Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

wurden durch grüne Bilder eines übergroßen Tenar angezeigt. Das dritte wurde von einem blinkenden grünen Tenar dargestellt, den ein ausgezackter Kreis umgab. Orte, wo das Volk vom Beschuss des dritten Schiffes hingemetzelt worden war, wurden auf der Karte durch schwarze Quadrate angezeigt und der Reihe nach mit den Zahlen der Posleen versehen.
    »Die Treffer begannen also im Süden und sind nach Nordosten gewandert, nicht wahr?«, sinnierte Binastarion. »Welche Fähigkeiten besitzen diese Wasserfahrzeuge?«
    Die Karte verschwand, und drei Schiffssilhouetten traten an ihre Stelle. Sie waren im Dreieck angeordnet, mit dem Größten oben und den beiden Kleineren – sie ähnelten sich wie Schwestern – darunter.
    »Alle drei sind nach Orten im zentralen Teil des Kontinents im Norden von uns benannt«, sagte die Künstliche Intelligenz, worauf in phonetischer Schrift die Namen rechts über den jeweiligen Schiffssilhouetten erschienen. »Das, welches Tek-sas heißt, ist allem Anschein nach als Weltraumabwehrfahrzeug konfiguriert. Es besitzt fünf planetarische Verteidigungsgeschütze.«

    »Fünf!«, rief Binastarion aus. Das klang nach einer Menge Weltraumabwehr.
    »Ja, Lord. Diese Schiffe können zwar bei Angriffen aus dem Weltraum beschädigt werden, aber wenn wir K-Deks oder B-Deks gegen sie einsetzen, kann das sehr kostspielig werden, nicht nur wegen der Gegenwehr der Schiffe, sondern auch wegen der über den schmalen Teil dieses Isthmus verteilten planetarischen Verteidigungsstützpunkte.
    Die beiden anderen Schiffe, Sah-lem und Deh-moyn, sind Schwestern. Sie sind in erster Linie für den Kampf gegen Land oder See konfiguriert, verfügen aber auch über beträchtliche Sekundärfähigkeiten gegen atmosphärische Ziele.«
    »Aber ihre Waffen sind doch primitiv«, wandte Binastarion ein. »Zehntausend Generationen hinter dem zurück, was wir haben.«
    »Lord«, widersprach das AID, »das Volk trägt immer noch Säbel, nicht wahr? Waffen, die zehntausend Generationen primitiver als jene auf jenem Schiff sind? Die Säbel sind immer noch tödlich, oder nicht?«
    Der Gottkönig überlegte.
    »Berufe eine Sichtkonferenz der Sub-Clans Asta und Ren ein.«

USS Des Moines
    »Der Admiral will Sie sprechen, Captain. Konferenzgespräch mit dem Skipper der Salem .«
    »Einschalten«, wies McNair an.
    Über dem vorderen Teil der Brücke, über den Sehschlitzen waren fünf Bildschirme im Halbkreis angeordnet. Der Admiral der Flottille erschien auf dem mittleren Bildschirm, links und rechts flankiert von den Kapitänen der Texas und der Salem .
    McNair begrüßte sie: »Admiral Graybeal, Bill, Sidney.«
    »Wir haben hier ein Problem«, sagte Admiral Graybeal. »Sagen Sie es ihm, Sidney.«

    Als der Captain der Salem einen Schalter anschnippte, offenbar um den Ton einzuschalten, drang aus den Lautsprechern der Des Moines ein entsetzliches Weinen, in dem sich gelegentlich ein Heulen und ein Schluchzen mischten. Das Heulen und Schluchzen wies Spuren eines teutonischen Akzents auf.
    »Was zum …?«, fragte McNair.
    Der Skipper der Salem streckte mit leicht angewiderter Miene die Hand aus, wobei seine Handfläche kurz das Bild abdeckte. Als er die Hand wieder wegnahm, zeigte der Bildschirm nicht mehr sein Gesicht, sondern eine Ecke auf der Brücke der Salem, wo zusammengekauert, die Arme um die langen Beine geschlungen, den Kopf halb in den Knien vergraben, eine blonde Frau saß – der Avatar der Salem. Sie wippte vor und zurück, hob gelegentlich den Kopf und gab kreischende Laute von sich.
    »So ist sie jetzt seit einer halben Stunde«, sagte der Captain der Salem außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera. »Meine Geschütztürme sind blockiert, und ich musste auf manuelle Steuerung umschalten. Genauer gesagt, ich musste mit allem auf manuellen Betrieb gehen, und dafür habe ich einfach nicht die Mannschaftsstärke.«
    »Ich werde die Salem in den Hafen zurückbeordern«, sagte Graybeal.
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee wäre«, antwortete McNair. »Hier kann die Texas sie gegen einen Angriff aus dem Weltraum schützen und ich kann sie gegen einen Angriff vom Boden aus schützen. Wenn sie in den Stützpunkt zurückgeschickt wird, ist sie stundenlang auf sich allein gestellt.«
    »Jeff hat recht, Admiral. Es ist nur …«
    »Ja? Raus damit!«, befahl der Admiral.
    »Nun, Admiral … wir mussten zweimal Schusszyklen abbrechen, bei denen Sie und die Des Moines als Ziele eingestellt waren. Etwas versucht die Kontrolle