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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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schluckte jede scharfe Antwort hinunter. Im Moment war es nur wichtig, Tim zu finden. „Der war hier. Ich habe ihn gegen neun oder zehn rumtanzen sehen. Ich dachte, du wärst mit ihm da. Fescher Typ, der Kleine“, fügte er hinzu und zog die Augenbrauen hoch, als ihn Markus’ finsterer Blick traf. Dieser zwang sich zur Ruhe und bemühte sich, seine bebenden Hände zu kontrollieren. Also war Tim tatsächlich alleine hergekommen, obwohl er ihm gesagt hatte, dass der Club nichts für ihn war.
    „Er schien sich gut zu amüsieren.“ Lars zwinkerte ihm zu, wirkte allerdings unsicherer. „Die haben ganz eng getanzt, meine ich.“
    „Mit wem?“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Markus. „Wer war das?“ Drohend trat er auf Lars zu, der ihn verblüfft anstarrte, jedoch keinen Zentimeter zurückwich.
    „Keine Ahnung, Mann.“ Lars legte den Kopf schief und sah Markus nachdenklich an. „Irgend so ein Typ halt. Den habe ich schon mal hier gesehen.“
    „Wer?“, wiederholte Markus angespannt, doch Lars schüttelte nur den Kopf.
    „Kann ich dir nicht sagen, ich habe keine Ahnung, wie der heißt.“ Markus’ Gesicht musste Bände sprechen, denn Lars legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ist der Kleine in Schwierigkeiten?“
    „Weiß nicht“, antwortete Markus ausweichend. „Er kam letzte Nacht nicht nachhause und das ist völlig untypisch für ihn.“
    „Oh“, machte Lars nur. Markus Schultern sackten weiter nach vorne. Was sollte er nur tun? Wo konnte Tim sein?
    „Gib mir mal deine Nummer, wenn ich was erfahre, sag ich dir Bescheid“, bot Lars unvermittelt an. Markus zögerte nicht lange und nannte sie ihm. Lars tippte sie in sein Handy ein, winkte Markus noch zu und verschwand wieder im Club. Unschlüssig stand Markus herum, wusste nicht, was er tun sollte, und starrte blicklos auf das Display seines Handys. Wütend ballte er die Fäuste. Tim war hier gewesen, hatte mit einem Typen getanzt. Ärger und Eifersucht wetteiferten um den Pokal für das stärkste Gefühl, doch dahinter lauerte die Sorge um Tim. Er ging zum Auto zurück, lehnte sich dagegen und schloss die Augen. Er fühlte sich so hilflos, wusste einfach nicht, was machen konnte.
    Abermals starrte er auf sein Handy und rief entschlossen seinen Vater an. Meistens legte dieser das Handy auf den Schreibtisch, dort würde er es vermutlich nicht hören. Fünfmal ließ er es klingeln, ein sechstes Mal, ein siebentes, dann meldete sich eine verschlafene Stimme. Es war nicht sein Vater, sondern Maria, seine Mutter. „Markus? Alles okay?“
    Markus schluckte hart, versuchte langsam und ohne zu viel Sorge in der Stimme zu sprechen. „Mum, hat Struppi sich bei euch gemeldet? Pa hat versucht mich zu erreichen, aber ich war ... beschäftigt“, brachte er hervor. Wieso musste er jetzt gerade völlig unpassend an Alex’ Lippen denken?
    „Timothy hat deinem Dad eine SMS geschrieben, dass er bei einem Freund übernachtet“, erklärte sie gähnend.
    „Wann war das?“ Markus spürte einen Anflug von Erleichterung. Wobei ... welcher Freund? Tim hatte keinen, bei dem er übernachten würde.
    „Das fragst du mich?“, sagte sie. Markus hörte sie abermals gähnen. „Moment, ich schau nach. Ist denn was los?“ Nun klang ihre Stimme doch besorgt.
    „Naja, er ist sonst nie über Nacht weg“, begann Markus vorsichtig. Er wollte seine Mutter nicht in Angst und Schrecken versetzen. Es reichte völlig aus, wenn er sich Sorgen machte.
    „Ah, hier. Das war um halb 3. Komme heute nicht mehr heim. Bitte wartet nicht. Bleibe bei einem Freund “, las sie vor.
    „Bei wem?“, fragte Markus nach.
    „Das steht hier nicht. Ich weiß es nicht. Ich kenne seine Freunde nicht alle.“
    Du kennst wahrscheinlich ebenso viele wie ich , dachte Markus resignierend. Er hat quasi keine. Es ist ihm noch n i e leicht gefallen, Freunde zu finden. Selbst als er keine Sprachschwierigkeiten mehr hatte. Er war immer ein Außenseiter.
    Markus seufzte. „Danke, Mum. Und sorry, weil ich dich geweckt habe. Ich mache es wieder gut.“
    „Ist schon okay, Schatz.“ Er konnte ihr Lächeln durch das Telefon erahnen. „Ich finde es nett, dass du dir immer so viel Sorgen um Timothy machst, aber ich denke, es ist bestimmt alles okay.“ Ist es ganz bestimmt nicht. Tim war im Club und nun übernachtet er bei irgendwem. Gar nichts ist gut.  
    „Ja“, antwortete er daher nur einsilbig. „Bis dann, Mum.“ Sie verabschiedete sich und legte auf. Und nun?  
    Hinter seiner Schläfe

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