Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
Sessel, die rings um den Holotank standen und von denen zwei bereits von dem Priester und dem Indowy Aelool besetzt waren. Ohne ein Wort zu sagen teilten sich die beiden Schmidts auf und bezogen auf gegenüberliegenden Seiten des Raums Stellung, während Tommy sich hinter Nathans linken Ellbogen aufbaute.
»Jemand von uns?«, fragte sie mit aschfahlem Gesicht.
»Nichte«, erwiderte O’Reilly knapp.
Der Reporter stand außerhalb des gelben Polizeibandes und sagte, sie könnten einige der Bilder, die sie aufgenommen hatten, nicht zeigen. Und dann bat er Eltern, die Kinder aus dem Zimmer zu schicken, damit sie auch das nicht sahen, was sie jetzt zeigen wollten – natürlich nach der Werbeeinblendung. Cally überlegte, wie scheißegal ihr in diesem Augenblick irgendwelche dämlichen Pfefferminzbonbons waren.
»Die Mutter haben sie auch erwischt.« Der Priester wirkte wie ein Roboter, der Indowy war unergründlich.
»Lass mich raten. Einer von unseren Leuten stand seiner Schwester nahe«, sagte Tommy.
»Einer von den DAGlern. Sein Zwilling.«
»Das Beweismaterial vom Tatort dürfte ›verschwinden‹«, sagte O’Reilly. »Also müssen wir als Erste dorthin kommen. Ich schicke euch eine Liste von Kandidaten, damit ihr euer Team auffüllen könnt. Schnappt euch einen Cyber und stellt euch darauf ein, heute Abend eine Sammelaktion durchzuführen.
Ihr nehmt Gerät mit, um alles zu erhalten, und nehmt euch auch die notwendige Zeit, um die Mistkerle aufzuspüren – die uns ohne Zweifel genau deshalb anlocken, um einen größeren Teil unseres Netzwerks und diesen Stützpunkt ausfindig zu machen. Ich denke, wenn sie über den Stützpunkt Bescheid wüssten, hätten sie uns bereits besucht. Ihr könnt so offen wie nötig auftreten, dürft aber niemanden zurücklassen, Tarnung wäre nett, hat aber nur die zweite Priorität – nach Bergung und Abgang.«
Angewidert blickte er auf den Tank. »Schaltet das ab«, sagte er. »Seht euch dieses Exkrement nicht an. Sortiert eure Optionen, meine Empfehlungen liegen vor. Richtet euch auf eine anstrengende Nacht ein.«
»Das ist eine blutige Anfängerin«, brummte George, als sie sich das Holo der elften Kandidatin ansahen, nachdem er einen Blick auf ihr Profil geworfen hatte.
»Schon, aber hübsch ist sie. Was da sonst über Qualifikation steht, ist in Ordnung, aber man sollte hübsch nicht unterschätzen. Unscheinbar kann man sie machen, wenn es nötig ist, aber jemanden hübscher zu machen, das ist schwer. Die Welt ist unfair. Und unser Job ist es, sie sogar noch unfairer zu machen – für den Feind.« Cally schob sich das Haar hinters Ohr, aber da wollte es nicht bleiben. Das Unangenehme an kürzerem Haar war, dass es ihr immer wieder ins Gesicht fiel, und verdammt wollte sie sein, wenn sie mit einer Baskenmütze rumlief, wie ein Schulmädchen vor der Pubertät.
»Sie sieht … süß aus«, sagte Tommy voller Zweifel.
»Ist sie aber nicht. Seht euch doch ihre Aggressivitätswerte an«, wandte Cally ein. Sie hatte dieselbe Schule besucht wie die Kandidatin, nur dass diese sie gerade erst abgeschlossen hatte. Soweit sie das erkennen konnte, hatte sie deshalb keine Vorurteile, aber das bedeutete immerhin, dass sie eine wesentlich bessere Vorstellung davon hatte, wie man aus den Ausbildungsdaten und Beurteilungen der Kandidatin
abschätzen konnte, was sie im Ernstfall leisten würde. In diesem Fall wurde das Temperament einer Schülerin der Oberklasse abschließend beurteilt, wenn sie bei der Prüfung in Übungen beurteilt wurde, wo sie wirklich als Feinde agieren mussten. Eine Auszubildende, die dort nicht auf die richtige Art und Weise echt gemein sein konnte, ohne natürlich ihre Trainingsgegner ernsthaft zu verletzen, bekam niedrige Aggressionswerte. Möglicherweise ließ man sie sogar ein Jahr wiederholen, um zu sehen, ob sie durch die Reife besser wurde. Gewöhnlich war das allerdings nicht der Fall.
Diese junge Frau hatte in diesem Bereich andererseits nicht nur Spitzenwerte, sondern die Prüfer hatten sogar darauf hingewiesen, dass sich die junge Dame für ihre Opfer ein paar besondere Gemeinheiten ausgedacht hatte. All das stellte natürlich gute Trainingswerte sicher. Cally mochte sie sofort.
» Wow . Richtig gemein. Und sportlich auch ganz brauchbar, dafür dass sie nicht aufgewertet ist«, fand George und nickte.
»Wir nehmen sie«, erklärte Tommy.
»Soll mir recht sein«, nickte Harrison. »Sie ist hauptsächlich für Cyber Support vorgesehen, falls das
Weitere Kostenlose Bücher