Irgendwie Top
in dessen wundervollen Augen, lauschte seinen magischen Worten, die ihn streichelten, liebkosten, tief in sein Innerstes drangen. Alex war seine Welt, füllte sie komplett aus und alles andere war völlig unwichtig geworden.
Alex lächelte. Seine Lippen näherten sich und Markus griff nach ihm, zog ihn zu sich heran und küsste ihn, gab seinem Verlangen nach diesen weichen Lippen nach.
„Fabelhaft! Der Wahnsinn!“ Dirks aufgeregte Stimme drang irgendwann zu ihm durch und Markus wandte irritiert den Kopf. „Totaler Wahnsinn!“ Der Fotograf strahlte sie an. Er hockte vor ihnen, verdammt dicht sogar und starrte auf das Display seiner Kamera. Markus hatte nicht einmal bemerkt, dass er näher gekommen war.
„Ihr beide seid der helle Wahnsinn!“ Er sprang hoch, eilte zu seinem Computer. Alex zog Markus zu einem weiteren Kuss heran und grinste wie ein Kater, der gerade einen fetten Vogel verspeist hatte.
„Ich wette, jetzt hat er ein gutes Foto. Du warst klasse!“
Scheiße, dieser Spinner! Hat der das mit Absicht gemacht? Markus schaute Alex verwirrt an. Seine Jeans spannte noch immer und er küsste ihn, lachte leise vor sich hin. Verdammt noch einmal!
„Das zahle ich dir heim!“, zischte er Alex zu und erhob sich viel zu hastig. Ja, wer hinsah, konnte genau erkennen, wie sehr ihn das gerade angemacht hatte.
„Denkst du mir geht es anders?“, flüsterte Alex ihm zu und sein cooles Lächeln wirkte etwas gequälter. „Schauspielern ist entschieden einfacher.“
„Fantastisch!“ Dirk winkte sie heran und Markus war nur zu froh, das helle Flutlicht zu verlassen. Zum Glück hatte keiner mehr hingeschaut. Alles hatte sich um Dirks Computer versammelt.
„Perfekt!“ Per strahlte „Es ist perfekt! Das Bild kommt ins Schaufenster! In jede Filiale, das wird die Werbeanzeige. Das ist einfach genial!“
„Gratulation. Das ist wirklich gute Arbeit“, raunte auch Joschi Markus zu, als er den Hals reckte. Hannes rückte etwas zur Seite und ließ Markus und Alex einen Blick auf das Foto werfen. Alex sog hörbar die Luft ein und grinste dann wie ein Honigkuchenpferd. Markus konnte nur starren und sein Herz pochte wie wild. Das Bild war … unbeschreiblich.
Ihre Lippen berührten sich fast. Alex' Hand hatte das Sakko zur Seite geschoben und gab den Blick auf seine kräftigen Brustmuskeln frei. Man konnte förmlich ihren Atem hören, vermeinte das Herzklopfen zu spüren. Es war sexy. Es war atemberaubend und es wirkte total echt. Was es ja auch war.
Begeisterte Stimmen rauschten in Markus' Ohren. Er fühlte sich verwirrt, nahm kaum die vielen Hände wahr, die ihm anerkennend auf den Rücken und die Schultern klopften. Jeder gratulierte ihm und Alex, der mit seinem wissenden, zufriedenen Lächeln dastand und immer wieder auf dieses perfekte Bild sah.
Das waren sie, eindeutig, auch wenn es ihm ein wenig fremd vorkam. Zwei Männer, die sich innig ansahen, deren Gefühle aus jedem Pixel dieses Bildes sprangen. Verliebt. Völlig verknallt. Einander verfallen. Es war unglaublich. Das perfekte Bild zweier sich liebender Männer.
***
Markus lächelte versonnen und schaute hoch zu dem gerahmten Bild, welches zwischen Alex' Modelbildern neben dem von ihm und seinem Vater hing. Das Holzregal daneben passte nicht so recht zu dem edlen Designerteil daneben, enthielt jedoch seine eigene Sammlung DVDs. Sein alter Sessel stand im Wintergarten, wo sie morgens frühstückten und man auf das Grundstück schauen konnte. Zu dem Haus gehörte ein kleiner Garten, den Alex bislang kaum genutzt hatte, der aber - natürlich - einen Swimmingpool enthielt. Den hatten sie in letzter Zeit oft genutzt, hatten nach Feierabend dort am Rand im Wasser nebeneinandergelegen, den Arm um den jeweils anderen gelegt und in die Abenddämmerung hochgeschaut. Nun wurde es allmählich zu kühl dafür und Alex hatte das Wasser herausgelassen.
Markus' Blick wanderte zu einem anderen Foto: er in dem leeren Pool in Bodybuilderpose. Alex hatte es gemacht und einige andere Bilder hingen auch unter jenem von Dirk. Das Foto jedoch zog jeden Blick auf sich. Es war so besonders, wie die Männer, die es zeigte.
Ja, es hatte sogar ein paar Preise gewonnen, war in Werbeanzeigen erschienen, auf der Homepage des Modegeschäftes und hatte über mehrere Wochen die Schaufenster des Ladens geziert. Wie ihm Hannes bei einem Besuch erzählt hatte, waren ihnen in der ersten Woche schon die Scheiben mit homophoben Sprüchen zugesprüht worden. Die Presse hatte
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