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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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– der Bridge of the Americas, um zu verhindern, dass die Truppe dort durchkam, von der es hieß, sie würde von Westen heranrücken, um die Regierung zu stürzen, den Präsidenten zu verhaften und gewisse Verbrecher zu befreien. Im Großen und Ganzen fehlte es der Garde an schweren Waffen und auch an der Erfahrung, um die wenigen Waffen in ihrem Besitz vernünftig einzusetzen.
    Trotzdem war ihre Position von Natur aus stark. Die Brücke selbst lag nahe dem Westhang des Ancon Hill. Mehrere Gebäude, einige davon massiv und von Gringos gebaut im Norden an der Stelle, wo die Brücke in die Stadt mündete, andere, leichter und neuer im Chorrillo-Viertel von Panama, boten ideale Kampfstellungen.
    Natürlich verfügte die Garde nicht über Minen. Stattdessen hielten sie die ersten fünfzig zivilen Fahrzeuge auf, die an der Brücke erschienen, und beschlagnahmten sie, teilweise mit vorgehaltener Waffe, und bildeten daraus auf ihrer Seite des Highway eine Straßensperre. In einigen Gebäuden waren Maschinengewehrnester so aufgebaut, dass sie die Straßensperre
bestreichen konnten. Etwas näher an der Straße, teils in den Gebäuden, teils zwischen den die Straßensperre bildenden Fahrzeugen und teils in schnell ausgehobenen Erdlöchern, wurden Granatwerfer aus russischer Produktion platziert. Davon gab es allerdings sowohl bei der Garde wie auch bei den regulären Streitkräften nur wenige, da mit ihnen gegen die Posleen nicht viel auszurichten war.
    Der Kommandeur der Präsidentengarde, Raul Mercedes, war ein weiterer Neffe des Präsidenten, wenn auch einer, der diesem zuverlässiger als Cortez erschien. Tatsächlich hatte es Präsident Mercedes wehgetan, dass er Raul hatte anweisen müssen, ihm Zeit für die Evakuierung wichtiger Familienangehöriger zu verschaffen. Aber der Präsident hatte schließlich sein Gewissen damit beruhigt und sich zugleich Rauls weitere Loyalität erkauft, indem er die Frau und die Kinder dieses Neffen auf die Evakuierungsliste gesetzt hatte.
    Für den kleinwüchsigen und ziemlich korpulenten, aber nicht unfähigen Raul war es schwierig genug gewesen, sich selbst die notwendigen Kenntnisse zu verschaffen, während er seine Männer zu Polizisten ausgebildet hatte. Er war in militärischen Dingen überhaupt nicht bewandert und verdankte sein Patent unmittelbar seinem Onkel, dem Präsidenten, ohne in irgendeiner Weise dafür ausgebildet zu sein. Immerhin waren seine Schießkünste recht gut, in dem Punkt war er mit sich zufrieden. Den Umgang mit Aufständischen, die dafür erforderlichen Maßnahmen und Formationen hatte er sich zuerst selbst beigebracht und das so erworbene Buchwissen dann an seine Männer weitergegeben. Jegliche weitergehende militärische Ausbildung hingegen fehlte ihm, abgesehen von ein paar theoretischen Übungen im Klassenzimmer und ein paar praktischen Übungen in Straßenkämpfen. Selbst das war schwierig gewesen, da ja schließlich ein Viertel seiner paar hundert Leute ständig Wachdienst hatte und er darüber hinaus mit häufigen Anrufen aus dem Palacio de las Garzas rechnen musste, um vor irgendwelchen ausländischen Würdenträgern mit einer Parade zu brillieren.

    Raul wusste, dass es eigentlich hoffnungslos war. Eine Stunde würde er vielleicht standhalten können, vielleicht zwei, wenn Jesus ihm gewogen war. Sein Onkel versicherte ihm, dass das ausreichen würde und er mit seinen Leuten in allen Ehren kapitulieren durfte, nachdem er dem Kern des Clans genügend Zeit für die Flucht verschafft hatte. Zwei Stunden allerhöchstens, Raul. Das hatte sein Onkel ihm immer wieder eingeschärft.
    Raul wusste, was er von seinem Onkel zu halten hatte, und verabscheute ihn dafür. Er wusste, dass er in mancher Hinsicht auf der falschen Seite stand. Aber er war auch davon überzeugt, dass sein Onkel die Aussichten Panamas auf erfolgreiche Verteidigung so sehr beschädigt hatte, dass die einzige Überlebenschance für seine Frau und Kinder darin bestand, die Anweisungen seines Onkels buchstabengetreu und ohne Widerrede zu erfüllen. Und für das Überleben seiner Lieben würde er seine Ehre, sein Leben und seine Männer opfern. Bei dem Gedanken war ihm übel, aber er würde es dennoch tun.
    Er sah auf die Uhr, vielleicht zum hundertsten Mal. Wer weiß, wenn wir sie eine Weile aufhalten können, schaffen wir ja vielleicht irgendein Arrangement, ehe es zu ernsthaftem Blutvergießen kommt.
     
    Suarez ließ den Hummer am westlichen Ende der Brücke anhalten. Er konnte die

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