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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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anderen Jungs geduldig darum bemüht, ihn in die Grundzüge des Umgangs mit einem Baseball und einem Handschuh einzuführen. Der Typ an der Theke des Turnsaals besaß sogar einen Handschuh, der ihm einigermaßen passte, und das war cool, denn Mom hatte sich nie einen leisten können – Pinky kämpfte wieder mit Erfolg gegen die Tränen an.
    Die Turnhalle für Kinder war, soweit er das feststellen konnte, etwa doppelt so groß wie ein Basketballplatz für Erwachsene im YMCA. Er begriff ziemlich schnell, dass das Gerät viel erwachsenenmäßiger aussah, wenn auch auf Kindergröße reduziert, ganz anders als der Kram, den man in öffentlichen Parks oder in Kindergärten vorfand. Das gefiel ihm. Das Zeug in den Parks war langweilig, so als würden die Erwachsenen, die es gebaut hatten, einen Herzanfall bekommen, wenn man sich auch bloß den Ellbogen anstieß. Der Fünfjährige musterte das Klettergerüst mit einer Mischung aus Begierde und Spaß.
    Der Boden unter dem ganzen Turngerät war gepolstert, zumindest ein wenig, aber die Polsterung wirkte nicht zu dick. Außerdem wollte sich Pinky ja schließlich nicht wirklich verletzen, wenn er hinfiel; es ärgerte ihn bloß, das Gefühl zu haben, als hätten die solche Angst, er würde von ein wenig Bewegung gleich zerbrechen. Erwachsene konnten manchmal unglaublich blöd sein.
    Die Mueller-Kinder sahen seinen Blick, und er konnte ein wenig in dem Gerüst herumklettern, ehe Mrs Mueller herüberkam und ihnen sagte, sie müssten jetzt gehen.
    Davey und Pat sahen sie an, als wäre sie nicht ganz bei Trost. »Moooommm! Ist ja noch nicht mal Mittag!«

    »Schsch.« Sie sah ihn an. »Pinky, dein Daddy ist hier. Wir gehen jetzt in die Cafeteria, da kannst du also mit ihm reden und dabei gleich einen Bissen essen.« Ihr Blick war richtig traurig, und er spürte, dass sie ihn bedauerte. Er wünschte, sie würde das nicht tun, weil er sich so nur noch mehr Mühe geben musste, vor Davey und Pat nicht in Tränen auszubrechen.
     
    Für Pinky war das das erste Mal, dass er in die Cafeteria des Stützpunkts kam. Sie sah wie eine Erwachsenenversion von der Cafeteria in Joeys Schule aus, nur dass die Erwachsenen den Leuten hinter der Theke sagen konnten, was sie essen wollten.
    Sie saßen bereits an einem Tisch, als drei Leute hereinkamen, und Pinky wunderte sich über sich selbst, während er plötzlich so schnell aus seinem Stuhl aufsprang, dass er diesen umstieß und sich über und über mit Milch bekleckerte. Aber das machte ihm nichts aus, sondern er rannte einfach auf den Mann in der Mitte los. »Daddy!«
    Und dann machte es ihm gar nichts aus, dass er vor den Leuten weinte, weil Daddy auch weinte und ihn so fest an sich drückte, dass ihm beinahe die Luft ausging. Und das machte ihm wirklich nichts aus, nicht einmal ein kleines bisschen.
    Pinky sah, dass der Teil seines Bewusstseins, der Dinge registrierte, immer noch weiter so tickte wie eine Uhr, als er hörte, wie der wirklich große Mann, der hinter ihm ging, zu Mrs Mueller sagte, dass er einen Würfel von ihrem Mann hätte. Er stellte fest, dass die blonde Frau mit dem riesigen Busen, die neben seinem Dad stand, überhaupt nicht auf all die Tränen reagierte. Sie war höchstens ein wenig ungeduldig. Sie war einfach wütend. So wütend, wie er noch nie jemanden gesehen hatte. Nie.
    Er spürte, dass das nicht ihnen galt, also galt es vermutlich den Leuten, die Mom und Joey umgebracht hatten. Und Jenny, fügte er hinzu. Er versuchte sich den Armen seines
Vaters zu entwinden und wischte sich den Rotz von der Nase, wischte ihn sich an den Ärmel.
    »Wer sind Sie?«, fragte er die Frau. »Dame« schien ihm für sie irgendwie nicht passend.
    »Ich heiße Cally, und sag ruhig du. Tag, Pinky.«
    Sie kauerte sich nicht vor ihm nieder, was ihm bei Erwachsenen immer schrecklich herablassend vorkam. Sie redete auch ganz normal mit ihm, so wie mit einem anderen Menschen. Er mochte sie sofort, hauptsächlich, weil er spürte, dass sie nichts lieber tun würde, als die Leute umzubringen, die seine Familie ermordet hatten, sie sogar äußerst brutal umzubringen. Das war ein Gefühl, das er nachempfinden konnte, aber wahrscheinlich passte dies nicht zur Rolle eines Fünfjährigen, die er vor seinem Dad nicht einfach ablegen konnte.
    »Ich habe das Video von deinem debriefing gesehen«, sagte sie. »Saubere Arbeit. Du bist solid, Junge. Solid und fest, wie ein verdammter Felsbrocken.«
    Sein Dad sah sie an, weil sie »verdammt« gesagt hatte, aber

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