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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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kamen.
    Die GKA-Anzüge der Kompanie waren auf beinahe gewichtslose und trägheitslose Werte heruntergeschaltet worden. Trotzdem keuchte und stöhnte der Zug unter seiner Last, als er sich über die steile Strecke nach oben arbeitete. Als dann die Temperaturen ebenso jäh sanken, wie die Bergkette vor ihnen immer steiler erschien, stülpten sich die Soldaten der B-Kompanie – die sich großteils auf den Waggondächern festhielten, weil im Inneren der Waggons ein Reserveregiment Gebirgsinfanterie untergebracht war – die Helme über, um nicht zu erfrieren. Die Gebirgstruppen machte in einem der Waggons Platz für Connors, der meist
im Mittelgang stand. Er hatte den Waggon aufsuchen müssen, um von Lindemann die neuesten Informationen zu erhalten. Und Lindemann hätte sich nicht draußen aufhalten können, ohne zu erfrieren. Der Chilene war zwar für das kalte Wetter gekleidet, aber nicht für arktische Kältewerte, die durch den Fahrtwind des Zuges noch verstärkt wurden, der jetzt die Gleise entlangratterte.
    »Wir hatten von den Argentiniern mehr erwartet«, schimpfte Lindemann. »Aber beim ersten Anzeichen einer Landung haben sich deren obere Klassen, und das schließt einen geradezu widerwärtigen Anteil ihrer höheren Offiziere ein, auf Schiffe verfügt und ihre Leute im Stich gelassen. Einige ihrer Einheiten haben trotzdem tapfer gekämpft und sind schließlich gefallen, aber sie waren früher erledigt, als wir das erwarteten und ehe wir viel dagegen unternehmen konnten.«
    Connors äußerte sich dazu nicht. Es war eine Sache, wenn ein Südamerikaner eine andere Gruppe Südamerikaner kritisierte. Wie sie hingegen Kritik seitens eines Gringo aufnehmen würden, war ihm nicht klar. Wer hätte das gedacht, dass ich auf meine alten Tage noch Takt gelernt habe.
    »Wir hatten das Glück, dass in der Umgebung des Mount Aconcagua ein Regiment Gebirgstruppen Übungen veranstaltete, als die Aliens landeten«, erklärte Lindemann, »und darüber hinaus auch noch das Glück, dass wir ihnen noch zusätzliche Munition und Proviant liefern konnten, ehe sie kämpfen mussten. Aber sie haben keine festen Verteidigungsanlagen, und die einzige Artillerie, über die sie verfügen, ist ein Bataillon leichter Gebirgskanonen sowie ihre Mörser. Wir sind immer noch dabei, Reservisten zu mobilisieren und einige Einheiten von anderen Pässen zu verlegen. Aber leicht war es nicht.«
    »Warum keine festen Verteidigungsanlagen?«, wollte Connors wissen. »Ich hätte gedacht, das sei für diese Pässe eine Selbstverständlichkeit.«
    Lindemann kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Ja, das
hätte man gedacht. Eigentlich können Sie Ihrem Außenministerium die Schuld dafür geben.«
    »Häh?«
    »Die haben einen Deal zwischen uns, den Vereinigten Staaten, der Galaktischen Föderation und Argentinien ausgehandelt, wonach wir als Gegenleistung für die Erstellung einer gemeinsamen Kommandostruktur substanzielle Hilfeleistungen seitens der USA und der Galakter bekommen sollten. Auf den Bau von Befestigungen an den Pässen zu verzichten sollte … mhm … mal sehen, ob mir die genaue Formulierung noch einfällt. O ja, jetzt erinnere ich mich. Der Verzicht auf Befestigungsanlagen war ›symbolisch für die feste Entschlossenheit unserer beiden Länder, mit Hilfe der Vereinigten Staaten und der Galaktischen Föderation gemeinsam standzuhalten und zu kämpfen‹. Wer weiß«, fuhr Lindemann philosophisch fort, »ob wir nicht auch weggerannt wären, wenn wir und nicht etwa die Argentinier als Erste angegriffen worden wären. Dann hätte ein argentinisches Regiment Gebirgsinfanterie versuchen müssen, die Aliens davon abzuhalten, auf ihre Seite des Passes vorzudringen.
    Jedenfalls«, schloss Lindemann, »nur damit Sie für die Zukunft Bescheid wissen, Captain Connors, wenn Sie auf die Habgier, die Selbstsucht und die Feigheit der oberen Klassen Lateinamerikas wetten, können Sie eigentlich nie fehlgehen. Ausnahmen sind, nun ja, eben Ausnahmen .«
    Plötzlich wäre Connors in seinem Anzug beinahe gestürzt, und Lindemann stürzte tatsächlich, als der Zug mit quietschenden Bremsen und in seinen Grundfesten erzitternd zu einem ungeplanten Halt kam. Der Chilene stöhnte, als er mit der Schulter auftraf und sich dabei das Schlüsselbein brach. Die ebenfalls in dem Waggon anwesenden Reservisten wurden wie Spielzeugsoldaten herumgeschleudert.
    »Das war ein HVM, Captain Connors«, meldete das AID des Anzugs mit typischer Gelassenheit. »Ich fühle erhebliche

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