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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Betracht ziehen. Die zweite Funktion war schlicht und einfach Schatten. Dies war kein Dschungelgebiet, auch wenn hier Bäume standen, sondern offene Savanne. Und ohne etwas Schutz vor der grellen Sonne wären die Soldaten von der Hitze geröstet worden.
    Suarez wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es ist selbst mit den Tarnnetzen heiß genug, um geröstet zu werden. Wie viel schlimmer wäre es wohl ohne sie?

    Gemäß der Ausbildungsdoktrin hätten sich die manövrierenden Truppen normalerweise ihr Terrain selbst wählen dürfen und die Artillerie etc. wäre dann in weniger günstiges Terrain verlegt worden. Aber hier war das nicht möglich gewesen. Bei zweitausendsechshundert Geschützen und Mörsern, nur wenige Kilometer hinter der Natafront, war einfach kein Platz für die Panzergrenadiere gewesen.
    Suarez versuchte sich auszumalen, wie es sein würde, wenn diese Geschütze eine stählerne Flut auf die massiert angreifenden Posleen herabregnen ließen. Es überstieg sein Vorstellungsvermögen; seit den großen Vernichtungsschlachten zwischen den Deutschen und den Russen von 1941 bis 1945 hatte es auf der Welt nichts dergleichen mehr gegeben.
    Und dann waren weitere Artilleriegeschütze im Norden und Süden zwischen den Hügeln von Chirtre und den Bergen der Cordillera Central eingebettet. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Raketenwerfer-Regimenter, jedes mit einem Bataillon Geschützartillerie, ebenso zur Selbstverteidigung wie für jeden beliebigen anderen Einsatz.
    Und dann waren da auch noch die beiden Gringo-Kriegsschiffe, die sich ebenfalls an der Kanonade beteiligen würden. Suarez und Boyd hatten die Schiffe vor ein paar Wochen besucht, um dort Plaketten mit Belobigungen an die Türme zu schweißen.
    Suarez dachte an den Avatar von Daisy Mae und musste lächeln. Wer auch immer gedacht hat, dass einem Schiff die Brust schwellen könnte, hatte sich wohl nicht vorgestellt, dass sie so schwellen konnte. Und seltsam auch, dass das Schiff um eine kleinere Version der Plakette gebeten hatte, eine, die sich dafür eignete, um sie um den Hals zu tragen. Sie ist ein Hologramm, kann also nichts Materielles tragen. Ach was, wer weiß schon? Und die Gründe dafür sind ohnehin ohne Belang. Für all das Gute, was sie für uns getan hat und ganz besonders für mich, ist eine kleine Medaille, die sie nicht einmal am Hals tragen kann, wirklich eine Kleinigkeit.

    Dennoch, seltsam, dass dieser kleine grüne Alien mit dem Fledermausgesicht die Medaille so bereitwillig angenommen hat.

USS Des Moines , südwestlich der Natafront, Bucht von Panama
    »Deine beiden Lieblingsfarben sind ›Ooh‹ und ›glänzend‹, Schiff Daisy«, sagte der Indowy mit einem Alien-Lächeln.
    Die Medaille lag gut verwahrt in einem Etui, tief unten im Laderaum, wo Daisys »unauffälliges Klonungsprojekt« sich der Vollendung näherte. An die Wand hatte der Indowy den verglasten Rahmen mit der dazugehörigen Urkunde aufgehängt. (Eine größere Version davon hing in der Nähe der Offiziersmesse.)
    Daisy Mae hatte den Tapferkeitsorden, der dem Schiff als Individuum und der Mannschaft als Einheit verliehen worden war, um ihren Hals projiziert. Der Orden war ein schlichtes, goldenes Kreuz, etwa so groß wie das Distinguished Service Cross der Vereinigten Staaten. Im Gegensatz dazu waren allerdings alle vier Arme des Kreuzes gleich lang. Oben war ein kleiner Ring befestigt, durch den ein Band gezogen war, damit man sich den Orden um den Hals hängen konnte.
    Daisy warf Sintarleen einen finsteren Blick zu und meinte dann, als ihr klar wurde, dass seine Bemerkung witzig gemeint gewesen war: »Es ist nicht das ›Ooh‹ und auch nicht das ›glänzend‹, Sindbad. Es ist nur … also … der Teil von mir, der der Rumpf dieses Schiffes ist, ist ein Kriegsschiff und hat die Seele eines Kriegsschiffs. Es hat sich Jahrzehnte lang nach der Ehre gesehnt, für die kämpfen zu dürfen, die es gebaut haben. Und jetzt ist ihm, dem Schiff, dafür Anerkennung zuteil geworden und – noch wichtiger – die Anerkennung, heroisch gekämpft zu haben. Obwohl wir jetzt eins sind, trage ich dieses Abbild davon für den Teil von mir, der die ursprüngliche USS Des Moines war.«

    Dann wechselte sie das Thema, wenn auch nur leicht, und fragte: »Der Skipper hat gesehen, dass ich den Orden trage. Meinst du, dass es ihm etwas ausmacht?«
    Der Indowy schnaubte. »Wenn es ihm etwas ausmacht, dann nur, weil es ihm peinlich ist, dass er nicht selbst daran gedacht

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