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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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aus dem Gesicht von Mercedes, und er musterte den Botschafter finster. Der dachte: Man kann es dem Mann ja kaum übelnehmen, wenn man ihm ein solches Ultimatum überreicht. Welcher Patriot könnte das ertragen?
    Aber die finstere Miene von Mercedes war nicht etwa auf Patriotismus zurückzuführen. Er dachte vielmehr: Das hat mir gerade noch gefehlt, zwanzig- oder dreißigtausend Gringos, die überall rumschnüffeln und ein Beispiel – zumindest relativ - von Unbestechlichkeit geben und meine kolumbianischen »Geschäftsfreunde« beunruhigen. Und, was das Schlimmste ist, wir müssen die Wehrpflicht einführen und damit die Massen verärgern. Und die guten Familien werden davon auch nicht erbaut sein. Ich habe unmöglich genügend Offiziere für die Art von Armee, von der die sagen, dass wir sie aufstellen müssen und die sie bezahlen wollen, jedenfalls nicht ohne alle möglichen primitiven Bauern in Positionen zu bringen, wo sie etwas zu sagen haben.
    »Schildern Sie mir noch einmal die Einzelheiten«, verlangte Mercedes.
    Der Botschafter nickte und erklärte dann: »Sehr wohl, Señor Presidente . Zuerst müssen Sie dafür sorgen, dass die Gesetze erlassen werden, in denen wir gebeten – nein, in denen Sie von uns verlangen -, dass wir Ihnen gemäß dem Carter-Torrijos Vertrag von 1977 Hilfe leisten. Aus PR-Gründen ziehen wir es vor, dass das von Ihnen kommt. Gleichzeitig müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre Gesetze uns die Benutzung der Anlagen, die wir benötigen, wieder gestatten, kurzzeitig gestatten, also für die Dauer des Notstandes.«
    »Und was soll ich mit den Leuten machen, die die Anlagen bereits gekauft haben? Hm?«

    Der Botschafter antwortete mit liebenswürdiger Miene: »Die Vereinigten Staaten sind bereit, dafür in vernünftigem Maße Pachtgebühren zu bezahlen, jedoch keine übertriebenen Beträge. Das gilt allerdings nur für Privatpersonen. Wir erwarten, dass uns im Besitz der Regierung von Panama befindliches Land gratis für Bebauung, Ausbildung und Einsatz zur Verfügung gestellt wird. Wir erwarten auch, dass ab sofort keine Besitzübertragungen an Privatpersonen mehr stattfinden. Unser Präsident hat sich in diesem Punkt sehr eindeutig ausgesprochen, Mr. President: Sie werden nicht mit irgendwelchen Tricks die Mieten für uns erhöhen. Außerdem erwarten wir, dass die Regierung von Panama von uns benötigtes Land den Unternehmen, die es jetzt kontrollieren, wegnimmt und uns seine Nutzung erlaubt. Auf einem Teil des Geländes werden dauerhafte Befestigungsanlagen gebaut werden. Betrachten Sie das Ganze als eine Art umgekehrtes Pacht-Leih-Verfahren, ähnlich den Vereinbarungen, die die Vereinigten Staaten im Zweiten Weltkrieg mit Großbritannien, Australien und Neuseeland getroffen haben … und übrigens auch hier in Panama, insbesondere auf der Isla del Rey, San José Island und bei Rio Hato.«
    Mercedes’ Schweinsaugen zogen sich noch weiter zusammen. »Und Sie werden unsere Soldaten bezahlen und dafür sorgen, dass sie ausgebildet und mit Waffen ausgestattet werden?«
    »Wir werden etwas bezahlen … sogar recht viel. Aber nicht alles, Señor Presidente «, antwortete der Botschafter. »Panama wird einen fairen Anteil davon tragen müssen. Aber machen Sie sich wegen der Kosten keine zu großen Sorgen, Ihre Regierung wird in den nächsten Jahren mit Kanalzöllen ein Vermögen verdienen.«
    Wieder verfinsterte sich Mercedes’ Blick, doch dann hellten sich seine Züge gleich wieder auf. Die Gringos werden eine Menge bauen, aber vermutlich werden sie nicht viel Baukapazität übrig haben. Das bedeutet Profit für die richtigen Familien. Und wenn sie Baufirmen hierher schicken?
Mein Gott, das wird dann eine Goldgrube für die Familien und für mich selbst: Baugenehmigungen, Beratungsgebühren … da fällt mir ein, ich sollte doch für den wertlosen Bankert von Vetter Maritza einen einträglichen Job besorgen. So viel Geld hätte ich sonst nie verdienen können, nicht einmal mit Geldwäsche für die Kolumbianer.
    Dem Botschafter entging der finstere Blick nicht, aber er deutete ihn völlig falsch und spielte seinen letzten Trumpf aus. »Verjüngung für eine Anzahl wichtiger Panamaer wird selbstverständlich auch angeboten. Es gibt dafür ein paar unbequeme Vorschriften, aber der Ermessensspielraum dafür ist ziemlich groß.«
    Mercedes tat so, als wäre die Aussicht auf erneuerte Jugend ohne Belang. In Gedanken malte sich el Presidente dabei den mutmaßlichen Ertrag aus und stellte ihn in

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