Irgendwas mit - Kindern
der Ausbildung einen entsprechenden Weg einzuschlagen.
Ihr Aufgabenfeld ist je nach dem Förderbedarf Ihrer Schützlinge unterschiedlich und reicht von pflegerischen Aufgaben wie Umziehen, Füttern und Hygiene über erzieherische Aspekte bis hin zu konkreter pädagogischer Arbeit, in der Sie die Fähigkeiten und Talente Ihrer „Zielgruppe“ stützen und fördern. Natürlich gestaltet sich Ihr Alltag in einer Einrichtung für blinde oder gehörlose Kinder anders als in einer Werkstatt für behinderte Menschen.
Vielleicht haben Sie ja schon eine konkrete Idee, in welche Richtung Ihre Arbeit gehen soll – ansonsten empfehle ich Ihnen Schnupperpraktika in verschiedenen Einrichtungen, die Sie interessieren. Schon ein einwöchiges Praktikum kann Ihnen hier viele wertvolle Einblicke vermitteln – unter anderem auch darüber, ob die körperlich und seelisch anspruchsvolle Arbeit wirklich das ist, was Sie sich für Ihre Zukunft vorstellen.
W O ? Sonderpädagoginnen arbeiten hauptsächlich in Einrichtungen, in denen behinderte Menschen dauerhaft betreut werden: in Heimen, Werkstätten oder Einrichtungen für Tagesbetreuung.
Manche Sonderpädagoginnen finden ihren Platz auch in Beratungsstellen oder im ambulanten Pflegedienst.
W ER ? In jedem Fall sollten Sie körperlich und seelisch belastbar sein. Auch wenn Sie sich anfangs für eine Blindeneinrichtung interessieren, Sie wissen nicht, wohin Ihr Berufsleben Sie verschlägt, und die pflegerische Komponente des Berufes ist in vielen Bereichen hoch. Dann müssen Sie heben, helfen, umbetten, und dazu brauchen Sie gesunde Knochen.
Dass Sie der Aufgabe auch seelisch gewachsen sein müssen, wissen Sie vermutlich. Sie haben keine Berührungsängste mit Menschen, die aus dem gewöhnlichen Rahmen fallen – sonst würden Sie sich nicht für diesen Beruf interessieren. Prüfen müssen Sie für sich selbst, ob Ihre Vorstellungen von der Arbeit realistisch sind. Einfühlsamkeit ist schön, aber ein dickes Fell ist genauso nötig, und ein überquellendes Bedürfnis, helfen zu wollen und Gutes zu tun, als einziger Antrieb führt oft genug zum bekannten Burnout.
Auch hier müssen Sie als Pädagogin den schwierigen Spagat schaffen, sich gleichzeitig zu engagieren und abzugrenzen.
W IE ? Zur Sonderpädagogin für Aufgabenfelder außerhalb des Schuldienstes führen zwei Wege.
Zum einen gibt es eine Weiterbildung zur Sonderpädagogin, die für Erzieherinnen und Heilerziehungspflegerinnen mit abgeschlossener Ausbildung und erster Berufserfahrung offen ist.
Diese Weiterbildung ist schulischer Natur und dauert drei Jahre, wobei der Unterricht in Teilzeit, also abends und am Wochenende stattfindet, damit die Schüler weiterhin arbeiten können. Klingt stressig? Ist es auch, führt aber zu einer noch tieferen Qualifikation und damit zu besseren Berufschancen. Der zweite Weg führt Sie, wenn Sie Abitur haben, an die Uni. Die Studienfächer tragen unterschiedliche Namen und verfolgen unterschiedliche Schwerpunkte. So lohnt es sich, neben „Sonderpädagogik“ auch nach „Behindertenpädagogik“, „Rehabilitationswissenschaften“ oder „Integrationspädagogik“zu googeln. Gemeinsam ist allen Studienfächern, dass sie nicht auf den Schuldienst abzielen und deshalb auch nicht zum Staatsexamen, sondern zum Bachelor of Arts führen (sechs Semester), an den noch ein viersemestriger Masterstudiengang angehängt werden kann.
Sozialarbeiter/in Kinder- und Jugendpflege, Sozialpädagoge/in
Sozialpädagogik ist wohl zusammen mit Lehramt die am häufigsten genannte Ausbildung, wenn es um Berufe mit Kindern geht. Doch auch hier gilt: Die Arbeit mit Kindern ist nur ein Teil des gesamten Spektrums.
W AS ? Sozialpädagogik ist bezüglich des Arbeitsfeldes ein geradezu unübersichtlich vielseitiger Beruf. Sozialpädagogen arbeiten im Strafvollzug, auf dem Jugendamt, in Kindergärten, Rehabilitationseinrichtungen, in der Familienhilfe, in Beratungsstellen, sie arbeiten mit Obdachlosen, Suchtkranken, in der Schwangeren- und Schuldnerberatung, in Erholungs- und Freizeiteinrichtungen oder als Streetworker – und ich könnte diese Liste beliebig fortsetzen.
Sie sehen schon: Ich kann Ihnen hier unmöglich den typischen Alltag einer Sozialpädagogin beschreiben. Viele der Tätigkeitsfelder decken aber die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ab, und wenn das Ihre Richtung ist, sollten Sie sich bereits während der Ausbildung darauf spezialisieren und auch Ihre Praktika in diesem Bereich ableisten.
W O
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