Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo

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schwer gepanzert und verfügen mit unseren Geschützbatterien über beeindruckende Feuerkraft. Warum in drei Teufels Namen greifen die uns nicht an?«
    Daisys Hologramm gab ihm Antwort. »Die Posleen sind eine ziemlich dumme Rasse, Captain. Soweit man weiß, haben sie von ihrer Technologie nichts – aber schon gar nichts – selbst erfunden, allenfalls möglicherweise ihren Raumantrieb. Und selbst dabei scheint es sich um eine Modifikation von Aldenata-Technologie zu handeln, und nicht etwa um etwas wahrhaft Originelles. Man braucht sich bloß anzusehen, wie sie sich fortpflanzen, wie sie zulassen, dass die Klügsten von ihnen auf gleicher Basis in den Brutpferchen mit den Größten und Wildesten ihrer Normalen ums Überleben kämpfen müssen! Die müssen einfach dämlich sein. Und wenn man dann noch bedenkt, dass sie nie zuvor gegen eine Rasse gekämpft haben, die sich wirklich gewehrt hat und … also … sie sind einfach blöd.«
    »Und wenn wir ihnen die Zähne zeigen?«, fragte McNair. »Werden sie auch dann darauf verzichten, ihrerseits anzugreifen?«
    Der Avatar zuckte die Achseln. »Das werden wir dann ja sehen, Captain. Es könnte sein, dass sie angreifen. Aber ebenso gut ist möglich, dass sie es bleiben lassen. Und wenn sie angreifen, dann könnte das aus dem Weltraum geschehen, und wir haben eine Chance, durch Manövrieren auszuweichen, oder es könnte mit einem tieffliegenden Lander geschehen, und den können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit schlagen. Und selbst wenn wir nicht manövrieren und damit
dem Beschuss aus dem Weltraum ausweichen können, besitzt die Texas in jedem ihrer ehemaligen Geschütztürme immerhin ein planetarisches Verteidigungsgeschütz. Ein Angreifer, der uns von oben angreift, wird nicht lange standhalten, solange die Texas auf ihre kleinen Schwestern aufpasst.«
    »Du machst dir wirklich keine Sorgen, nicht wahr, Daisy?«, wunderte sich McNair.
    Das Hologramm zuckte die Achseln. »Eigentlich nicht, Sir. Ich bin schließlich ein Kriegsschiff und für so etwas gebaut worden.«
    »So gefällt mir mein Mädchen«, sagte McNair, und seiner Stimme war anzuhören, dass seine Zuversicht wuchs.
    »Mein Mädchen«, wiederholte Daisy für sich. Und ein ganzes Schiff zitterte beinahe vor nur mit Mühe unterdrücktem Wohlbehagen.

    Diaz glitt durch die Lüfte, seine Übelkeit war dahin, war vergessen, ebenso wie die ekelhafte übel riechende Tüte mit Erbrochenem, die er, nachdem er seinen Segler von den Ballons abgekoppelt hatte, über Bord geworfen hatte.
    Aus einer Höhe von annähernd drei Kilometern war er westwärts geflogen und für jeweils dreißig Meter Horizontalflug höchstens einen halben Meter abgesunken. Als er schließlich auf achthundert Meter angelangt war, hatte er sich eine Thermik gesucht. Zwischen diesen Bergkämmen, die von den warmen Südwinden umschmeichelt wurden, die seinem Land Frische und Regen brachten, waren solche Thermiken leicht zu finden, und so war er kreisend immer wieder höher gestiegen, bis die Kraft des Windes nachgelassen hatte, hatte dann die Strömung verlassen und war wieder in westlicher Richtung weitergeflogen, immer näher an die Kampfhandlungen heran.
    Aber er war noch nicht dort angelangt, und so wanderten seine Gedanken ganz natürlich zu anderen Dingen. Genauer gesagt zu Paloma Mercedes, wie er sie zuletzt gesehen hatte, voll heißblütiger Wut darüber, dass er sich freiwillig gemeldet
und nicht etwa die Beziehungen seiner Familie genutzt hatte, um bei ihr bleiben zu können.
    Sie hatte auch seitdem kein einziges Mal angerufen. Zuerst hatte er geglaubt, sie würde darüber hinwegkommen, aber ob das nun ihrer Wut oder ihrem Stolz zuzuschreiben war, sein Telefon war jedenfalls stumm geblieben. Nicht dass er sie weniger vermisste, das konnte man nicht sagen, aber ein wenig war der Schmerz doch abgestumpft.
    Vielleicht … vielleicht werde ich nach diesem Einsatz meinen Stolz runterschlucken und sie anrufen. Aber zuerst muss ich überleben.
    Unter den langen, schmalen Tragflächen seines Seglers sah Diaz immer wieder Spuren der Kämpfe, die dort unten getobt hatten. Hier ein brennender Tank, dort ein Haufen toter Feinde oder ein abgestürzter Flugschlitten, wie ihn die Anführer der Feinde benutzten. Und diese Spuren erinnerten ihn daran, falls es einer solchen Erinnerung überhaupt bedurfte, dass ihn über die nächsten paar Stunden einzig und allein die Dummheit des Feindes am Leben erhalten würde, das Vertrauen der Aliens auf ihre eigenen