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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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niemand antworten.
    Sir Arthur wagte eine Frage.
    »Wieviel Kreuzer haben Sie denn im Raum?«
    Kublai-Krim winkte nachlässig ab.
    »Das normale Sicherheitsachtel. Das ist ein Bienenschwarm, gemessen am Umfang dieser Invasion.«
    Eine Lautsprecherstimme unterbrach den Dialog abrupt.
    »Die Invasionsflotte ist soeben in den Hyperraum eingetaucht. Die Sperrforts haben nicht mit dem Angriff begonnen. Einige Schiffe mit Overkill an Bord sind dort und fügen dem Gegner schwere Verluste zu. Die Flotte weicht aber nicht aus!«
    Die Lautsprecher knackten wieder.
    Die Stimmung im Sitzungssaal der Obersten Raumbehörde war niedergeschlagen; die Männer wußten, daß es mehr oder weniger um die Existenz der Erde ging, aber sie hatten nicht mehr die Macht, die Entwicklung aufzuhalten.
    »Es sind unfaßbar viele«, sagte Kublai-Krim düster. »Selbst wenn die wenigen Kampfschiffe die Hälfte vernichten, sind es immer noch zu viele Schiffe der Fremden.«
    Von Wennerstein schaltete sich ein.
    »Kann man nicht diesen Villa zwingen, gewisse Befehle zu geben ...?«
    Wamsler lachte spöttisch auf; er zuckte die Schultern und erwiderte laut:
    »Villa können Sie zu gar nichts mehr zwingen. Er ist nicht mehr zurechnungsfähig in unserem Sinn. Sherkoff hat ihn bereits in Behandlung.«
    Er tippte sich in einer vielsagenden Geste an die breite Stirn und schwieg.
    Tamara Jagellovsk kam durch die abgeschaltete Lichtflutbarriere in den Saal und ging, ohne abzuweichen, direkt bis zu Kublai-Krim. Er blieb sitzen und begrüßte sie mit einem Kopfnicken.
    »Marschall – wir haben Teile des Kodes entschlüsseln können, mit dem Villa die Invasion gesteuert hat.«
    Überrascht stand Kublai-Krim auf.
    »Ja? Und ...«
    Tamara sah auf seine unruhigen Finger.
    »Die Fremden haben offensichtlich ein einziges Problem gehabt. Die Energieversorgung für den langen Weg zur Erde. Deshalb sammelten sie sich bei Gordon, und Gordon leitet sie auf einem Strahl, der ihnen laufend Energie zuleitet, auf Erdkurs weiter.
    Logischerweise dient dieser Strahl auch als Peilstrahl weil er an seinem Endpunkt die Erde haben muß.«
    Wamsler rief:
    »Deshalb sind sie bisher auch nicht ausgewichen, wenn sie angegriffen wurden.«
    »Mit anderen Worten«, sagte von Wennerstein bedächtig, »ist der Angriff nur dann abzuwehren, wenn Gordon vernichtet wird. Dann werden auch jene beiden Sperrforts zu feuern beginnen.«
    Kublai-Krim war und blieb skeptisch.
    »Können Sie mir auch verraten, Marschall, wie Gordon vernichtet werden soll? Villa hat dafür gesorgt, daß die Raumkuben dieses Bereiches vollständig von unseren Einheiten leer sind.«
    Sir Arthur meldete sich.
    »Welcher von den jetzt noch im Raum operierenden Verbänden kann Gordon rechtzeitig erreichen?«
    Kublai-Krim warf ihm einen niederschmetternden Blick zu: »Keiner!«
    »Wirklich?« fragte Wamsler.
    »Sämtliche Verbände sind auf Villas letzte Alphaorder hin mit Erdkurs zurückgekehrt. Bis wir sie wieder zurückschickten, war viel Zeit verstrichen. Wir haben sie natürlich nach Gordon geleitet, aber der Zeitverlust ist zu groß.«
    Tamara sah dem Marschall ins Gesicht.
    »Nur McLane kann Gordon rechtzeitig erreichen. Und McLane steht unter der Kontrolle von Kranz. Es ist zum Verzweifeln.«
    Wamsler trat näher an die Gruppe heran.
    »Wir versuchen seit einer Stunde, Kontakt mit der ORION VIII aufzunehmen. Wir haben sie genau im Ortungsstrahl, aber das Schiff meldet sich nicht. Eine Panne!«
     
    *
     
    Noch neun Astronomische Einheiten von Gordon entfernt ...
    Unaufhörlich flackerte an Helga Legrelles Pult das Signal. Es zeigte ihr, daß ununterbrochen versucht wurde, die ORION per Hyperraumfunk zu erreichen. Helga streckte die Hand nach dem Schaltknopf aus.
    Stille herrschte in der Kommandokanzel.
    Die Mitglieder der Mannschaft lehnten scheinbar ruhig, innerlich aber gespannt wie Stahlfedern in ihren Sesseln und beobachteten Kranz. Der Mann fühlte sich nicht wohl; die Welle des Hasses und der absoluten Verachtung, die ihm entgegenflutete, war zu deutlich. Sein Problem hieß: Die ORION bis nach Gordon zu bringen.
    Er sah Helgas Handbewegung.
    Lässig drehte er das Handgelenk mit der Waffe, drückte ab, und der nadelfeine Spurstrahl traf den Bedienungshebel. Millimeterscharf vor Helgas Hand begann das Armaturenbrett zu kochen und zu glühen. Qualm stieg auf.
    »Au! Verdammt!«
    Helga zog aufschreiend ihre Hand zurück.
    »Nicht nervös werden, meine Dame«, warnte sie Kranz. »Sonst werde ich nervös. Und das

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