Irgendwie Top
weiter mit ihm rumgevögelt hatte, obwohl er angeblich auch nur jeden einmal nahm, nun ließ er ihn auch noch einfach so fallen, warf ihn weg, wie ein benutztes Kondom.
Aber Tim hat es gewusst!
Mark hatte wohl keinen Hehl aus seiner Absicht gemacht, Tim nur ins Bett bekommen zu wollen. Auch, dass der Kleine nur einer von vielen war. Trotzdem hätte der Arsch doch erkennen müssen, dass Tim sich in ihn verknallt hat! Es ist offensichtlich! Wie er Mark angeschmachtet hat … Jeder Blinde hätte gesehen, dass Tim von ihm flachgelegt werden wollte, er förmlich darum bettelte. Jeder Idiot hätte es gemerkt! Nur Mister Oberarsch eben nicht.
Markus brauchte lange, bis er sich beruhigt hatte. Morgen war Montag, er hatte viele Termine und sollte ausgeschlafen ankommen. Tims enttäuschtes Gesicht verfolgte ihn jedoch noch in seine Träume hinein.
Am Montag duschte er kalt und nahm sich besonders viel Zeit, sich frischzumachen, denn sehr erholsam war seine Nacht erwartungsgemäß nicht gewesen. Auf dem Weg ins Studio beschloss Markus, Tim später anzurufen, ihn abzuholen und etwas mit ihm zu unternehmen. Das würde den Kleinen sicherlich ablenken und er konnte ihm schonend Mister Superfick ausreden. Es gab so viele andere tolle Kerle da draußen, da würde Tim bestimmt jemanden finden, der ihn eher verdient hatte.
Vormittags fuhr er zur Trainingshalle in einem der Vororte und betreute sein Nachwuchsbasketballteam nach dem Spezialtraining. Alles junge, fesche, durchtrainierte Kerle, nur leider war keiner von ihnen schwul. Zumindest hatte bislang keiner eine entsprechende Reaktion gezeigt, wenn er mit ihnen arbeitete.
Gegen Mittag rief Markus Tim an, der wohl noch in der Schule war, denn er ging nicht ran. Also tippte ihm Markus eine SMS, dass sie sich heute nach seiner Arbeit doch treffen sollten.
Gegen vierzehn Uhr kam Markus im Studio an und dachte seufzend daran, dass er noch zwei Termine hatte. Noch zweimal Muskeln kneten, bis zum Feierabend. Tim hatte ihm mittlerweile geantwortet: Muss zu viel Hausaufgaben machen. Ein anderes Mal. T
Es klang verdächtig nach Ausrede, fand Markus. Vermutlich wollte Tim nicht auf gestern zu sprechen kommen. Gut, er würde ihn auch nicht bedrängen. Dann eben morgen.
Als er ins Studio kam, war Katja, die Studentin, die gerade die Rezeption machte, in ein Gespräch mit einem Mann vertieft. Sie strahlte ihn richtiggehend an, vielleicht flirtete sie auch. Von hinten sah der Typ ansprechend aus. Groß, leidlich muskulös und gut gekleidet. Ihm stockte der Atem, als ihn Katja begrüßte und der Mann sich zu ihm umdrehte!
Verdammt! Mister Superfick persönlich! Tims Stecher .
Und auch Mark erkannte ihn sofort, denn seine Augen verengten sich im selben Augenblick. Für einen winzigen Moment blickte er ihn erschrocken, beinahe wütend an, dann hatte er sein Gesicht wieder im Griff, so wie Markus seines.
Markus nickte Katja zu, versuchte Mark zu ignorieren. Ebenso den wild in ihm kochenden Wunsch, ihm einen Schlag in sein viel zu perfektes Gesicht zu verpassen. Der Typ sah elendig gut aus, kein Wunder, dass ihm Tim verfallen war.
Eilig ging Markus weiter, er wollte nicht, dass dieser Kerl sah, wie wütend er auf ihn war.
„Herr Dawson. Moment!“, rief ihm Katja hinterher. Widerwillig drehte sich Markus um und trat mit genügend Abstand zu dem anderen Mann an die Rezeption. „Ihre Termine. Die Basketballer haben am Donnerstag ein Spiel und ich habe Ihnen den Tag freigeschaufelt.“ Sie lächelte, schien die eisige Stimmung zwischen den beiden Männern nicht zu bemerken. Sie reichte Markus seinen Terminkalender.
„Danke.“ Er wandte sich rasch ab. Die Luft schien stickig zu werden und er wollte so schnell wie möglich aus der Nähe dieses miesen Typen kommen. Bevor er ihm seine nachdrückliche Meinung sagen würde. So ging man nicht mit seinem Bruder um. Ob der überhaupt wusste, wie sensibel Tim war? Bestimmt nicht. So einer kümmerte sich doch nicht darum, wie es anderen ging.
„Herr Benedikt, wenn Sie noch einmal hier Ihre Adresse eingeben könnten. Die fehlt noch in den Unterlagen?“, vernahm Markus hinter sich Katjas freundliche Stimme, als er den Gang hinabging. Mark Jasper Benedikt, hieß er mit vollständigem Namen, fand Markus heraus, als er kurz vor Feierabend in den Unterlagen nachsah. Eine Adresse in einer der besseren Wohngegenden. Genau, er erinnerte sich, wo er Tim abgeholt hatte. Mister Superfick verdiente definitiv recht gut. Verfluchte Scheiße, wieso muss
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