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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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eine flache Bodensenke geholt; nach dem letzten Posleen-Angriff waren weniger als die Hälfte übrig geblieben. Von ihrer jetzigen Stellung aus beschossen ihre Maschinengewehre den Pass.
    Reicht nicht. Reicht nie. Die kommen immer noch durch.
    Wir werden sterben, dachte Digna traurig. Und ich habe versagt.
    Von weiter hinten hörte Digna wildes Hupen, Auto- und Truckhupen waren das! Sie fragte sich einen Augenblick lang, ob Tomas Herrera die Trucks zurückgeschickt hatte, um sie und ihre Miliz abzuholen. Wenn er das getan hatte, dann konnte er sich auf etwas gefasst machen … falls sie überlebte … und das würde sie nicht, mit oder ohne Trucks.
    Eine Gestalt in Tarnuniform ließ sich in das Schützenloch neben ihr plumpsen. Digna starrte die seltsame Erscheinung an: ein Gringo, sehr jung, aber am Kragen mit dem Adler eines hohen Offiziers, ein Colonel, nahm sie an.
    Der Gringo lächelte. »Colonel James Preiss, Señorita «, bestätigte er. »Können Sie mir sagen, wo ich hier den Kommandeur finden kann? Man hat mir gesagt, es sei eine alte Frau.«
    Digna schüttelte langsam und sprachlos den Kopf. Der Beschuss an ihren Flanken und vor ihr verstärkte sich plötzlich und veranlasste sie, über die Brustwehr zu blicken, bis die starke Hand des Gringos sie an der Schulter packte und sie wieder in Deckung zog. Das war auch gut so, weil nämlich kurz darauf dicht vor ihr Artilleriebeschuss einschlug, und zwar so dicht, dass sie das Gefühl hatte, diese Geschütze verfügten über endlos Munition. Granatsplitter pfiffen wie wild gewordene Moskitos über sie hinweg.
    Der Gringo riskierte einen schnellen Blick über den Erdwall, duckte sich wieder und gab in das Funkgerät, das er auf dem Rücken trug, ein paar Befehle. Die Granaten entfernten
sich langsam vom vordersten Punkt von Dignas Stellung in Richtung auf den Pass. Gleichzeitig verstärkte sich das Gewehr- und Maschinengewehrfeuer, das hauptsächlich von den Flanken kam. Als Digna sah, wie der Gringo-Colonel erneut über den Rand blickte und den Kopf auch nicht mehr einzog, tat sie es ihm gleich. Ja, die Gefahr, von einem verirrten oder gezielten Posleen-Schuss getroffen zu werden, bestand, aber das gehörte mit zum Job.
    Sie konnte sehen und bezweifelte, dass die Posleen das auch konnten, wie schattenhafte Gestalten sich sehr professionell von Baum zu Baum und Fels zu Fels arbeiteten. Die Männer, Gringos natürlich, feuerten ständig aus der Deckung, während andere vorrückten, und wechselten sich dann ab. In der Mitte, zuerst von der Gringoartillerie behämmert und dann von den Flanken von den Maschinengewehren der Gringos zerfetzt, taumelten die Posleen zum Pass zurück.
    Sie wusste nicht, was diese Worte bedeuteten, konnte aber den Tonfall deutlich erkennen, als ein einzelner Norteamericano irgendwo zu ihrer Rechten brüllte: »Mad Dog, Motherfuckers. Mad Doooog.«
    Schließlich fielen mindestens hundert Gringostimmen ein. »Wuff-Wuff-Wuff-Wuff-Wuff … Jippi-Jippi-Jippi … Ahhhruuh!«
    Digna blieb der Mund offen stehen, als sie sich nach Norden wandte. Plötzlich schwach geworden, rutschte sie an der Brustwehr entlang auf den Boden, das Uniformhemd, das ihr aus der Hose gerutscht war, schob sich in die Höhe und schob sich an ihrem Rücken zusammen. Sie schloss die Augen und flüsterte ein Gebet zu dem Gott, von dem sie glaubte, dass er sie und ihre Leute gerettet hatte.
    Preiss musste über das »Mad Dog« grinsen – es machte wirklich Spaß, begeisterte Soldaten zu befehligen! – und er wiederholte seine Frage: »Können Sie mir sagen, wo ich Ihre Vorgesetzte finde, Miss?«
    Digna, die nicht ganz verstand, antwortete: »Irgendwo in Panama City oder inzwischen aufgefressen, Señor .«

    »Nein, nein«, korrigierte sie Preiss. »Ich meine, hier.«
    »Oh«, sagte sie müde. »Das bin ich.«
    »Sie?«, wunderte sich Preiss und schaffte es nicht, die Zweifel in seiner Stimme zu unterdrücken.
    Digna nickte ein paar Mal und erklärte dann: »Lieutenant Digna Miranda, Panama Defense Forces, Chiriqui Miliz. Ich«, schloss sie.
    Preiss sah ein wenig verlegen erneut über die Brustwehr. Unzählige Posleen lagen aufgehäuft wie eine blutende Mauer draußen. Die Glieder einiger zuckten noch und die Verwundeten jaulten jämmerlich, taten das wenigstens so lange, bis ein Soldat sie mit einem barmherzigen Schuss erlöste. Preiss nahm die Szenerie in sich auf und pfiff leise durch die Zähne, wohl wissend, dass der Großteil dieser Zerstörung dort draußen diesem

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