Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell
von Sabotage wird die harte Gitarre von einem Chor und einer Harfe begleitet. Die anderen Instrumente dienten dazu, den Sound von Black Sabbath mit neuen Klangfarben anzureichern.
Bill hätte es beinahe nicht bis zum Ende der Aufnahmen geschafft. An einem Abend streunten wir gelangweilt durch das Gebäude und fanden in der Garage Dupont-Farbe. Wir schnappten uns Spraydosen mit Goldfarbe und Klarlack. Im Haus lag Bill ausgestreckt auf dem Boden. Er hatte sich fast bis zur Bewusstlosigkeit volllaufen lassen.
„Dürfen wir dich ansprühen?“
„Na, klar!“
Wir zogen ihm die Klamotten aus und besprühten den armen Kerl ganz in Gold. Als nächstes veredelten wir ihn mit einer Schicht Klarlack. Ein Mordsspaß! Bill lag da und glänzte wie eine Weihnachtskugel. Plötzlich hustete er, musste sich übergeben und hatte einen beängstigenden Krampfanfall.
Oh, nein!
In Windeseile rief ich den Notarztwagen. Doch wie sollten wir das denen erklären?
„Was fehlt ihm?“
„Tja … er liegt dort hinten und ist golden angesprüht.“
Damit der Arzt nicht glaubte, ich wollte ihn verarschen, ergänzte ich: „Ihm geht es sehr schlecht.“
„Entschuldigen Sie mal, was genau stimmt nicht mit ihm?“
„Ähh … er ist golden angesprüht und liegt nackt auf dem Boden.“
Sie kamen schnell und stutzten uns zurecht: „Ihr Vollidioten, war euch nicht klar, dass man so einen Menschen töten kann?“
Alles glitzerte in Gold – sein Arsch, der Bart, einfach alles. Farbe verstopft die Hautporen, was in der Regel zu einem schnellen Tod führt. Wir zeigten ihnen die Sprühdosen und den Lackbehälter. Sie studierten die Aufschrift mit ernster Miene und verabreichten ihm eine Injektion. Tatenlos standen wir in der Zwischenzeit rum, wirkten wie ein Haufen ungezogener Schuljungen und fragten ganz vorsichtig: „Wird er wieder auf die Beine kommen?“
So kann aus einem Witz eine lebensgefährliche Situation entstehen. Wir eilten schleunigst in die Garage, fanden dort glücklicherweise Verdünner und rieben Bill die Farbe so schnell wie möglich ab. Das war ein verdammt harter Job.
Black Sabbath hatten bei den Einspielungen von Volume 4 eine Menge Spaß. Wir wohnten im Dupont-Haus, die Sonne schien ununterbrochen, uns stand ein Swimmingpool zur Verfügung, und es gab Frauen, so weit das Auge reichte – all unsere Wünsche hatten sich erfüllt.
Gegen Ende des Aufenthalts ging es mit den Partys zu weit, denn wir begannen, das Haus zu zerlegen. Zuerst warfen wir nur Gegenstände durch die Gegend und holten den Wasserschlauch rein, um uns gegenseitig vollzuspritzen. Ozzy verursachte eine ganz schöne Sauerei, denn er malte sich bunt an und ließ sich gegen die Wände fallen. Plötzlich klingelte es. John Dupont – der Hausbesitzer! Ein durchnässter und kunterbunter Ozzy öffnete ihm die Tür. Dupont wütete: „Was zum Teufel ist hier los?“
Er ging vorsichtig ins Haus und sah das heillose Durcheinander. Ich stand mit dem Schlauch in der Hand da und stotterte: „Oooohhhh. Wie geht es Ihnen. Nett Sie kennen zu lernen.“
Dupont knöpfte sich Patrick Meehan vor, und die Band musste den ganzen Schaden bezahlen. Glücklicherweise ließ sich die unangenehme Situation mit Geld bereinigen. Als ob dieser John Dupont nicht schon genug Kohle gehabt hätte!
Der ganze Mist passierte nur, weil wir dort so glücklich waren und wie kleine Kinder Grenzen austesteten. Am Tag probten wir, arbeiteten an Ideen und schrieben Songs, am Abend und in der Nacht feierten alle in der Rainbow Bar oder einem anderen Laden.
Ich empfand diese Wochen als die wahrscheinlich schönste Zeit in meinem Leben. Ein Song wie „Snowblind“ zeigt, dass das auch an einer bestimmten Droge lag. Und aus genau dem Grund stand auch dem Plattencover: „We wish to thank the great COKE-Cola Company.“ Ein kleines Dankeschön an die Lieferanten.
Als wir an den Stücken von Heaven And Hell werkelten, mietete ich erneut ein Haus in Bel Air. Der Teufel, den man ruft … Die Dupont-Villa liegt an der Stradella Road, und da ich gerne spazieren gehe, kam ich jeden Morgen dort vorbei. Jaclyn Smith von Charlie’s Angels besaß es jetzt. Natürlich spähte ich in der Hoffnung auf eine unvergleichliche Augenweide durch die Fenster.
Doch leider sah ich sie nie.
Bildstrecke 1
Was für ein Engel!
Mit Mum in der Natur. Nicht sonderlich amüsiert.
Das wird nie was. Beim Akkordeonspiel im Hinterhof der Park Lane.
Wo sind die Hooligans? Ich stehe in der hinteren Reihe ganz rechts;
Weitere Kostenlose Bücher