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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Quijana war sich nicht einmal sicher, dass die Posleen das absichtlich taten, aber jedenfalls waren ganze Schwaden von dem Draht abgeschnitten und lagen nun mehr oder weniger nutzlos auf dem Boden. Außerdem waren die verwundeten und toten Posleen an manchen Stellen
so hoch aufgetürmt, dass der Draht mehr zu einer Art Rahmen geworden war, der einen mit Posleen gepflasterten Pfad säumte.
    »Sollte nicht mehr lange dauern«, murmelte Quijana im Selbstgespräch, als er wieder in den Graben hinunterstieg.
    »Sergeant?«, fragte Gonzalez.
    »Hä? Oh, jetzt wird es nicht mehr lange dauern, ehe die uns sagen, dass wir uns zurückziehen sollen, Gonzo. Du weißt ja, wir sollen diese Front nicht endlos lange halten.«
    »Oh. Mann, und ich dachte, Sie hätten etwas völlig anderes gemeint.« Der Junge wirkte sichtlich erleichtert.
    »Nein.« Quijana lachte. »Nicht das; wir kommen da schon durch. Und jetzt zurück an den Posten, Soldat«, befahl der Sergeant.
    Als Gonzo die Stufe zu seiner Schützenposition wieder hinaufstieg, wandte Quijana sich ab, um weiter zu gehen. Dann hörte er hinter sich ein dumpfes Wuummp . Er drehte sich sofort um und setzte an: »Sani…«
    Dann verstummte er. Jemandem, dem der Kopf weggeschossen war, konnte auch ein Sanitäter nicht mehr helfen. Quijana musste mit einem Brechreiz kämpfen, als er an der hinteren Grabenwand die fein verteilten Blutspritzer sah, in die sich Gehirnmasse mischte.
    Verdammt. Der Junge war erst sechzehn. Für den Augenblick übernahm Quijana Gonzalez’ Stellung. Ich hoffe nur, dass wir bald den Befehl zum Absetzen kriegen, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass der Rückzug ein Albtraum sein wird.

CA-134, USS Des Moines , vor der Isla Cebaco
    Die Kommandozentrale war wie eine winzige Schachtel aus Metall, in der sich kaum unterdrückte Erregung und Angst stauten. McNair konnte in der recycelten Luft die Gefühle förmlich riechen. Das ganze Schiff stank danach in einer Art und Weise wie nie zuvor, denn beim ersten tödlichen Einsatz
dieses Krieges hatte die Mannschaft noch nicht Bescheid gewusst. Und bei den anderen Einsätzen gegen die von Posleen besetzte Küste hatte es sich in der Dunkelheit sicher gefühlt. Aber jetzt wussten die Leute Bescheid, wussten es und waren verbittert und zugleich wild entschlossen, ihre Pflicht zu tun und voll Angst davor, was diese Pflicht bedeuten konnte.
    Der XO blickte auf, als der Kapitän des Schiffes eintrat. »Wir haben es gerade erfahren, Skipper. Das schwere Korps, die erste und sechste panamaische Panzergrenadierdivision wird in einer halben Stunde mit dem Rückzug beginnen. Wir müssen denen dabei helfen. Ich habe bereits Befehl gegeben, mit dem Beschuss zu beginnen, während die Salem und die Flakbatterien an Land Feuerschutz geben.«
    McNair sah zur Feuerleitstelle hinüber.
    »Skipper, wir werden in« – der Feuerleitoffizier warf einen Blick auf das Chronometer über seinem Kartentisch – »sieben Minuten und … dreißig Sekunden in Schussweite von Zielgruppe Alpha sein.«
    Der Kapitän nickte. »Saubere Arbeit«, sagte er und wandte sich an Daisys Avatar, der bereits aufgetaucht war. »Bereit, Mädchen?«
    »Willens und fähig, Skipper. Wir werden die Dreckskerle erledigen … für Julio unter anderem.«
    Zuletzt befahl McNair, die Schiffssprechanlage einzuschalten, dann wandte er sich Father Dwyer zu und fragte: »Wie stehen wir mit dem Allmächtigen, Chaplain?«
    Dwyer lächelte, ein bösartiges Lächeln, mit freigelegten menschlichen Schneidezähnen und Fängen, und sprach so laut, dass das System seine Worte aufnehmen und verstärkt widergeben konnte. »Mit Hinblick auf den Feind, Captain, sagt der Herr: ›Und ich will dein Aas auf die Berge werfen und mit deiner Höhe die Täler ausfüllen. Das Land, darin du schwimmst, will ich von deinem Blut rot machen bis an die Berge hinan, dass die Bäche von dir voll werden. Und wenn du nun ganz dahin bist, so will ich den Himmel verhüllen
und seine Sterne verfinstern . ‹ Hesekiel, Kapitel 32; Vers fünf bis sieben.«
    »So sei es«, pflichtete McNair ihm bei und befahl dann: »Marine-Scharfschützen und panamaische Cazadores nach oben. Bereithalten, Enterangriffe abzuwehren.«

San-Pedro-Front, Republik Panama
    »Abwarten, Jungs, abwarten«, warnte Quijana seine Gruppe. Nur zwei Männer – beides hervorragende Schützen – standen noch auf ihren erhöhten Schusspositionen im Graben. Der Rest drängte sich um den Gruppenführer in der Nähe der hinteren Stufe, die

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