Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
verdammte Aktualisierungsdatei sehen«, schimpfte er. »Hier am Arsch der Galaxis erfahre ich alles immer als Letzter.«
Am anderen Ende der Verbindung beendete der Ghin mit Sorgfalt die Besänftigungsrituale am Altar. Er hatte sie nicht ausgelassen, sie nur ein wenig verschoben, um den Tir zu ärgern. Er wusste, dass er das nicht tun sollte, aber Tir Dol Ron ließ sich so gut ködern, und der Ghin war ein viel beschäftigter Darhel mit nur wenig Abwechslung.
»So«, sagte er zu dem Himmit in der Ecke. Es waren keine Indowy im Raum, und das war eine Seltenheit. Er hatte sie alle weggeschickt. Dieses Gespräch erforderte Vertraulichkeit.
»Die Menschen haben einen eigenen Begriff für diese Situation. Eine Vernunftehe. Oder nennt es sich arrangierte Ehe? Arrangierte Versöhnung? Vernunftver…« Er hielt inne, zuckte mit dem rechten Ohr und sah den Himmit an, der vergeblich versuchte, sich an den höchst unruhigen Mustern des Raums zu tarnen. Der Ghin hatte festgestellt, dass er den Himmit jedes Mal entdecken konnte, indem er seine Wanddekoration so entwarf, dass einige wenige Punkte im Muster etwas regelmäßiger waren als die anderen. Der Himmit strebte unweigerlich immer zum einen oder anderen dieser Punkte und versuchte sich dort zu tarnen. Er war immer noch schwer zu erkennen. Aber indem der Ghin die Zahl der wahrscheinlichen Orte eingeengt hatte, hatte er auch sichergestellt, dass er ihn jedes Mal entdecken konnte und es einfach aussah. Ein wenig Einschüchterung hatte sich schon immer gut dazu geeignet, die Macht über andere zu verstärken.
»Jedenfalls«, sagte er und stieg wieder auf seinen bequemen Kissenstapel, »wenn ich das Timing richtig getroffen habe, sollten die Resultate beinahe perfekt sein. Die einzelnen Figuren in dem Spiel befinden sich an den richtigen Orten und sind in Bewegung. Jetzt brauche ich nur noch zu warten.« Er richtete den Blick gezielt auf den Himmit; das machte sie unruhig. »Darf ich dir einen Drink anbieten?«, fragte er. »Das mag vielleicht voreilig sein, aber mir ist nach Feiern zumute.«
Ein bedeutender Machtverstärker, wiederholte der Ghin bei sich, als der Himmit aufgab, seine natürliche Gestalt annahm und auf den flachen Beistelltisch zuging, den der Ghin in dieser Erwartung auch schon bereitgestellt hatte. »AID, weise meine Bediensteten an, dass ich sie jetzt brauche«, sagte er.
26
»Also, Kinder … äh … Kids, heute befassen wir uns mit der interessanten und wichtigen Aufgabe, Buckleys im Feld einzusetzen. Dabei handelt es sich um eine vitale …« Lieutenant Green konnte nicht besonders gut mit Kindern umgehen, er hatte selbst keine, war nicht einmal verheiratet, und soweit er sich in der realen Welt mit Kindern befasst hatte, war er der Ansicht, dass die sich Bane-Sidhe-Kinder ganz erheblich von den Durchschnittskindern aus den SubUrbs unterschieden, wie er das auch erwartet hatte. Beide lebten unter der Erde und so. Nach allem, was er von den Kindern wusste, sahen sie zunächst wie ganz normale Kinder aus, und dann taten sie plötzlich etwas ganz Ungewöhnliches – redeten etwa davon, sie würden jetzt schießen gehen oder am Pool trainieren. Und jetzt hatte er es mit einer ganzen Menge von ihnen zu tun, die er einweisen und in einen Einsatz schicken musste. Wer schickte schon Kinder in den Einsatz? Und was waren das für Kinder, die das offenbar auch erwarteten?
Man konnte die Bane-Sidhe-Kinder leicht von den anderen unterscheiden, es waren die, die auf der Vorderkante ihrer Stühle saßen und angespannt und eifrig wirkten. Die Norm waren die DAG-Kinder, sie rutschten herum, hatten die Augen überall und stupsten einander an. Er sah, wie ein DAG-Kind ein kleines, schwarzes Bane-Sidhe-Kind mit einem Lockenkopf anstupste, das aber nicht etwa böse wurde oder zurückschubste, sondern ihm vielmehr einen Blick voll eines geduldigen Unbehagens zuwarf, wie Kinder ihn nur für ganz dumme Altersgenossen übrig hatten.
Der Junge, der ihn durch sein Herumhopsen und Herumfuchteln mit hochgehobener Hand aus dem Konzept gebracht hatte, war ganz offenkundig ein DAG-Kind, obwohl Green ihn nicht erkannte. »Ja?«, fragte er.
»Welches Feld? Dort oben gibt es eine ganze Menge Felder. Wird es dort Vogelscheuchen geben? Liegt denn Schnee?«
Er stellte die letzte Frage mit einem Eifer, der darauf hindeutete, dass das Kind keineswegs von dem geplanten Einsatz begeistert war. Green unterdrückte ein Stöhnen. Dabei hatte der Tag so gut angefangen.
Pinky saß
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