Irgendwie Top
aussetzen würden. Er wollte … so viel ...
„Sonnyboy war nicht mal schlecht, was?“, fügte Alex hinzu, als Markus ihn wortlos anstarrte. Seine Stimme klang ebenso unsicher und fragend, wie sein Blick war.
„Er war ganz okay.“ Markus war bemüht, sich schnell wieder in den Griff zu bekommen, aber seine Stimme klang ungewohnt in seinen Ohren. Plötzlich war da die Erinnerung an diesen flüchtigen Kuss und die weiche, fragende, tastende Zungenspitze. Hatten sie wirklich ...?
Erschrocken fuhr seine Hand an die Lippen und er blickte Alex verblüfft an, ließ sie sofort sinken. Alex rührte sich nicht, stand vollkommen still und wirkte wie ein Foto aus einer der Parfümwerbungen. Markus knöpfte sich hastig das Hemd zu, hatte das Gefühl, gleich etwas völlig Verrücktes zu tun, wenn er noch länger hier blieb. In seinem Kopf waren Bilder, wie er sich auf diesen Mann stürzen, ihn an sich ziehen, ihn mit Küssen bedecken würde und dann dort auf dem Bett ...
Er schüttelte den Kopf, bückte sich nach seinem Gürtel und schloss ihn hastig, ohne ihn durch die Schlaufen zu fädeln.
„Danke. War echt toll und mal was anderes“, brachte er hervor, als er sich an Alex vorbei drängeln wollte. Dieser Duft, dieses Aftershave und der Geruch nach frischem Sex … Ich drehe gleich durch. Ich muss hier raus, bevor ich mich vergesse.
Markus zuckte zusammen, als Alex’ Hand seinen Oberarm umklammerte, ihn halb zu sich herumzog. Sekundenbruchteile standen sie sich sehr nah gegenüber, starrten sich gegenseitig an und Markus vermeinte eine ähnliche Begierde in den ausdrucksstarken Augen vor sich zu sehen, wie sie ihn gerade zu überwältigen drohte.
„Wenn du willst ...“, begann Alex mit belegter Stimme und Markus’ Hände zuckten, wollten unbedingt diese nackte Haut spüren. Unter Alex’ Griff kribbelte sein Arm, fühlte sich heiß an, die Berührung sandte erregende Schauer durch seinen Körper. Das ist verrückt, völlig durchgeknallt.
„Du kannst gerne noch ... duschen“, raunte Alex. Seine Hand hielt Markus’ Arm umklammert, der Druck schien sich eher noch zu verstärken. Markus wollte fliehen, nur weg von hier, von dieser merkwürdigen, verrückten Situation, aber er konnte sich nicht lösen. Ich kann mich kaum losreißen und ... fliehen. Wie würde das denn aussehen? Als ob ich nicht mit so etwas klarkommen würde. Er wollte sich vor diesem Mann ganz gewiss keine Blöße geben. Automatisch nickte er.
„Gute Idee“, hörte er sich sagen, die Stimme seltsam rau. Aber Alex’ Griff lockerte sich noch immer nicht, sie verharrten weiterhin in derselben Position.
Er fühlt sich genauso , schoss es Markus abrupt durch den Kopf. Diese Augen, sie drücken es doch aus. Da ist etwas zwischen uns, und das vorhin, das war ein Kuss! Ganz bestimmt, obwohl weder ich noch er es eigentlich gewollt haben. Hastig löste sich Markus von Alex, der im gleichen Moment zurücktrat und nach hinten auf eine Tür zeigte.
„Dort ... ist das Badezimmer.“ Er zögerte und wandte sich dann eilig ab. „Ich suche dir ein Handtuch raus. Duschzeug steht da genug rum.“
Damit verschwand er durch einen Vorhang am anderen Ende des Raumes. Vermutlich befand sich dort ein Ankleidezimmer, denn Schränke gab es hier nicht.
Noch immer pochte Markus’ Herz so heftig, als ob er gerannt wäre. Er ging schnell hinüber und öffnete die Tür zum Badezimmer. Es war relativ klein, dunkel gehalten und in schwarzen und grünen Tönen eingerichtet. Markus’ Gedanken wirbelten in seinem Kopf wild hin und her und er hatte Mühe, sich auf eine so einfache Tätigkeit, wie das Abstreifen seiner Kleidung zu konzentrieren. Überall hing Alex’ Duft, an ihm, in diesem Raum, allgegenwärtig. Er sollte sich schnell waschen.
Als er in die Duschkabine trat, öffnete sich hinter ihm die Tür, und Alex legte ihm zwei Handtücher hin. Nur flüchtig musterte er Markus’ nackten Körper, nickte ihm lächelnd zu und verschwand auch schon wieder. Es gelang Markus erst unter dem warmen Wasserstrahl, die wirren Gedanken und den Aufruhr im Innern in den Griff zu bekommen. Er war doch nun wahrhaftig alt genug, sich nicht wie ein unerfahrener Teenager zu verhalten. Nur weil es eben etwas intimer geworden ist, als ich es mir mit diesem Mann hätte träumen lassen. Alex’ Ausdruck ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Wie er mich angesehen hat ... als ob er sich gleich auf mich stürzen würde. Leidenschaft, raubtierhafte wilde Gier in seinem Blick. In
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