Irgendwie Top
dir im Kopf rumgeht und mit deinem Herzen rumpfuscht“, forderte Arne und fügte hinzu: „Mist, ich weiß ja nicht mal, wie der Typ heißt.“
Markus schwieg, starrte auf die Tischplatte und grübelte, wie und was er sagen konnte, durfte, wollte.
„Naja. Er … er heißt ...“ Sein Herz schlug immer heftiger. „Alex. Er heißt Alex!“ Wie Arne wohl reagieren würde, wenn er ihm sagte, welcher Alex? Würde er einen Herzinfarkt bekommen oder einen Lachanfall? Oder beides?
„Alex, also?“, meinte Arne nachdenklich. „Kenne ich den?“
Scheiße! Scheiße! Markus' Ohren brannten, waren ganz bestimmt feuerrot, sein Blick huschte unstet umher. Noch viel lauter, härter und unverschämter pochte sein Herz ihm im Hals. Wie kam er da jetzt wieder raus? Wie nur? Andererseits … Arne würde es vielleicht sogar verstehen ... Entschlossen richtete sich Markus auf und griff in seine Hosentasche.
„Ja ...“ Er zog das zusammengefaltete Cover hervor. „Du kennst ihn. Irgendwie ...“ Arne blickte überrascht drein, als ihm Markus ein wenig zu hektisch das Cover hinhielt und es entfaltete. Arne runzelte die Stirn und sein Gesichtsausdruck verwandelte sich von Neugierde, in Erkennen, Unglauben bis hin zu Fassungslosigkeit. Sein Mund klappte auf und er warf abwechselnd Markus und dem Cover bestürzte Blicke zu.
„Alex Rotkamp?“, hauchte er entgeistert. „Der Alex?“ Markus biss die Zähne zusammen, presste die Kiefer so fest aufeinander, dass es schmerzte, und verfluchte sich. Welcher Teufel hatte ihn nur geritten, Arne sein Geheimnis zu offenbaren? Zu spät. Nun musste er die Suppe eben auslöffeln.
„Das ist ein Scherz?“ Arne musterte Markus und suchte nach Anzeichen, dass dieser ihn veralbern wollte. Als nichts dergleichen geschah und dieser ihn noch immer stumm ansah, schaute er noch einmal auf das Cover, noch einmal auf Markus und wieder zu dem Bild. „Du erlaubst dir einen Witz, oder? Ich meine … Alexander Rotkamp … also der Alexander Rotkamp ...“ Arne brach ab und schüttelte den Kopf. „Alex ist … also er würde nie … also … ich ...“ Abermals brach er stammelnd ab. „Alex ist ein Jäger. Ein Top … Der würde doch … Der ist so wie du.“ Hilflos zuckte Arne die Schultern.
Markus' Blick blieb unverändert starr, auf Arne fixiert und brannten Löcher in diesen. Noch immer schien Arne völlig perplex, dass Markus sich wirklich keinen Scherz erlaubte. „Du … du meinst das total ernst?“ Markus nickte ruckartig, zog das Bild gleichzeitig hastig zurück und verstaute es in seiner Hosentasche. Wieso war er so bescheuert gewesen, Arne das Bild zu zeigen?
„Ich fasse es nicht.“ Arne schüttelte abermals den Kopf, als ob er seine Gedanken neu ordnen müsste. „Wie …?“ Er war offensichtlich bemüht, sich zu fassen … „Wie habt ihr euch kennen gelernt? Ich meine … ihr seid doch beide irgendwie ... Ich meine, ich ...“
Markus musste ob seiner Sprachlosigkeit nun doch ein wenig schmunzeln. Ihm würde es wohl genau so gehen, wenn ihm jemand diese Story auftischte. Zwei Tops, die sich ineinander verliebt hatten. Wer konnte schon so eine verrückte Geschichte erfinden?
„Ist halt so passiert“, meinte er betont beiläufig, obwohl ihm sein Herz nach wie vor in der Kehle schlug. „Keine Ahnung.“ Wie war es eigentlich geschehen? So recht hatte Markus darüber auch nicht nachgedacht. „Wir haben uns mal zufällig im Club getroffen, waren Essen und dann hatten wir einen tollen Dreier. Später ...“ Abermals brach er ab und grübelte. „Naja, dann haben wir ...“ Was war danach passiert? Wann war aus ihrem tollen Sex mehr geworden? So richtig konnte er es nicht benennen. Es war einfach so klammheimlich passiert. Irgendwie und irgendwann. „Dann ist da eben ein bisschen mehr daraus geworden ...“ Er zuckte die Achseln. Arne betrachtete ihn, als ob er eine komplizierte, mathematische Formel in zwei kurzen Sätzen erläutert hätte, was durchaus Markus' Empfinden der Situation entsprach.
„Du hattest mit Alexander Rotkamp einen … Dreier?“, hauchte Arne ehrfurchtsvoll. „Gott im Himmel! Wer war der Glückliche? Lebt der noch, oder ist der an einer Überdosis Glückshormonen und einem Multiorgasmus krepiert?“
Markus musste grinsen und auch Arnes Mund verzog sich zu einem Lächeln, welches gleich darauf in ein Lachen überging.
„Er hat es überlebt“, versicherte Markus, nachdem ihr Lachen abgeebbt war. „Wahrscheinlich erzählt er seinen
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