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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Richmond
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will, Ellie Browne, ist, dass du endlich aus meinem Leben verschwindest.”
    “Genau das werde ich tun, sobald du mir gesagt hast, wie viel ich dir schulde.”
    Er sah sie an und fragte ruhig: “Du willst wirklich bezahlen?”
    Zu ihrer großen Verblüffung packte er sie am Arm und zog sie mit sich zur nahe gelegenen Scheune. “Hier wird man uns nicht sehen”, sagte er.
    Während sie versuchte, ihren Arm aus seinem Griff zu befreien, stieß sie wütend hervor: “Und warum sollen wir nicht gesehen werden?”
    “Weil, wie ich schätze, die Bezahlung etwas persönlich ausfallen könnte.”
    “Die Bezahlung etwas persönlich … Bist du verrückt geworden? Lass mich sofort gehen!”
    “Nein.”
    Ellie sah Feargal entsetzt an. Sie verlor die Beherrschung vielleicht einmal in fünf Jahren. Aber wenn sie sie verlor, dann verlor sie sie gründlich. Und die Ereignisse während der letzten Tage hatten sie gefährlich nah an den Siedepunkt gebracht.
    Sie kniff die Augen zusammen, denn der Lichtunterschied von der Tageshelle zu dem Halbdunkel in der Scheune machte es ihr schwer, zu sehen, wohin sie trat. Bemüht, nicht zu stolpern und hinzufallen, tastete sie nach dem Türrahmen und trat blitzschnell mit dem Fuß nach Feargal, um ihn zu Fall zu bringen.
    Er erholte sich schneller, als sie es für möglich gehalten hätte. Dann zog er sie so fest am Arm, dass er ihn fast auskugelte. Ellie biss sich auf die Lippe, um nicht laut aufzuschreien, und sah Feargal hasserfüllt an. Den Ausdruck auf seinem Gesicht konnte sie nicht erkennen, aber sein Lächeln. Und es war auch diesmal kein freundliches.
    Langsam kam er ihr näher, ergriff ihre Hand, mit der sie sich am Türrahmen festhielt, zog sie weg und stieß Ellie in einen Strohhaufen. Die Hände in die Hüften gestützt, stand er vor ihr und sah auf sie herab. Sein breites Grinsen sagte alles. “Willst du mit mir kämpfen?”
    “Nein”, sagte sie mit steinerner Miene. “Ich will nur weg von hier.”
    “Das wirst du auch, sobald ich die Wahrheit erfahren habe.”
    Mühsam setzte Ellie sich auf. Ohne auf Feargal zu achten, begann sie, die Strohhalme von ihrer Kleidung abzumachen, und erst nachdem sie den letzten entfernt und alles in ihrer Umgebung registriert hatte, was es zu registrieren gab, sah sie zu Feargal auf. “Welche Wahrheit willst du hören?”, fragte sie.
    “Ich will wissen, warum du wirklich gekommen bist. Und ich warne dich, Ellie, keine Spielchen, denn ich gewinne immer. Immer”, betonte er.
    “Wirklich? Kennst du nicht den Spruch ‘Hochmut kommt vor dem Fall’?”
    “Oh doch”, sagte er leise. “Mein Hochmut, dein Fall.”
    Ellie schnaubte verächtlich und stand langsam auf. “Und wenn du mich noch einmal umstößt”, warnte sie ihn, “kannst du was erleben. Ich mag ‘klein’ sein, aber wir Engländer sind bekannt dafür, dass wir bis zum Letzten kämpfen.”
    “Denkst du, wir Iren nicht?”
    “Doch. Unbeherrschtheit führt allerdings oft zum Untergang.”
    “Schließ nicht von anderen auf mich, Ellie, sonst könntest du ernsthaft in Schwierigkeiten kommen.”
    “Glaubst du?” Während sie gesprochen hatte, war sie langsam auf die Wand zugegangen. Und als sie genau dort war, wo sie hatte hinkommen wollen, griff sie nach der Heugabel, die in der Ecke stand, hob sie hoch und richtete sie mit den Zinken auf Feargal.
    So schnell sie war, Feargal war schneller und wich blitzschnell zur Seite. Die Gabel verfehlte ihn nur um Zentimeter. Doch der Wutanfall und die Vergeltung, die sie erwartet hatte, blieben aus. Stattdessen lachte Feargal laut auf. “Meinst du, ich sollte mir auch so ein Werkzeug holen, damit wir uns duellieren können?” Grinsend nahm er den Deckel vom Kleiekübel und ging damit in Verteidigungsstellung.
    “Du hältst dich wohl für sehr klug, wie?”, fragte sie. Angestachelt und gereizt, holte sie mit der Heugabel aus und stieß damit so heftig auf seinen Schild, dass sie sich fast die Arme dabei auskugelte. Während sie die schlimmsten Verwünschungen vor sich hin murmelte, fand sie wieder das Gleichgewicht und schwang die unhandliche Heugabel herum.
    Je mehr Feargal lachte, umso wütender wurde Ellie. Sie stürmte vorwärts, ohne zu überlegen, was sie tun würde, wenn sie ihn wirklich traf, und merkte dabei gar nicht, wohin er zurückwich, bis es zu spät war. Das Gesicht grimmig verzogen und zu allem entschlossen, machte sie einen Satz nach vorn. Feargal warf seinen Schild weg, griff nach der Heugabel und zog daran.

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