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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Richmond
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sehen. Und schlafen wird sie noch nicht. Oh Ellie, wenn Sie nicht hier gewesen wären, hätte ich bei der Hochzeit verboten ausgesehen.” Sie durchquerte den Raum und umarmte Ellie. “War es nicht eine Fügung des Schicksals, dass Sie zu uns gekommen sind?” Sie hob die Röcke und eilte hinaus in das Zimmer ihrer Mutter.
    Ellie folgte ihr, blieb auf dem Treppenabsatz stehen und lauschte. Eine Fügung des Schicksals? Es war wohl eher mit dem Teufel zugegangen. Sie hörte, wie man sie überschwänglich lobte, lächelte traurig und ging in Terrys Zimmer zurück, um aufzuräumen.
    “Na, also”, sagte Feargal, der an der Tür stand. “Das haben wir aber gut hingekriegt.”
    Seufzend drehte Ellie sich um und sah ihn an. “Nicht jetzt, Feargal. Ich bin zu müde, um mich dir zu streiten.”
    “So?”
    “Ja.” Den Nähkasten an sich gedrückt, fügte sie hinzu: “Wolltest du denn nicht, dass Terry an ihrem Hochzeitstag so gut wie möglich aussieht?”
    “Natürlich.”
    “Aber du wolltest nicht, dass ich ihr dazu verhalf. Nun, das ist mir jetzt auch egal.”
    “Dann war es das vorher also nicht?”, fragte er.
    Oh, was spielte das jetzt noch für eine Rolle? “Nein”, gestand sie. “Ich mochte dich. Sehr sogar. Bist du nun zufrieden, nachdem du recht behalten hast?”
    “Ich bin außer mir vor Freude.”
    “Gut. Dann wäre nichts mehr zu sagen. Gute Nacht, Feargal.”
    Er drehte sich um und ging in sein Zimmer.
    Allmählich reichte es ihr, hatte sie genug von allem. Bevor Terry zurückkam, ging Ellie in ihr Zimmer und schloss erleichtert die Tür. Sie nahm Gwen vom Bett, und während sie sie im Arm hielt, stand sie am Fenster und blickte hinaus auf den bewölkten Nachthimmel. Es hatte keinen Zweck, länger über die ganze verfahrene Situation nachzudenken. Großvater war tot, und man konnte ihn nicht mehr verletzen. Ihre Eltern würden es wahrscheinlich nicht herausfinden … Nur Mrs. McMahon konnte noch geschadet werden. Und sie hatte sie gebeten, es geheim zu halten. Sie musste Phenas Vater sehr geliebt haben, wenn sie bereit war, sich mit allem abzufinden. Mit Feargals Kritik, Phenas Verbitterung – einer lebenslangen Belastung. Und eine Belastung musste es wohl sein, von der eigenen Familie für eine Betrügerin gehalten zu werden, zu wissen, dass man sie verletzt hatte. Ellie glaubte nicht, dass sie diesen Mut gehabt hätte. Am nächsten Morgen würde sie packen und in aller Stille abreisen. Die Familie McMahon würde sie nie wiedersehen.
    Ihre Enttäuschung darüber, dass Feargal nicht der Mann war, für den sie ihn gehalten hatte, war einer Traurigkeit gewichen. Man konnte einem Menschen begegnen und ihn mögen, fasziniert von ihm sein und voller Hoffnung, und eh man sich’s versah, war alles vorbei. Sie setzte Gwen auf das Bett und machte sich zum Schlafen fertig.
    Als Ellie am nächsten Morgen aufwachte, hoffte sie, niemanden von der Familie zu treffen, um in keine weiteren Familiendramen mit hineingezogen zu werden. Sie freute sich schon darauf, nach Hause zurückzukommen und ihr ruhiges Alltagsleben wieder aufzunehmen. Keiner würde ihr Beschuldigungen an den Kopf werfen, keiner würde sie falsch verstehen.
    Nachdem sie ihren Koffer noch einmal gepackt hatte und diesmal, wie sie hoffte, zum letzten Mal, machte sie sich frisch. Und weil es draußen sonnig und warm aussah, zog sie ein Top an und eine offene Bluse darüber, dazu einen Rock. Sie beschloss, zu frühstücken und dann loszufahren.
    Als Ellie die Treppe hinunterging, hörte sie aus dem Arbeitszimmer laute Stimmen. Phena und Feargal. Zu allem Unglück stand die Tür auch noch offen, und während sie sich daran vorbeizustehlen versuchte, stürmte Phena heraus.
    “Sie sind immer noch hier?”, fragte Phena gehässig.
    “Nur noch ein paar Minuten. Ich reise ab, sobald ich etwas gegessen habe. Und bei Ihrem Bruder für Kost und Logis gezahlt habe”, fügte sie rasch hinzu.
    “Ha!” Sie schob sich an Ellie vorbei und ging die Treppe hinauf.
    Ellie beschloss, es gleich hinter sich zu bringen und mit Feargal abzurechnen, atmete tief durch und stieß die Tür zum Arbeitszimmer weit auf.
    “Was willst du?”, fragte er in demselben unhöflichen Ton wie seine Schwester.
    “Mit dir abrechnen.” Sie nahm ihr Scheckheft aus der Tasche und blieb abwartend stehen.
    Feargal lächelte spöttisch und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. “Du kannst es so gut, nicht wahr?”, fragte er bewundernd.
    “Was kann ich so gut?”
    “Nun komm schon,

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