Irgendwie Top
konnte er reden. Dabei hatte Markus das gar nicht vor. Er wollte nur einen Bagel essen, ein bisschen nett mit Arne klönen und wieder heimfahren. Wobei der Gedanke an seine Wohnung und die Pornos mit Alex gerade nicht sehr vielversprechend klangen. Vielleicht hatte Arne Lust aufs Kino? Oder er könnte Tim fragen. Wenn der mal die Finger von Mark lassen konnte. Oder der kam einfach mit? Egal, er brauchte jetzt irgendetwas, um nicht wieder alleine zuhause zu sitzen und an ihn denken zu müssen.
„Hey, Markus.“ Arne strahlte, als Markus seinen Laden betrat, kam direkt auf ihn zu und umarmte ihn herzlich. „Hast du Hunger oder Sehnsucht nach mir?“
„Beides“, gab Markus grinsend zurück. „Ich weiß nur nicht, was gerade größer ist.“ Arne lächelte geschmeichelt. Wenn Alex nicht wäre … Quatsch! Arne war nett, sah ganz gut aus und war ein echter Kumpel, allerdings hätte er nie genug für Markus sein können, dessen war er sich nun ganz sicher. Wie Arne schon gesagt hatte: Es passte einfach nicht. Alles, was über eine gute Freundschaft hinausging würde nicht funktionieren.
„Na dann setzt dich schon mal, ich besorge dir was richtig Leckeres“, versprach Arne und wies Markus einen Platz am Fenster zu. Bald darauf kam er mit einem Bagel und zwei Tassen Kaffee und setzte sich zu Markus.
„Wie läuft es bei dir?“, erkundigte sich Markus und stellte fest, dass es ihn wirklich interessierte.
„Es läuft. Keine größeren Katastrophen mehr und ich habe zwei große Aufträge für eine Party und eine Hochzeit bekommen.“
„Oh Prima.“ Markus freute sich für ihn und verspeiste mit Genuss seinen Bagel. Sie sprachen über allgemeine Dinge, über Markus' Arbeit, streiften das Thema Mark und Tim und Markus versuchte den richtigen Moment abzupassen, um Arne zu fragen, ob er mit ihm ins Kino gehen wollte, ohne dass es unpassend klingen würde.
„Markus, irgendwas liegt dir aber doch auf der Seele“, unterbrach Arne ihr Gespräch und bewies wieder einmal seinen besonderen Markusradar. „Du wirkst verdammt still und irgendwie … abwesend. Hat es was mit …? Hast du ihn gefunden?“ Arnes Gesicht erhellte sich und er nickte bedächtig. Markus schwieg, starrte Löcher in seinen Teller und vermutlich war das schon Antwort genug.
„Du bist verliebt“, stellte er fest und ein winziger, kaum merkbarer Hauch von Traurigkeit überschattete seine Augen, wurde jedoch sofort weggewischt und Arne strahlte. „Klasse, Markus! Das ist doch klasse! Ich freue mich so für dich.“ Seine Hand legte sich auf Markus' Unterarm und drückte ihn fest.
„Ja, irgendwie schon“, gab Markus ein wenig undeutlich von sich, spürte sein Gesicht brennen. Arne würde bestimmt lachen, der würde sich kringeln vor Lachen, wenn er mehr erzählte. Wenn er berichtete, wer es war. Warum war er überhaupt hergekommen? Nun war es raus und er würde mehr erzählen müssen.
„Und? Wie läuft es mit ihm so?“
„Ich … Na ja, ganz gut denke ich. Wir ... wir kennen uns halt noch nicht so lange.“ Oh Mann, er wusste echt nicht so ganz, was er Arne sagen konnte und durfte, ohne diesen womöglich zu verletzen. „Wir hatten richtig tollen Sex!“, fügte er grinsend hinzu und Arne lachte.
„Das denke ich mir. Jeder Sex mit dir ist toll!“ Ein leises, kaum hörbares Seufzen entkam ihm, doch er lächelte augenblicklich. „Wann triffst du ihn wieder?“
„Er ist gerade nicht da ...“ Markus versuchte möglichst neutral zu klingen. „In Australien. Für zehn Tage.“ Es klang trotzdem irgendwie einsam. Er war sich ganz sicher, dass Arne das auch fand, wie der ihn anschaute, mit einer Spur Mitleid im Blick.
„Oh je! Frisch verliebt und dann ist er so lange weg?“ Ein feines Lächeln und Arne legte seine Hand auf Markus' und drückte sie fest. „Hat dich schwer erwischt, was?“
„Nein!“ Markus schaute Arne direkt an. Ach verdammt, wem wollte er was vormachen? Arne auf jeden Fall nicht, denn der grinste wissend. „Naja, doch, irgendwie wohl schon.“ Markus schaffte ein schiefes Grinsen. „Ist halt nur … ungewohnt und … Ich weiß nicht.“
Arne seufzte. „Das glaube ich dir. Ist das erste Mal für dich, oder?“ Markus nickte langsam. Ja, die Sache mit Tim konnte man ja wohl kaum zählen. Verräterisches Herz. Es klopfte so laut, dass er sich auch gleich: „Achtung verliebter Volltrottel“ auf die Stirn schreiben konnte. Arne nickte.
„Los, erzähl doch mal was von dem Supertyp, der
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