Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
Monaten in Schiffen herum«, sagte Mike und wies auf den Eingang. »Das ist alles andere als harte Arbeit.«
»Yes, Sir «, sagte der Colonel. »Sie finden …«
»Ich weiß, wo sich das Büro des Stabschefs befindet, Colonel«, sagte Mike in leicht gereiztem Tonfall. »Gehen wir einfach.«
»Lieutenant Colonel Timmons wirkte ein wenig verstimmt auf mich«, sagte General Wesley, als Mike sich einen Stuhl herzog.
»Der hat eine so perfekte Politur, dass es mich wirklich überrascht, wie du das bemerken konntest«, sagte Mike.
»Ich bin jetzt fast achtzig, und er ist seit fünf Jahren mein Adjutant«, erklärte Tam. »Ich lese in ihm wie in einem Buch,
was umgekehrt nicht der Fall ist, auch wenn er das vielleicht glaubt.«
»Ich vermute, dass er an Generale gewöhnt ist, die ›von der Reise ermüdet‹ sind«, sagte Mike. »Was ich übrigens auch bin. Aber in erster Linie möchte ich jetzt wissen, warum in drei Teufels Namen man mich einfach so aus meinem Kommando rausgerissen hat, als ob ich die Tochter des Tir Dol Rons gevögelt hätte oder so was. Also, bei allem gebotenen Respekt, mir wär’s wirklich recht, wenn du gleich zur Sache kommen könntest, was auch immer das sein mag.«
»Du bist befördert worden, Lieutenant General«, sagte Tam. »Du bekommst das Eleventh Korps. Das sind die Grundzüge. Du musst natürlich noch mehr wissen. Es gibt ein paar Teams, die das übernehmen werden, aber dies sind jedenfalls die Grundzüge.«
»Ich will kein Korps«, sagte Mike. »Ich will wirklich kein Korps. Ich will weder ein Korps noch deinen Job noch das Kommando über Fleet Strike, sonst hätte ich mich selbst darum bemüht und das wahrscheinlich auch bekommen. Das haben wir doch alles längst schon diskutiert .«
»Das Korps wird Divisionsstärke haben und als Einheit eingesetzt werden«, erklärte Tam. »Ich habe doch gesagt , dass dies nur die Grundzüge sind.«
Mike legte sein AID weg, das die provisorischen Organisationspläne für das neue »vereinheitlichte« Eleventh Corps angezeigt hatte, und zuckte die Achseln.
»Du weißt, dass du mir den Rang verleihen und dies hier ein Korps nennen kannst, aber in Wirklichkeit ist das eher eine Division«, erklärte Mike. »Wenn man einem Lieutenant General das Kommando darüber gibt, ganz zu schweigen von Major Generals in diesen sogenannten ›Divisionen‹, dann bedeutet das bloß, dass es zusätzliche Gehälter kostet. Und was wird General Michie tun?«
»Er ist von dem neuen Organisationsplan alles andere als begeistert«, bemerkte Tam. »Und überhaupt nicht daran interessiert,
in der Fäule rumzufuhrwerken und Posleen auszugraben. Deshalb wird er – kurz nachdem du das Kommando übernommen hast – in den Ruhestand treten. Er mag den Job, den er im Augenblick hat. Ich bin mir wirklich gemein vorgekommen, als ich ihm gesagt habe, dass damit Schluss ist.«
»Aber … weshalb soll damit Schluss sein?«, wollte Mike wissen. »Da draußen gibt es doch Arbeit. Wir brauchen mehr Leute, nicht weniger.«
»Du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht stimmt«, sagte Tam. »Komm mir also nicht damit. Was nicht heißt, dass ich nicht ohnehin dafür gesorgt hätte, dass ihr Leute bekommt. Ich habe getan, was ich konnte. Aber so wie die Dinge jetzt liegen, ist das politisch einfach nicht durchsetzbar. Ein paar Gründe dafür wirst du bei deinem briefing später erfahren. Und einiges davon ist zu geheim, als dass man es dort erwähnen könnte. Bist du bereit? Oder bist du ›von der Reise abgespannt‹?«
»Fang schon an«, sagte Mike, holte seinen Kautabak heraus und hielt ihn so, dass der andere ihn sehen konnte. »Es macht Ihnen doch nichts aus, Sir?«
»Ich kenne dich jetzt seit fünfzig Jahren«, seufzte Tam. »Wenn du deinen Priem nicht kriegst, passiert meistens was. Okay, Punkt eins, und der wird in einem Teil der briefings erwähnt werden. Seit einiger Zeit ist es praktisch unmöglich, von den Darhel Mittel für zusätzliche Anzüge zu bekommen Aber nicht nur weil die Leute geizig sind – so wirst du es in den briefings zu hören bekommen. Es gibt da noch etwas anderes.«
»Und das wäre …?«
»Erinnerst du dich, wie General Stewart bei dem Shuttle-Unfall ums Leben gekommen ist?«, fragte Tam.
»Das ist etwa sieben Jahre her, nicht wahr?«, antwortete Mike. »Der Zeitunterschied macht einen fertig, aber das müsste etwa …«
»Schön, dann fangen wir ungefähr dort an«, sagte Tam, und seine Kinnmuskeln zuckten dabei. »Die Frage ist
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