Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
hat.«
»Und die Crew?«, fragte sie unsicher.
»Also, dazu kann ich eindeutig sagen, Schiff Daisy, die Männer sind stolz auf dich und freuen sich darüber, dass dein Avatar den Orden für sie alle trägt.« Der Indowy zögerte kurz und sagte dann scheu: »Ich bin auch stolz auf dich.«
»Danke, Sintarleen. Das bedeutet mir sehr viel.« Ohne ein weiteres Wort beugte der Avatar sich vor und machte eine Bewegung, die, wäre sie Fleisch und Blut gewesen, einen Kuss auf die pelzbedeckte Stirn des Aliens gedrückt hätte.
POSLEEN-INTERMEZZO
Guanamarioch und Zira kratzten sich unbewusst, aber fast unkontrollierbar an dem Dschungelfungus, der ihre Kämme, die Stellen zwischen ihren Klauen und – bei weitem am schlimmsten – zwischen ihren Beinen befallen hatte.
»Ich hasse diesen Ort«, brummte Guano ausdruckslos, während er mit einem zugespitzten Stock an einem besonders widerlichen Klumpen von dem Zeug kratzte, das sich seiner linken Vorderklaue bemächtigt hatte. Während er das tat, humpelte er unsicher auf drei Beinen.
Zira, stets ruhig, nickte bloß.
»Was ist nur in uns gefahren, dass wir ausgerechnet auf diese schreckliche Welt kommen mussten, Zira? Sie ist ganz anders als Zuhause, ganz anders als jeder Ort, von dem ich je gelesen habe.« Die Stimme des Gottkönigs wurde leiser. »Also, er ist mit nichts zu vergleichen, wovon ich gelesen habe, mit Ausnahme der Dämonengruben, wo …«
»Bleib stehen, Guano. Du hast schon wieder welche von diesen Dingern an dir.«
»Was? Wo? Schaff sie weg, schaff sie weg!«
»Das will ich ja. Beruhige dich.«
Zira zog ein kurzes Messer heraus und beugte sich vor, um das halbe Dutzend schwarzer, hässlicher und offen gestanden (wenn auch ein Posleen das Wort normalerweise nie benutzt hätte) scheußlicher Geschöpfe zu untersuchen, die sich an Guanos Torso niedergelassen hatten, vermutlich bei der letzten Flussüberquerung.
»Wie nennt man die denn?«, fragte Zira Guanos KI, während er mit der Messerspitze an einem der kleinen Ungeheuer herumbohrte.
»Egel, Kenstain Ziramoth. Sie sind an und für sich nicht gefährlich, aber sobald sie sich genügend vollgesogen haben und abfallen, hinterlassen sie nässende Wunden, die einfach nicht heilen wollen und die dann infiziert werden. An einem Ort wie diesem …«
»Infiziert? Also … das ist ja für uns kein Problem, die Aldenata haben ja ein paar Dinge richtig gemacht. Aber der Verlust von Körperflüssigkeiten und Nährstoffen; davon können wir nicht noch mehr ertragen, nicht wo diese kleinen, fliegenden Biester uns täglich leersaugen.« Der Kenstain blickte auf Guanamariochs Brustkasten, wo allmählich die Rippen sichtbar wurden. »Nein, die müssen weg.«
Während Zira damit beschäftigt war, die Egel zu entfernen, hörten die beiden über sich das gedämpfte Pfeifen von einigen, vielleicht einem Dutzend, Tenar.
»Diese Oberkasten-Mistkerle«, murmelte Guano. Zira, der immer noch mit den Egeln beschäftigt war, ignorierte die Verwünschung.
Über dem vom Dschungel gedämpften Pfeifen hörten Zira und Guanamarioch plötzlich erschreckte Schreie. Dann erfasste der Schrecken schnell auch sie, als sie hörten, wie etwas durch das Dschungeldach krachte. Das Krachen kam ein paar Augenblicke lang näher und hörte dann auf. Ein paar
Sekunden später plumpste vielleicht dreißig Meter von ihnen entfernt die Leiche eines Kessentai auf den schlammigen Dschungelboden. Der Gottkönig war offensichtlich sehr tot, obwohl ohne nähere Untersuchung nicht festzustellen war, was ihn getötet hatte.
Viel lauter als der Lärm, den der fallende Körper verursacht hatte, war jetzt zu vernehmen, dass die Oberkasten-Gottkönige dort oben offenbar das Feuer auf etwas eröffneten. Das Geräusch von Railgun- und Plasmakanonenfeuer, das offenbar direkt über ihnen seinen Ursprung hatte und auf die Dschungelbäume traf, kam von überall. Es war so laut, dass es den Sturz einer weiteren Gottkönigsleiche übertönte, die etwas näher bei Zira und Guano herunterplumpste. Etwa eine Minute später, aber ein Stück weiter entfernt, traf eine weitere Leiche auf, gefolgt von einer kleinen Sintflut von Blättern und abgebrochenen Ästen rings um sie herum. Der Beschuss dort oben verstärkte sich und schien ewig dauern zu wollen.
Dann verstummte der Dschungel wieder. »Die müssen das erwischt haben, was die drei Kessentai abgeschossen hat, was immer es auch war«, stellte Zira fest.
Dem hätte Guano sicherlich zugestimmt, nur dass einige
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