Irgendwas mit - Kindern
pädagogischen Freizeitgestaltung oder auch im Aufbereiten von Lernstoff. Kinder mögen Leute mit Fantasie, die sich auchmal abseits der üblichen Denkmuster bewegen. Außerdem spiele ich selber auch gerne, und das ist bestimmt auch von Vorteil.
Einfühlungsvermögen ist wichtig, und vor allem Respekt vor der Persönlichkeit des Kindes. Jedes ist anders und hat das Recht, auf eine individuelle Art angesprochen und gefördert zu werden. Das macht pädagogische Arbeit aus: Nicht jeden gleich zu behandeln, auch wenn das zuerst mal gerecht klingt – sondern jeden so zu behandeln, wie er es braucht.
Autorin: Sie starten ja in ein von Frauen dominiertes Berufsfeld. Sehen Sie das als Vor- oder als Nachteil?
D. Odenwald: Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht, dass die AWO mich nur genommen hat, weil ich ein Mann bin. Ich sehe es aber jedenfalls als Vorteil für die Kinder. Ihnen wird außerhalb der Familie noch eine weitere männliche Bezugsperson angeboten. Gerade Jungs reagieren manchmal auf Männer anders als auf Frauen. Nicht besser oder schlechter – anders, und das ist bereichernd für alle.
Allerdings finde ich das Missverhältnis von Männern und Frauen in der Pädagogik beklagenswert. Vor einigen Jahren hatten wir an der Uni Bamberg 136 Studenten im Fach Grundschulpädagogik. Davon waren 130 Frauen. Ich habe mir die Zahl gemerkt, weil sie mich so beeindruckt hat. Gerade im Grundschullehramt gilt an vielen Unis ein strenger Numerus Clausus.
Da die Mädels oft mit einem besseren Abitur aus der Schule gehen als die Jungs, landen automatisch mehr Mädels an den Unis und damit in der Schule. Ich finde, man sollte hier über eine Männerquote nachdenken. In anderen Branchen sollen die Frauen gestärkt werden, in unserer sollten wir die Männer stärken. Das wäre eine moderne Form von Gleichberechtigung.
Autorin: Herr Odenwald, vielen Dank für das Gespräch!
Pädagogische/r Assistent/in, Förderlehrer/in
Eines voraus: Wenn Sie nicht in Bayern leben oder vorhaben, in Bayern zu leben, überspringen Sie dieses Absatz getrost. Die Ausbildung zur Förderlehrerin ist ein bayerischer Sonderweg und soll deshalb hier auch nur in Kürze umrissen werden.
Also, in Kürze:
W AS, WER, WO UND WIE ? Die Pädagogische Assistentin in Bayern darf nicht mit der Sozialpädagogischen Assistentin/Kinderpflegerin verwechselt werden. Was nicht heißt, dass Sie in diesem Beruf weniger sozial eingestellt sein müssen – Sie arbeiten aber nicht im Kindergarten, sondern an der Schule.
„Hilfslehrer“ klingt nicht schön, trifft den Inhalt des Berufes aber ganz gut. Die „Pädass“ wird zur Unterstützung der Lehrkräfte hauptsächlich an Grund- und Hauptschulen eingesetzt. Im Unterricht ist sie vor allem dafür zuständig, einzelne Schüler oder Arbeitsgruppen gesondert zu betreuen – entweder, weil diese Schüler im Stoff schon weiter sind und sich sonst langweilen würden, oder, was häufiger vorkommt, weil besonders schwache Schüler ihre Unterstützung brauchen, um nicht abgehängt zu werden.
Zugang zur Ausbildung hat jede/r mit einer Mittleren Reife. Die Ausbildung von Förderlehrern spielt sich räumlich gesehen zwar oft an Universitäten ab, sie gilt aber nicht als Studium, sondern als schulische Ausbildung, vergleichbar mit der einer Erzieherin. Drei Jahre lang werden den Auszubildenden die theoretischen Grundlagen in Pädagogik, Psychologie und Didaktik vermittelt. Daran schließt sich ein so genannter „Vorbereitungsdienst“ an, der zwei Jahre dauert, bevor die Abschlussprüfung ansteht.
SOS-Kinderdorfmutter/-vater
W AS ? Den Begriff kennt man, aber die genaue Vorstellung fehlt oft. Werfen wir also zunächst einen Blick auf das SOS-Dorf-Konzept.
Das SOS-Kinderdorf ist tatsächlich ein Dorf. Jede Familie bewohnt ein eigenes Haus, oft befindet sich auch ein Kindergarten auf dem Gelände.
Eine Familie besteht aus den Kinderdorf-Eltern und bis zu sechs Kinderdorf-Geschwistern unterschiedlichen Alters. Jede Familie richtet sich Haus und Garten so ein, wie es allen gefällt, sodass die Lebensumgebung kaum von der einer „normalen“ Familie zu unterscheiden ist.
Unterschiede gibt es natürlich trotzdem. Die Kinder, die in ein SOS-Dorf einziehen, haben meist eine lange Leidensgeschichte hinter sich. SOS-Dörfer arbeiten mit den Jugendämtern vor Ort zusammen und nehmen Kinder auf, die auf lange Sicht nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern leben können.
Diese Kinder haben Vernachlässigung erlebt, oft Gewalterfahrungen
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