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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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der Rolle der Beute zu sein, war Markus weiß Gott nicht gewöhnt. Vermutlich fühlte er sich deshalb so komisch.
    Nach zehn Minuten verließ er das Bad angezogen mit noch feuchten Haaren. Alex war nicht mehr im Schlafzimmer, aber Markus hörte Geräusche und folgte ihnen. Gerne wäre er einfach verschwunden, aber dass konnte er nicht machen und ein Teil von ihm wollte es auch nicht. Nicht, ohne Alex noch einmal gesehen zu haben. Eigentlich müsste ich ihn fragen, was das vorhin gewesen ist. Nur fürchtete er die Antworten darauf viel zu sehr und würde den Teufel tun, das Thema zur Sprache zu bringen.
    Da war ja im Grunde auch gar nichts gewesen. Ein flüchtiger Kuss ... Oder auch nicht. Mann, immerhin haben wir gerade einen echt guten Dreier gehabt, da kann im Eifer des Gefechtes so was mal passieren. Zu bedeuten hat es nichts. Bestimmt nicht.
    „Espresso?“ Alex stand in der überraschend kleinen Küche. Sie war ebenfalls hochmodern eingerichtet, wirkte allerdings steril und zu aufgeräumt, als ob er oft darin kochen würde. Markus schluckte, wollte eigentlich nur „Danke“ und „Tschüss“ sagen, aber Alex’ Blick vereitelte seinen schnellen Abgang.
    „Ja, okay.“ Er beobachtete, wie Alex an einen Espressoautomaten herantrat und ein paar Knöpfe bediente. Schnarrende Geräusche begleiteten den Vorgang und kurz danach drang bereits der Geruch von frischem Kaffee durch die Küche.
    Markus starrte auf Alex’ Rücken und bemerkte ein winziges Tattoo auf seinem rechten Schulterblatt. Ein grüner Gecko, stellte er erstaunt fest. Was das wohl bedeutet? Darunter war eine feine, hellere Linie zu sehen. Vielleicht eine alte Narbe, kaum zu erkennen.
    „Ich fahre dich gleich noch zum Club zurück“, erklärte Alex, als er sich mit zwei dampfenden Tassen umdrehte und sie vor Markus abstellte. Verblüfft starrte dieser ihn an, überspielte seine Überraschung jedoch schnell mit einem breiten Grinsen.
    „Das wäre klasse, dann muss ich nicht nachts alleine durch die Straßen streifen“, gab er zurück und schmunzelte: „Da fürchte ich mich doch immer so.“
    Alex grinste ebenfalls, sein Blick streifte Markus’ muskulösen Körper. „Wer sich mit dir anlegt, ist selbst schuld“, meinte er achselzuckend. „Der kann nur verlieren.“ Alex brach ab und strich sich die Haare zurück. Ein feines Prickeln kroch in Markus’ Wangen, es summte in seinen Ohren, aber nein: Er wurde nie rot und das war kein Kompliment gewesen. Das war … irgendwas halt.
    „War er eigentlich ... gut?“, erkundigte er sich nach ein paar Minuten, die sie sich angeschwiegen hatten. Alex nickte und lächelte versonnen. „Er war nicht schlecht“, meinte er, hob den Blick und abermals stockte Markus der Atem. Die Augen schienen ihm zu sagen: „Viel lieber hätte ich dich gehabt.“ Aber das war natürlich Einbildung.
    „Für mich war es auch nicht schlecht“, beeilte er sich zu sagen und vermochte nicht, den Blickkontakt zu lösen. Ich hätte auch viel lieber wirklich dich gefickt, dachte Markus sehnsüchtig und senkte hastig den Blick. Was denke ich denn da schon wieder? Oh Mann, wie komme ich aus dieser Sache nur wieder heil raus? Alex ist einfach kein Typ, den ich flachlegen kann. Also warum denke ich überhaupt an solche Dinge?  
    „Vorhin ...“, begann Alex und zögerte. Markus’ Herz schlug urplötzlich so schnell, dass er seine Tasse kaum noch in den bebenden Händen halten konnte und sie rasch absetzte. Gebannt lauschte er, konnte Alex dabei aber nicht ansehen. Also doch: Er hatte sich also nicht getäuscht. Das war ein Kuss gewesen, oder? Und Alex wusste es.
    „Vorhin ...“ Alex brach erneut ab und lachte plötzlich auf. „Mann, ich dachte schon der hält nie den Mund. Den muss man ihm wohl erstmal ausreichend stopfen, damit Ruhe ist.“ Es klang überhastet, als ob er eigentlich etwas anderes hätte sagen wollen. Er grinste und Markus’ Anspannung fiel ab, als er in das Lachen einstimmte. Was du nur wieder gedacht hast ...  
    „Sonst ist der kaum zu ertragen.“ Markus grinste spöttisch. „Aber offenbar war er angetan von uns.“
    „Oh, das war er“, bestätigte Alex. „Der war ziemlich scharf auf eine Wiederholung. Dramatischer Abgang übrigens. Tja, der war wohl ziemlich enttäuscht, dass es eine einmalige Sache war.“
    „Ich mache es prinzipiell immer nur einmal mit jedem“, antwortete Markus automatisch und stutzte. Irgendwie hatte Alex komisch geklungen, oder? Eine winzige Spur von Sehnsucht in der

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