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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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unwahrscheinlich war – oder eine der Furten im Norden oder Osten fanden, die über den Fluss führten. Und dort hatte sie Kämpfer unter dem Kommando eines ihrer Söhne und Tomas Herreras postiert.
    Die Brücke war zur Sprengung vorbereitet. Sie war überzeugt, dass das nicht sehr fachmännisch geschehen war; sie verstand selbst nur wenig von Sprengungen, und in ihrer Familie gab es niemanden, der darüber viel mehr als das wusste, was es brauchte, um einen alten Baumstumpf zu sprengen. Trotzdem hatte sie sich von dem wenigen, was sie auf der Offiziersschule über Sprengungen gelernt hatte, gemerkt, dass es dabei einen eminent wichtigen Faktor zu beachten gab, der selbst aus einem blutigen Amateur einen erfolgreichen Kampfpionier machte. Man nannte ihn »Faktor V«. V stand für viel.
    Die Unterseite der Brücke war mit knapp zweihundert Kilo Plastiksprengstoff bepackt, den sie im Laufe der letzten paar Monate gegen Lebensmittel eingetauscht hatte. Und das war wirklich »viel«.
    Ob vorbereitet oder nicht, sie wollte die Brücke erst im letzten Augenblick sprengen. Sie stellte einen naheliegenden Übergang über den Fluss dar. Und solange es einen naheliegenden Übergang gab, würden die Aliens, die im Ruf standen, ziemlich dumm zu sein, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nach einer Alternative herumschnüffeln.

    Und außerdem wollte sie, dass diese Mistkerle eine Weile über die Brücke kamen. Sie wollte die Mörder ihrer Kinder in die Begrüßungszone lassen, die sie für sie vorbereitet hatte. Sie wollte selbst einige von ihnen töten, um damit das Leid in ihrem Herzen zu lindern.
    Digna strich liebevoll über den alten Karabiner ihres Mannes. Sie und zumindest im Geiste er würden den Aliens das Leid zurückzahlen, das sie ihnen zugefügt hatten.
     
    Die Befriedigung, die Filaronion verspürte, als die letzten Thresh unter den Säbeln seiner Oolt fielen, war nur von kurzer Dauer. Er war überzeugt, dass es mindestens zwei solche Gruppen gegeben hatte; nichts anderes konnte ihr Verhalten erklären. Und dass er eine der beiden Gruppen vernichtet hatte, bedeutete auch, dass die andere entkommen war.
    Und wenn er die Fleischernte und die Überreste der Leichen abwog, dann war für den Gottkönig der Frust größer als die Befriedigung. Er hatte das Mehrfache dieser Zahl an Normalen verloren und eine erhebliche Zahl von Gottkönigen, ehe es ihm endlich gelungen war, diese kleine Gruppe Threshkreen in die Falle zu locken und zu vernichten.
    Von Ekel erfüllt lenkte Filaronion seinen Tenar vom Schauplatz des Massakers weg und schwebte an der Straße entlang; sein Oolt klapperte und schnatterte hinter ihm.
    Aus dieser Position – ganz vorne und höher als die anderen – war der Gottkönig der Erste seines Stammes, der die Brücke entdeckte. Irgendwie gefiel ihm das nicht, das schien … zu … einfach.
    Filaronion zügelte seinen Tenar und befahl einem Kessentai, die Brücke mit seiner eigenen Kundschafter-Oolt zu erkunden. Gleich darauf wies er zwei weitere Oolt an, sich wiederum zu beiden Seiten vom Haupttrupp abzuspalten und einen Übergang durch diesen Strom zu finden. Es waren dieselben zwei Oolt, die die Zangenbewegung gebildet hatte, welche er vorher dazu benutzt hatte, um die Threshkreen zu vernichten.

    Digna wusste nicht, weshalb das so war, vielleicht lag es daran, dass sie eine Art spirituelle Nabelschnur mit so vielen Mitgliedern ihrer Familie untrennbar verband – jedenfalls erstarrte fast ihre ganze Familie, ehe sie selbst den Posleen-Tenar erblickte. Höchstwahrscheinlich hatte einer ihrer jüngeren Abkömmlinge den Flugschlitten gesehen, als er um die Straßenbiegung schwebte, und war vor Furcht zusammengezuckt, und dieses Zucken hatte sich unbewusst durch die ganze Front verbreitet, selbst zu jenen, die den Feind nicht gesehen hatten.
    Aber es verging ohnehin nur der Bruchteil einer Sekunde, bis sie ihn selbst sah; ein lautlos dahingleitendes Stück offenkundiger Alientechnik und darauf ein Monstrum von geradezu unglaublicher Scheußlichkeit.
    Digna strich liebevoll über den Kolben des Karabiners ihres Mannes. Die Waffe war sein ganzer Stolz gewesen, ein auf Bestellung gefertigtes Stück alter englischer Handwerkskunst, perfekt ausgewogen mit hübschen Schnitzereien am Kolben, eine Waffe, die Kugeln eines Kalibers verfeuerte, das mit einem Schuss einen ausgewachsenen Panther niederstrecken konnte.
    Sie ließ sich langsam neben dem 85-mm-Geschütz nieder, mit dem sie das Gemetzel beginnen wollte,

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