlagen, aber nützen würde es nichts. Ich brauche Sie bei vollem Bewußtsein. Und Lori auch.“
„Das sieht ganz nach … einem Rückzieher aus“, knirschte Strang. Er war auf allen vieren und schüttelte den Kopf. Mallory hob Lori auf.
„Bitte, hört mich an. Dann urteilt.“
„Ich … ja, Dad“, flüsterte Lori und entzog sich ihm. „Ich glaube, uns bleibt nichts anderes übrig.“
„Schön“, sagte Strang eine Viertelstunde später. „Ich habe zugehört. Und was ich gehört habe, bestätigt meine Überzeugung, daß du spinnst.“
„James, warte erst“, bat Lori. „Was Dad sagt, erklärt einiges. Wenn es möglich wäre …“
„Ist es aber nicht“, fiel ihr Strang ins Wort. „Wir können …“
„Wie wollen Sie das wissen, Strang?“ warf Mallory ein. „Oder wissen Sie es? Nehmen Sie nicht nur etwas an? Verdammt, denken Sie doch endlich wie ein Taktiker! Wenn die Gegenseite mit etwas ganz Neuem aufkreuzt, dann leugnen Sie’s doch auch nicht! Sie richten sich danach, nicht wahr? Chinesische Kommunisten, die sich in Beatrice, Nebraska eingeigelt haben, damit sie sich von Ihnen zerbomben lassen können? Du lieber Himmel, das paßt doch nicht zu den Realitäten des Krieges, die Ihnen ja auch bekannt sind!“
„James, könntest du … vielleicht jemanden hinschicken? Einen, der sich die Stadt anschaut, in einem Gleiter darüber wegfliegt, vielleicht auch Aufnahmen macht. Wenn es wirklich den Turm gibt, den Dad beschrieben hat …“
„Dazu haben wir keine Zeit, Strang“, sagte Mallory. „Sie müssen mir schon glauben.“
„Das tu ich aber nicht, weil ich nicht kann! Angenommen, es ist etwas an deiner Geschichte, Mallory. Wie soll ich wissen, daß diese … Nichtmenschen, wie du sie nennst, uns nicht vielleicht mit Todesstrahlen auslöschen? Meine Männer vertrauen mir, Mallory. Sie stehen unter meinem Befehl, und ich bin ihr Kommandant. Du redest von Taktik, und du mutest mir zu, ich soll blindlings in einen Hinterhalt marschieren, wenn ich nicht weiß, über welche Feuerkraft der Feind verfügt?“
„Ich habe doch die Konsequenzen geschildert.“
„Und ich habe nein gesagt, verdammt noch mal!“
Mallory nickte. „Schön. Ich wollte, ich könnte in deinen Geist hineinkriechen und dich zwingen, die nötigen Befehle zu erteilen. Leider kann ich das nicht. Später vielleicht, falls ich solange lebe. Ich habe erst angefangen, das kennenzulernen, was ich habe.“ Er wandte sich an Lori. „Es tut mir leid, Lori, daß ich dir’s nicht so erklären konnte, daß du’s verstehst. Später wirst du’s vielleicht einmal begreifen.“ Er ging zur Tür und sah noch einmal zu Strang zurück.
„Halten Sie mich nicht auf, Colonel. Versuchen Sie’s lieber gar nicht. Unter Druck könnte ich vielleicht einem Menschen schaden. Ich weiß noch nicht genug darüber …“
„Wohin gehst du?“ rief Lori.
„Das weißt du, Lori. Ich sagte es ja.“
„Allein?“
„Es sieht so aus.“
„James …, du kannst ihn nicht allein gehen lassen! Er wird sterben … Und wenn er doch recht hätte …“
„Wie soll ich ihn
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