Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
sie zu finden ist.«
»Das versuche ich dir ja zu sagen, Sir.« Die Züge des Jungen spannten sich, sein Tonfall wurde knapper. »Mom und Shari wollen mir nicht sagen, wo sie ist.«
»Was?« Tommy schüttelte ungläubig den Kopf. »Augenblick mal, woher wusstest du denn, was auf dem Würfel ist? Hast du ihn abgespielt?« Er sah seinen Sohn an, wie nur ein Vater ein vom Weg der Tugend abgekommenes Kind ansehen kann.
»Nein, Sir. Der Kurier …« Sein Sohn zuckte die Achseln, wie um anzudeuten, dass es ja nicht seine Schuld war, wenn jemand anders den Mund nicht hatte halten können. Darum würde er sich später kümmern. Arthur schluckte hart, also mussten seine Gesichtszüge etwa das vermittelt haben.
»Mosovich, nehmen Sie drei von Ihren Leuten, die am besten mit Bane-Sidhe-Protokollen vertraut sind, und machen Sie das dicht. Mueller, Sie holen Maise. Aber kein Wort zu ihm, um was es geht. Das ist meine Aufgabe. Ja, wir gehen nach Indiana, wir alle, und wir werden uns unsere Jagdscheine holen. Noch Fragen?«
»Nein, Sir«, antworteten alle drei aus einem Munde.
»Offenbar haben die Darhel den O’Neals den Krieg erklärt«, sagte Tommy und ließ die Fingerknöchel knacken und drehte dann Kopf und Schulter, was ein paar knackende Geräusche vernehmbar werden ließ. »Höchste Zeit, denen zu zeigen, dass das eine gaanz schlechte Idee ist. Der Einsatz beginnt sofort, nachdem ich meiner Frau erklärt habe, wie … bedeutsam … dieser Einsatz ist.«
»Ich brauche Cally. Jetzt gleich«, erklärte er grimmig.
Shari seufzte. »Ist es wirklich so dringend? Die Frau erholt sich gerade von ein paar Rippenbrüchen, das ist so, als würde sie wieder sterben, ganz davon zu schweigen, dass sie außer Planet ein Kind verloren hat und total überarbeitet ist und …«
»Ja, es ist so wichtig.« Sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, wie ernst es ihm war.
»Honey? Sag mir, was los ist«, drängte Wendy.
»Ihr beiden müsst es wissen, weil ihr Gerüchte unterdrücken solltet, und außerdem werdet ihr eine Menge Clanarbeit leisten müssen, wer auch immer das macht.« Der Blick, mit dem er die beiden Frauen ansah, war düster und sprach Bände. »Diese Mistkerle haben eines unserer Safe Houses angegriffen. Und dort nicht etwa Agenten, sondern Angehörige umgebracht. Die Maises.«
»Du lieber Gott.« Shari fuhr sich mit beiden Händen an den Mund, während Wendy wie erstarrt dastand.
»Das war ein gezielter Anschlag, und es bedeutet, dass es jemand auf Angehörige der Bane Sidhe abgesehen hat«, fuhr Tommy fort. »Der Jüngere von den beiden Jungen ist durchgekommen. Natürlich müssen wir das Maise sagen, und er kommt auch mit. Mosovich und Mueller wissen Bescheid und werden die Männer informieren. Aber das wird erst der Fall sein, wenn wir mehr wissen. Ihr beiden stimmt euch mit ihnen und mit dem- oder derjenigen ab, der die Clan-Leitung übernimmt. Falls das nicht du sein solltest.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf Shari.
Shari hatte den Posleen-Krieg einzig und allein deshalb überlebt, weil sie auch in schwierigsten Situationen die Nerven behielt und das tat, was notwendig war. Auch jetzt zögerte sie nicht, sondern zog ein Buckley aus der Hüfttasche und tippte den Entsperrcode ein.
»Sam. Ruf Stewart. Sag ihm: ›Drama Queen.‹« Sie zögerte kurz und sah sich dann verwirrt um.
»Tommy«, fragte sie mit kaum hörbarer Stimme. »Erstens, woher wussten die, wo das Safe House ist, und zweitens, was wissen die sonst noch?«
»Drama Queen«, verkündete Stewarts Buckley.
»Offenbar kennt dich dein PDA, Honey.«
Cally wälzte sich zur Seite und sah ihn lachend an. Es war noch früh am Abend, aber sie hatten Austern Rockefeller, Erdbeeren und Champagner gegessen, und zwar alles im Bett, um dann die Austernlegende auf die Probe zu stellen. Nachdem sie gerade beschlossen hatten, dass weitere Tests erforderlich sein würden, waren sie gerade am Abkühlen, ehe sie gemeinsam in die Dusche gingen.
»Für dich, ein Anruf.« Aber er lachte nicht, sondern verzog verstimmt den Mund. »Tut mir leid«, sagte er und reichte ihr das Buckley.
»Drama Queen?«, fragte sie, als sie das Gerät entgegennahm. »Ich übernehme das Gespräch«, wies sie das Buckley an, ohne auf die Antwort ihres Mannes zu warten.
»Yan? Ich bin’s, Shari. Tut mir leid, aber ich brauche Cally. Hoffentlich störe …« Ihre Freundin und Stiefgroßmutter redete so schnell, dass sich die Worte verhaspelten.
»Ich bin’s«,
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