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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ausgerechnet so einer Tim gefallen?  
    Am Dienstag lehnte Tim erneut Markus’ Anfrage wegen eines Treffens ab und so langsam machte er sich ernste Sorgen. Tim ging nicht ans Telefon, er schickte ihm immer nur eine SMS. Ob er wohl schon über den tollen Mark-Typen hinweg war? Wohl nicht. Wahrscheinlicher war, dass er sich zuhause einigelte und Frust schob.
    Da sind wir immerhin schon zu zweit. Markus saß abends vor dem Fernseher und starrte unentschlossen auf sein Handy mit Alex’ Telefonnummer. Er wog das Für und Wieder ab, traute sich jedoch letztlich nie, die entscheidende Taste zu drücken. Im Kopf formulierte er tausend fröhliche, unverfängliche Sprüche. Wann immer er sich jedoch vorstellte, dass er wirklich mit Alex sprechen sollte, schien keiner davon zu funktionieren.
    Da war es nur ein schwacher Trost, dass er sich sogar an seinen ungeliebten Computer herangewagt hatte und bei eBay tatsächlich fündig geworden war. Wohlgemerkt bei der amerikanischen Seite, denn in Deutschland schien man Alex’ Filme tatsächlich nicht zu bekommen. Selbst dort hatte er lange suchen müssen, dann aber einen Anbieter gefunden, der sogar drei Pornos anbot, von denen zwei eindeutig Alex auf dem Titelbild hatten. Einer war „Devil Inside“ der andere hieß: „Red Lex – Sex in Bed“.
    Markus schmunzelte, das war wohl Alex’ Künstlername. Der private Anbieter pries die Filme als Raritäten an und Markus war geneigt, ihm zu glauben, denn sie waren mittlerweile bei einem unverschämt hohen Gebot. Obwohl er wusste, dass auch die Versandkosten astronomisch sein würden, bot er bis zum Ende mit und bekam tatsächlich den Zuschlag.
    eBays Werbefachleute hätten ihn filmen können, denn er zählte wirklich die letzten Sekunden mit und sprang jubelnd hoch, als er das höchste Gebot abgegeben hatte. Zweimal Alex, der dritte Porno war uninteressant.
    Markus war sehr gespannt, wie der andere Film sein würde. Devil Inside hatte er ja auch nur ausschnittsweise gesehen. Wie lange es wohl dauern wird, bis die Filme hier sind? Aufgeregt, wie ein Junge vor Weihnachten, beendete er die Sitzung und holte sich einen Drink. Er würde erstmal abwarten, bis die Filme da waren und er sie gesehen hatte, dann konnte er immer noch Alex anrufen. Vielleicht könnte er ihm erzählen, dass er zufällig über diese Filme gestolpert sei und dabei an ihn denken musste? Unsinn, das würde Alex sofort durchschauen.
    Seufzend schaltete Markus den Fernseher ein. Hoffentlich hatte Tim morgen Zeit. Ihm fiel ein wenig die Decke auf den Kopf und es wäre nett, mit Tim zu quatschen. Wenn er schon nicht mit Alex reden konnte.
    Mittwoch schickte ihm Tim tatsächlich ein knappes: Okay , als er ihn nach der Arbeit ins Steakhouse einlud und Markus freute sich sehr darauf. Sie konnten immer über alles reden und er wollte für Tim da sein, wenn dieser Kummer hatte.
    Tim war vor ihm da, hatte ihren Stammplatz schon belegt und sogar für sie bestellt. Markus musterte ihn kritisch, als er herankam und lächelnd winkte. Tim sah blass aus. Sein hübsches Gesicht wirkte müde und Markus verspürte einen tiefen Stich in seinem Herzen. Tim ging es dreckig und er trauerte, das sah er ihm genau an.
    „Alles okay?“ Er setzte sich Tim gegenüber und wuschelte ihm durchs Haar. „Du siehst ganz schön fertig aus, Struppi.“ Tim lächelte gequält und senkte den Blick, Markus hatte jedoch bereits das feine Glitzern in den Augenwinkeln gesehen. Erneut überkam ihn Wut auf diesen aalglatten, geschniegelten Mistkerl Mark. Tim machte keinen Hehl daraus, wer für sein deprimiertes Aussehen verantwortlich war.
    „Er hat sich nicht mehr gemeldet. Er hat gar nicht reagiert, auf keine SMS, auf keinen Anruf.“ Markus schnaubte verächtlich.
    „Was hast du denn geglaubt, Struppi? Der rennt dir nicht hinterher.“
    „Darum ging es mir ja nicht“, wandte Tim sogleich ein. „Ich finde es ja okay, wenn er noch andere hat. Soll er doch. Nur, ich dachte schon ...“ Enttäuscht brach er ab, schniefte verstohlen. „Ich dachte, es hätte ihm Spaß gemacht, weil er ja mehr als einmal ... Ich dachte echt, er würde mich … irgendwie mögen.“
    Markus verkniff sich jeden zynischen Kommentar. Das hatte Tim nicht verdient. Er würde nicht noch in der Wunde herumbohren.
    „Es hat ihm bestimmt gut gefallen.“ Markus wunderte sich, dass es ihm mittlerweile doch so leicht fiel, darüber zu reden. „Nur ist der Spaß für ihn vorbei. Damit musst du wohl klarkommen.“ Tim hob den Blick,

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