Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
ein Arsch einfach mit gelockt hatte? Vielleicht ihm was vorgemacht? Er war womöglich irgendwo mit ihm hingefahren und würde nun wer weiß was mit ihm anstellen. Tim war jung, total unschuldig, er wäre durchaus auf die Gefühlsmasche reingefallen. Markus kannte die Tricks der Jäger nur zu gut. Der Kleine konnte sich zwar durchaus wehren, aber was, wenn ihn jemand gezwungen hatte? Das Wort K.o.-Tropfen geisterte durch Markus’ Kopf, zauberte neue, schreckliche Bilder. Womöglich lag Tim jetzt irgendwo nackt und gefesselt, hilflos einem perversen Schwein ausgeliefert. Oder er war gar ...
    Nein! Erschrocken verbannte Markus jeden Gedanken, doch seine Fantasie spielte verrückt und er musste mühsam Angst und Wut unterdrücken. Behalt jetzt bloß einen klaren Kopf. Denk nach, denk nach.  
    Hastig holte er das Handy wieder hervor, rief Tims Nummer an und wartete ungeduldig. Aber es ging nur die Mailbox ran. Sein Vater würde jetzt natürlich schlafen, da brauchte er es gar nicht versuchen.
    „Verfluchter Mist!“ Markus gab es nach dem dritten Anruf auf, stieg aus dem Auto aus und blickte zum Eingang des Gaytronic hinüber. Vielleicht hatte er ja Glück und es war noch jemand da, der Tim gesehen hatte und ihm weiterhelfen konnte.
    Er schloss hastig das Auto ab und eilte hinüber, aber der Eingang war dunkel und leer. Wütend trat er gegen die Tür. Wenn Tim was passiert war, würde er den Mistkerl eigenhändig kastrieren und umbringen. Niemand rührte ungestraft seinen Tim an!
    Markus blickte sich um, wusste nicht so recht, was er nun tun sollte, wo er nach ihm suchen konnte, also ging er um das, ohne die bunten Lichter eigentlich recht hässliche, Betongebäude herum. Hinten fand er einen weiteren Eingang, vermutlich den Lieferartenzugang, und er hatte Glück: Hier waren noch ein paar Mitarbeiter damit beschäftigt, Getränkekisten auszuladen und Müllsäcke herauszutragen.
    „Hey!“, rief Markus herüber, erntete einige irritierte bis misstrauische Blicke. Er kam heran, sah sich suchend nach einem vertrauteren Gesicht unter den Männern und Frauen um und erkannte zu seiner Erleichterung den Barkeeper.
    „Hey, kannst du dich vielleicht daran erinnern, ob letzte Nacht so ein kleiner, blonder Twink hier war? So etwa ein Meter siebzig groß mit Sommersprossen?“, fragte er hoffnungsvoll nach.
    „Spinnst du?“, gab der Barkeeper hörbar genervt zurück. „Hier tanzen jeden Abend dutzende von solchen Twinks herum. Denkst du, ich merke mir jeden von denen?“ Man sah ihm die lange Nacht an. Sein grünes Hemd hatte Schweißflecken und unter seinen Augen lagen dunkle Schatten. Er wirkte recht müde, aber das war Markus völlig egal, hier ging es um Tim.
    „Mann, er ist mein Bruder und letzte Nacht nicht heimgekommen, ja?“, gab Markus wütend zurück. „Ich mache mir Sorgen, also denk gefälligst nach, ob du ihn nicht gesehen hast!“ Drohend trat er näher. Er wusste ganz genau, wie imposant seine Erscheinung war und der Barkeeper wich augenblicklich etwas zurück, wirkte erschrocken.
    „Kann schon sein. Wie sieht er denn sonst so aus?“, erkundigte er sich zugänglicher und Markus senkte die Schultern.
    „So ein echter Teenagertyp. Dunklere blonde, kurze, strubbelige Haare, die etwas abstehen, ganz blaue Augen, Sommersprossen auf der Nase, eine kleine Narbe über der rechten Augenbraue. Keine Piercings. Er ist ziemlich klein und schmal, sieht eher aus wie siebzehn.“ Markus überlegte. „Er hat vermutlich irgendein blaues T-Shirt und Jeans an.“
    Der andere Mann musterte ihn einen Moment und nickte. „Mmh, ehrlich keine Ahnung. Aber Moment, Lars ist noch da. Der macht den Check vorne. Der erinnert sich vielleicht an so einen Bubi.“ Er trat an die offene Tür heran und rief hinein: „Lars, beweg mal deinen schmucken Hintern hierher, ja?“
    „Klar! Moment, bin gleich bei dir, Mixer“, dröhnte es aus dem Innern des Clubs und kurz danach erschien der Türsteher. Markus kannte ihn, er war regelmäßig in dem Studio, in dem er arbeitete. Er wusste auch, was er stemmen konnte und nickte ihm zu. Er hielt seine Nervosität besser verborgen.
    „Hey, Markus.“ Lars begrüßte ihn mit kräftigem Handschlag. „Noch immer auf der Piste?“
    „Er sucht seinen Bruder“, erklärte der Barkeeper und verschwand schnell im Club.
    „Dein Bruder? Der kleine, süße Hüpfer?“ Lars grinste etwas anzüglich. Er hatte Tim schon ein paar Mal gesehen, wenn dieser Markus auf der Arbeit besuchte. Markus nickte,

Weitere Kostenlose Bücher