Invasion der Nichtmenschen
damals im Camp gesehen. Und dieser Mann hielt auch die Taschenlampe auf ihn gerichtet, während der andere ihn nach Waffen durchsuchte und ihn schließlich als sauber erklärte.
„Junge, Junge, du hast einen Fehler gemacht, als du hier herumhingst“, sagte der Große. „Der Sarge wird sich freuen, dich so bald wieder zu sehen. Er war ziemlich gekränkt, weil du ihm nicht mal ein Pfötchen zum Abschied gegeben hast.“
Sie schoben ihn zu einem staubigen Jeep, den sie um die Ecke geparkt hatten und fuhren dann mit halsbrecherischer Geschwindigkeit über die mit Schlaglöchern durchsetzte Straße zum Camp. Für diesen Weg brauchten sie etwa eine halbe Stunde. Die Lagerstraßen wimmelten von Männern, die Pakete und Waffen schleppten oder aufgereiht waren und abgezählt wurden. Jenseits des Camps waren am Rand der Weiden Flutleuchten aufgestellt. Mallory hörte das Rumpeln großer Maschinen, die im Leerlauf aufgewärmt wurden.
Der Jeep bahnte sich einen Weg durch die Lagergassen, bog in einen Weg, der sich zwischen dunklen Kochzelten durchschlängelte und hielt schließlich vor dem stacheldrahtumzäunten Militärgefängnis.
„Dafür habe ich jetzt keine Zeit“, sagte Mallory. „Ich muß sofort mit Strang sprechen.“
„Aber heute nicht mehr, Freundchen. Der Colonel hat heute zu tun. Wir sperren dich jetzt schön ein, damit wir dich loskriegen. Einer hält Wache bei dir. Das ist Kudnik, der sich den Knöchel verstaucht hat, aber er ist ein verdammt guter Schütze. Der Bursche hat Schießbefehl, wenn du den Zaun auch nur anschaust. Jetzt aber ‘raus mit dir!“
„Was geht denn hier vor?“
Einer der beiden griff nach Mallorys Arm und drehte ihn um, damit er ihn aus dem Jeep ziehen konnte. „Heute zertöppern wir Beatrice, Freundchen. Die Schlitzaugen werden nicht einmal ahnen, was ihnen da auf die Köpfe fällt.“
„Das ist doch Zeitverschwendung, Gus“, nörgelte der andere und versetzte Mallory einen Stoß, so daß er zum Postenhäuschen stolperte. Mallory schloß die Augen und tastete vorsichtig nach dem Geistesschimmer des Mannes; er fühlte ihn, musterte ihn und griff zu.
„Wir haben unsere Befehle …“, sagte der Mann, aber dann stammelte er, blieb stehen und sah sich unsicher um, als wisse er nicht, in welche Richtung er zu gehen habe. Nun wandte Mallory seine Aufmerksamkeit dem zweiten Mann zu. Der überraschte ihn damit, daß er schnell seine Flinte hob. Mallory schlug zu …
Der Mann ließ die Waffe fallen, fiel vornüber auf sein Gesicht und blieb bewegungslos liegen.
Schnell drehte sich Mallory zum anderen um, der benommen den Kopf schüttelte und verwirrt blinzelte.
„Du bringst mich jetzt sofort zum Colonel“, drängte er. „Ich habe keine Zeit zu verlieren.“
„Jawohl“, antwortete der Mann undeutlich. „Komm mit.“ Ohne seinem auf dem Boden liegenden Kameraden noch einen Blick zu schenken, führte er Mallory zum Haupthaus.
Strang funkelte Mallory an und deutete auf einen Stuhl. „Gut. Ich hoffe, du hast einen schönen Landausflug gemacht, Mallory“, bemerkte er sarkastisch. Er kniff die Augen zusammen. „Hast du was Interessantes draußen bemerkt?“
„Genug. Strang, Sie müssen diesen … Überfall abblasen.“
„Oh? Sonst noch etwas?“
„Eine ganze Menge. Unter anderem fand ich einen Mann, der die Mone gesehen hat, diese Fremden.“
„Kenne ich ihn? Und wo ist er?“
„Er ist tot.“
„Jammerschade“, meinte Strang spöttisch. „In dem Fall muß ich, fürchte ich, weitermachen.“
„Das ist noch nicht alles, Strang. Ich weiß jetzt, was sie sind.“
Strang seufzte. „Und ich hatte gehofft, darüber wärest du endlich weggekommen!“
„Sie heißen Mone“, erklärte Mallory. „Sie sind irgendeine Lebensform, die zwischen dem liegt, was wir als organische Maschinen einerseits und lebende Wesen andererseits bezeichnen würden. Intelligent möchte ich sie nicht nennen. Ihre Handlungen werden von einem superinstinktiven Impuls bestimmt. Das ist ungefähr so wie bei Insekten, nur viel komplizierter und größer angelegt, denn dahinter steckt eine Entwicklung, die über viele Millionen Jahre reicht.“
Strang klatschte mit beiden Händen auf den Tisch. „Mensch, so laß doch endlich diesen verdammten Quatsch! Ich habe keine Ahnung, was du damit beweisen willst, aber so geht es einfach nicht! Du bist auch nicht verrückter als ich, und ich brauche jeden guten Mann!“
„Strang, da gibt es auch noch ein Zeitelement, das mitspielt“, fuhr
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