Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
hatten, sich jetzt wie ein zusammengedrängter Klumpen auf die Scheunentür zu bewegten und ins Innere der Scheune strömten, wo sie darauf warteten, dass der Aufzug sie in den Stützpunkt hinuntertrug. In weniger als einer Stunde würde die Fähre mit der nächsten Ladung landen, so wie sie das den ganzen Vormittag getan hatte, um aus dem ersten Himmit-Scout-Schiff, das im Erdorbit eingetroffen war, eine Ladung Flüchtlinge nach der anderen abzuliefern.
»Indowy-Zentralstation«, sagte Papa mit einem säuerlichen Lächeln.
»Und es kommen noch mehr. Kein Ende in Sicht«, pflichtete Stewart ihm bei.
»Zu viele. Man wird uns finden.« Der O’Neal warf einen Blick auf den Graben, der schnell tiefer wurde. Der würde
ihnen vielleicht ein wenig Zeit verschaffen, um all die kleinen Knirpse in Sicherheit zu bringen. Wenn nicht alle, was, wie er einräumte, wahrscheinlich unmöglich sein würde, dann wenigstens so viele wie möglich. Im Augenblick war er auf Indowy oder Galakter im Allgemeinen nicht sonderlich gut zu sprechen, aber verdammt, es waren Zivilisten. Und Zivilisten musste man beschützen, selbst wenn sie dumm waren und einem das Ganze nicht passte. Er seufzte.
»Mit Sicherheit«, nickte Stewart. »Ihr könnt nur zusehen, dass ihr so viel Zeit wie möglich gewinnt. Ich werde für euch tun, was in meiner Kraft steht, aber vieles wird davon abhängen, wie ernst die Darhel diesen kleinen Krieg nehmen.«
»Oh, glaub’s mir, ich musste in den letzten paar Wochen mehr galaktische Politik runterwürgen, als ich vertragen kann. Ich weiß Bescheid. Stewart, manchmal könnte ich vor Wut aus der Haut fahren und muss an mich halten, um diese grünen, zehnfüßigen Frösche und wieselgesichtigen Dreckskerle nicht zu erwürgen, wenn sie menschliche Wesen, meine Familie und meine Männer so behandeln, als wären wir einfach bloß Figuren auf einem ihrer beschissenen Aethalbretter. Manchmal hasse ich sie alle miteinander und wünschte, wir hätten uns raushalten und einfach zulassen können, dass die Posleen sie alle auffressen.«
»So wie beispielsweise heute?«, fragte Stewart.
»Ja, genau. So wie heute.« Papa O’Neal spuckte wütend auf den Boden und schnappte sich eine herrenlose Schaufel. Ein oder zwei Stunden konnte er erübrigen. Außerdem brauchte er sich kein Gemecker anzuhören, wenn er seine Wut an der gefrorenen Erde ausließ.
Im Atrium hatte man inzwischen die Munition und die Montagebänke an die Wand geschoben, Freiwillige hatten reihenweise Klappstühle, Bürostühle, Cafeteriastühle – eben jede Art von Stühlen – aufgebaut, die sie nur beschaffen konnten.
Team Jacob war zurückgekehrt und sämtliche zehn Personen waren abgehakt. Jedenfalls diese Runde von Zielpersonen. Die Siegesfeier, und um eine solche handelte es sich, würde überschattet sein, und nicht nur weil Agent Grannis gefallen war. Rache und Gerechtigkeit erzeugten eine ganz andere Art von Befriedigung als bloß reine Freude. Ebenso heftig, aber eben anders.
Eine Feier würde es sein. Bierfässer in großen Eisbottichen säumten die Wände. Körbe mit frisch gebackenen Hamburgersemmeln standen neben Ketchup, Senf, Salzgurken und Stapeln von in Scheiben geschnittenem Käse. Von großen abgedeckten Wärmeplatten zog der Duft von echtem Rindfleisch durch den Raum. Dahinter konnte man Schüsseln mit Salat, Zwiebeln und Tomaten sehen. Und ganz am Ende türmten sich in riesigen Schüsseln frisch zubereitete Pommes.
Es war ein Festmahl, wie es die wenigen Bewohner des Stützpunkts, die noch zurückgeblieben waren, seit Jahren nicht mehr erlebt hatten – und ein echter Luxus für alle.
Der Duft von echtem, frisch gekochtem Kaffee lag in der Luft, und ganz hinten konnte man einen monströsen Blechkuchen sehen, sozusagen als letzte Station für die hungrigen Horden.
Es gab Reden. Es musste Reden geben, sonst wäre das allen nicht ganz richtig vorgekommen, aber keiner konnte sich auch nur an ein Wort aus diesen Reden erinnern. Sie liefen alle auf den einen Satz hinaus: »Wir haben die Scheißkerle aufgespürt und sie erledigt.«
Viele Leute brachen in Tränen aus, als man Kaceys Mom den Orden überreichte. Die Organisation hatte niemals viel für Dinge wie Orden übrig gehabt. Die Reihe ganz hinten im Raum, in der Tommy Sunday, Papa O’Neal, Cally O’Neal und James Stewart standen, machte klar, dass jemand darauf bestanden hatte. Und alle spürten, dass es so ganz richtig war.
Die wenigen, die Stewarts Recht anzweifelten, hier
Weitere Kostenlose Bücher