Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
nehmen.
»Was haben wir in unseren Anti-Lander-Türmen?«, fragte McNair und klang dabei ruhiger, als er sich fühlte.
»Die ersten fünf Ladungen in den Magazinen sind Behältermunition, Skipper. Und weitere zwölf Schuss liegen bereit.«
»Daisy Mae, zeig mir die Posleenformationen.«
Auf der vom Schiff projizierten holografischen Karte konnte McNair die vier Gruppen ausmachen. Lidar und die Kommandozentrale hatten die Lage richtig eingeschätzt.
»Daisy, die nördlichste Gruppe hat Priorität. Mit dem Beschuss beginnen. Und Anweisung an Salem , uns nach Möglichkeit zu unterstützen.«
»Wird gemacht, Captain. Ich projiziere zusätzlich holografische Täuschungsmaßnahme« … McNair sah beiderseits der Brücke die gewaltigen, wohlgeformten Beine materialisieren und hörte über sich das falsche Knistern von Blitzen … »aber ich glaube, diesmal werden sie uns nicht viel helfen.«
Die riesige Dämonin erschien vor Binastarions Tenar. Aber er ließ sich nicht täuschen. In vielen wachen Nächten hatte er darüber nachgedacht, wie dieses Schiff ihn zuvor getäuscht hatte und was es ihn gekostet hatte.
»KI, wie viele Plasmakanonen und HVMs haben wir bei uns?«
»Siebenundneunzig Plasmakanonen, Binastarion, und zweiundsiebzig HVM-Werfer, jeder mit mindestens drei Geschossen.«
Vor sich sah der Gottkönig die schwarzen, bösartigen Wolken – neun riesige, hässliche Dinger -, die ihm verrieten, dass der Feind seine Anti-Tenar Geschosse abgefeuert hatte.
»Und segne, was du uns bescheret hast …«, murmelte der Kessentai.
»Was war das, Lord?«
»Schon gut, KI. Du kannst es ja die närrische Sentimentalität eines alten Kessentai nennen. Übernehme Zentralkontrolle der Plasmakanonen und HVM. Erstelle ein Muster, das die Stelle in dieser Erscheinung erfasst, wo das Threshkreen-Dämonenschiff sein könnte.«
Die Tausende 20-mm-Wolframkugeln, die die Des Moines abgesetzt hatte, und die einhundertneunundsechzig HVM und Plasmaschüsse der Posleen begegneten einander. Binastarion überraschten die grellen Blitze, wenn eines seiner Projektile von den Wolframkugeln getroffen wurde. Aber das geschah nicht oft. Den Bruchteil einer Sekunde später leerten sich über hundert Sättel seiner Tenar. Und etwa um die gleiche Zeit wurde die Des Moines an neun Stellen getroffen.
Irgendwo in der Ferne schlugen Alarmglocken. McNair wusste, dass das etwas zu bedeuten hatte, aber im Augenblick wollte ihm nicht einfallen, was es war. Aber es war wichtig. So viel stand für ihn fest. Wenn er sich nur erinnern könnte.
Irgendwo über ihm war Rauch. Er konnte ihn schwach riechen, aber nicht sehen.
Oh, das ist, weil ich nach unten blicke. Warum blicke ich nach unten?
Der Captain versuchte sich auf den Rücken zu wälzen und … Oh, Scheiße. Das war ein Fehler.
Er versuchte es trotzdem, bis er sich unter qualvollen Schmerzen in der Bauchgegend schließlich aufgerichtet hatte. Etwas zusätzliche Anstrengung, und diesmal viel mehr Schmerz, und er schaffte es, sich an einer Metallwand abzustützen. Jetzt konnte er den Rauch sehen, der aus der gepanzerten Brücke quoll, durch ein Loch in der Zugangsluke und einem weiteren, wie er vermutete, auf der anderen Seite. Schlecht … sehr schlecht. Er weigerte sich, nach unten zu blicken, wo der Schmerz herkam. Er hatte Angst vor dem, was er dort vielleicht sehen würde.
Die Luke öffnete sich und ein … Ding kroch heraus, tastete mit einem handlosen Arm vor sich her. Der andere Arm stützte den Oberkörper. Das Ding sagte nichts, gab nur einen kaum menschlich klingenden Klagelaut von sich. McNair dachte, dass er es erkennen sollte, konnte sich aber nicht erinnern.
Er blickte nach rechts. Dort lagen ein paar Tote. Blut aus ihren zerfetzten Leibern verteilte sich auf dem Deck, es roch nach Kupfer und Eisen. Er fragte sich, ob da auch sein Blut dabei war. Und dann roch er auch zerfetzte Eingeweide, schweren Kotgeruch.
Das veranlasste ihn dazu, doch nach unten zu blicken, auf die Stelle, wo es wehtat.
O Scheiße.
Er gab sich Mühe, sich zu erinnern, gab sich alle Mühe. Zuerst stellte sich sein Name ein. Dann seine Aufgabe. Und dann, ich bin auf einem Schiff … CA-134 … der USS Des Moines , der … mhm …
»Daisy!«, rief der Captain, so laut er konnte. Das war nicht sehr laut, ganz sicherlich nicht laut genug, um die ständigen Explosionen zu übertönen … nein … das sind unsere Geschütze, sie feuern auf den Feind. Wir kämpfen immer noch, mein Mädchen und
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