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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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neunhundertundneunundneunzigtausendneun-hundertundvierzig übrig.«
    Der Primero zuckte die Achseln und fügte hinzu: »Kinderspiel«. Dann zog er den Kopf ein und ging im Graben ein Stück nach hinten.
     
    Der Graben war getarnt, und jeder einzelne Mann hatte mehrere schräg angeordnete Schusspositionen, die in der Westwand für ihn vorbereitet waren. Quijana ging über den mit Lattenrosten ausgelegten Mittelgang und blieb bei jedem einzelnen Mann stehen, um ihm ein paar aufmunternde Worte zu sagen, nachzusehen, ob er genügend Munition hatte, oder um sicherzustellen, dass die Männer Wasser tranken, wie man es ihnen aufgetragen hatte. Leere Patronenhülsen, zumeist Stahl mit einem Bronzering, lagen rauchend über dem Boden verteilt. Quijana trat ohne nachzudenken ein paar davon mit dem Stiefel weg, sodass sie durch die Ritzen
im Bodenbelag fielen. Einige der erst vor kurzem abgeschossenen Hülsen zischten kaum wahrnehmbar, als sie in den Schlamm unter dem Lattenrost fielen.
    Der Feind rückte immer noch vor, und die Karabinerund Maschinengewehrschützen erledigten diejenigen, die es durch das dichte Minenfeld schafften. Die BMPs spendierten größeren Gruppen, die beieinander geblieben waren und den Anschein erweckten, als würden sie es durch das Minenfeld schaffen oder die vom Stacheldraht aufgehalten wurden, ein paar Granaten. Blitzschnelle Flechettes aus Railguns zischten über ihnen durch die Luft.
    Quijana tippte einem Mann auf die Schulter. »Lass mich hier rauf, Gonzo«, forderte er einen verängstigt wirkenden sechzehnjährigen Jungen auf, der äußerst passend Gonzalez hieß. Der junge Soldat seufzte hörbar und zog dann seinen langen Karabiner zurück – einen aus Hunderttausenden von Dragunovs, die man von Russland gekauft hatte, um den Verteidigern zusätzliche Reichweite und eine schwerere Kugel zu verschaffen – und trat in den Hauptgraben, der deutlich bessere Deckung bot.
    Quijana musterte das Gesicht des jungen Soldaten aufmerksam. Verängstigt; aber wer wäre das nicht? Er ließ sich kurz durch den Kopf gehen, was er über den Jungen wusste. Gonzalez, Angel F., sechzehn, vor sechs Monaten eingezogen. Vater und Mutter wohnen in der Stadt. Ein paar Brüder und Schwestern, alle jünger. Guter Junge; ordentliche Leistungen in der Ausbildung.
    »Machst deine Sache gut, Gonzo«, sagte Quijana und schlug dem Jungen auf die Schulter. Dann nahm Quijana selbst Gonzalez’ letzte Position ein, um damit zu dokumentieren, dass die Gefahr nicht so groß war, und blickte – darauf bedacht, von seinem Kopf nur wenig über dem Grabenrand sehen zu lassen – über das Schlachtfeld.
    Zuallererst fielen Quijana acht – nein, neun Tenar auf, einer war abgestürzt und lag rauchend neben einem Haufen Posleenleichen. Er zog den Kopf wieder ein und sah sich
um. Der Graben war geschickt angelegt, das heißt der hintere Wall war höher als der vordere, um zu vermeiden, dass sich die Köpfe der Verteidiger als Silhouetten am Himmel abzeichneten. Trotzdem sah er fast ebenso viele Rauchfahnen von den Panzern der eigenen Seite, wie er abgestürzte oder führerlos schwebende Tenar gesehen hatte.
    »Nun, manchmal erwischst du den Abat, und manchmal erwischt der Abat dich.« Er war nicht sicher, wo er das zum ersten Mal gehört hatte, vielleicht von einem der Gringo-Ausbilder oder einem der Russen, die die Kurse geleitet hatten, an denen er teilgenommen hatte.
    Was ihn aber mehr noch als die Rauchsäulen hinter ihnen beunruhigte, war die Tatsache, dass der Boden vor ihnen mit Posleenleichen übersät war. Normalerweise wäre das ein erfreulicher Anblick gewesen. Andererseits, wenn unter diesen Leichen noch Minen liegen, werden die jetzt ganz sicherlich nicht hochgehen .
    Und das Schlimmste war der Stacheldraht. Der war normal verlegt: dichter Drahtverhau vierzig oder fünfzig Meter vor ihnen, taktischer Draht dahinter, um den Feind in vorausgeplante Todeszonen zu locken, und zusätzlicher Draht, um taktischen Draht vorzutäuschen. (Das Unangenehme an taktischem Draht war, dass einen der fast immer und unweigerlich zu einem Maschinengewehr oder einer ähnlichen Waffe führte.)
    Der Draht war gut gespannt und geplant und fachmännisch verlegt. Das Unangenehme war nur, wenn man genügend lange mit einer Railgun darauf schoss, musste einfach irgendwann eines der Projektile treffen. Und selbst ein Gramm Metall, das sich mit einem nennenswerten Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit bewegt, reichte aus, um den Draht zu durchtrennen.

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